Anfang Februar haben drei Abendveranstaltungen der Reihe Globaler „Handel im Wandel: Die Woche der sozial-ökologischen Lieferketten“ stattgefunden. Unter der Leitung von Prof. Dr. Beate Zimpelmann und Dr. Shazia Wülbers haben Studierenden des Bachelors Politikmangement und des Masters Interdisziplinäres Nachhaltigkeitsmanagement Expert:innen aus verschiedenen Bereichen nach Bremen eingeladen um über die Thematik der globalen Lieferketten mit Fokus auf die Textil-, Rohstoff- und Automobilbranchen zu sprechen.
Auf dieser Seite finden Sie die Aufnahmen der drei Veranstaltungen. Leider gab es einige technischer Schwierigkeiten, weshalb die Aufnahmequalitäten sehr unterschiedlich sind. Wir bitten um Verzeihung und wünschen dennoch eine informative Zeit, wenn Sie die Veranstaltungen hier nachhören.
Die erste Veranstaltung der Reihe, widmete sich dem Thema der nachhaltigen Mode.
Zu Gast waren
Die Gäste betonten kollektive Bemühungen, wie politischer Druck, Unterstützung nachhaltiger Unternehmen und Verbraucherbildung. Die Veranstaltung endete mit dem Appell, dass Veränderung nur durch gemeinsame Anstrengungen auf politischer, unternehmerischer und individueller Ebene erreicht werden kann.
Von dieser Veranstaltung wurde nur der Ton aufgezeichnet, daher finden Sie hier auch die drei Präsentationen der Referent:innen, um den Vorträgen besser folgen zu können.
Redaktioneller Hinweis: Die Transkription ist maschinell erstellt und nur zum Teil redaktionell überprüft. Es bestehen also ein paar Abweichungen zwischen der Aufnahme und dem Transkript.
Eda Kurtoglu (Moderation): Ich will Sie so ein bisschen zurück in die Vergangenheit mitnehmen. Wir schreiben das Jahr 2013 und wir befinden uns in einem Vorort in Bangladesch namens Sabata. Und es ist eine Tragödie geschehen. Ein achtgeschossiges Gebäude ist eingestürzt. Es sind mehr als 1135 Menschen ums Leben gekommen. Über 2400 Menschen sind gestorben. Aus dem Grunde, weil die. Weil das Gebäude nicht sicher war. Einen Tag zuvor hat die Polizei Risse in den Wänden festgestellt und eine Verwarnung gegeben, dort nicht mehr rein zu gehen. Dennoch wurden die Textilarbeiterinnen gezwungen, hauptsächlich weibliche Frauen, weibliche Arbeiterinnen weiter arbeiten zu gehen. Diese Tragödie hat. Die Rede wurde, wurde international ausgetragen und staatliche Überprüfungen wurden angenommen. Und erstmals wurde auch ein deutsches Unternehmen zur Verantwortung gezogen. Uns ist es wichtig, eine Verbesserung der Umstände in der Textilindustrie entlang der Lieferkette zu betonen, und daher haben wir diese Veranstaltung heute gegründet, um dies ersichtlicher zu machen. Von Anfang die, wo es mit den Textilarbeitern anfängt und letztlich mit den Konsumenten aufhört. Genau. Wir beginnen heute mit, oder? Der Ablauf dieser Veranstaltung gestaltet sich so, dass wir drei Vorträge haben und zwei Diskussion und dann eine Pause. Wir sind sehr vor der Zumutung, dass sie mit den Menschen mit uns partizipieren. Wir stellen jeweils ein oder zwei Folien, erstellt in diese Präsentation, dass Sie so dass Sie ihre Fragen uns geben können, zeigen können. Und genau dann wollte ich, was sehr, sehr wichtig ist, natürlich unsere Referentinnen vorstellen. Wir haben Benjamin Max Schirmer, der in der Landesvertretung Bremen in Brüssel ist und Referent für die Bereiche Wirtschaft, Arbeit und Häfen und Regionalpolitik und Fischerei ist. Er hat die Verhandlungen für das europäische und das deutsche Lieferkettengesetz verfolgt und wird uns darüber informieren. Anschließend haben wir die Soziologin Dr. Jiska Gojowczyk, die, so die wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Südwind in Siegburg ist, einem Forschungsinstitut und entwicklungspolitischer Thinktank und einer Lobbyorganisation. Ihre Verantwortlichkeiten sind die Wertschöpfungsketten, insbesondere der Herstellung von Schuhen und Leder und deren Beschaffung. Und wir haben Frau Professorin Martina Glomb, Modeschöpferin und wissenschaftliche Preisträgerin des Landes Niedersachsen und Studiengangsleiter für Modedesign an der Hochschule Hannover. #00:06:29‑7#
Dann würden wir gerne rübergehen zu unserer zu unserer Professorin Beate Zimpelmann und der Arbeit von Dr. Shazia Wülbers, die diese Veranstaltung auch ins Leben gerufen haben bzw. den Rahmen dazu gegeben haben. Und daher würde ich gerne das Wort an Frau zu bewahren weitergeben. #00:12:38‑8#
Prof. Dr. Beate Zimpelmann: Herzlichen Dank. Herzlichen Dank Eda, Herzlichen Dank Yannik. Ja, ich bin Beate Zimpelmann. Ich bin Lehrende am Studiengang Professorin am Studiengang Politikmanagement, der auch schon genannt wurde, und meine Kollegin Shazia Wülbers und ich betreuen zusammen dieses Seminar. Ich bin auch schon seit vielen, vielen Jahren Professorin an dem Studiengang und auch Studiengangsleiterin. Und erst mal ein ganz, ganz herzliches Dankeschön an unsere Studierenden, die diese Veranstaltung vorbereitet haben und wie Sie auch sehen, die jetzt auch ganz selbstständig moderieren werden. Also wir werden Ihnen jetzt nur ein kleines Grußwort sagen und eine kurze Einleitung geben und der Rest wird von den Studierenden gemacht. Das finde ich auch richtig klasse, dass ich nicht die Arbeit habe, das ich mache, sondern dass ich mich jetzt ganz bequem zurücklehnen kann. Vielleicht noch so ein paar kurze Worte die Woche, Der soziale ökologischen Lieferketten haben wir es genannt, weil wir das bewusst auch in eine Reihe stellen wollten. Also wir fangen heute an mit der Textilindustrie. Wenn es um Lieferketten geht, ist es ja immer der Industriezweig, der am meisten genannt wird. Ja, durchaus auch zu Recht, weil es da gerade was Menschenrechte betrifft, ja am meisten hapert. Und wir haben ja auch gehört von EDA ähm, was ist hier schon für Skandale gab, was es hier für unmögliche Arbeits und Produktionsbedingungen gibt. Aber wir wollen Ihnen auch sagen, dass wir auch dieses Thema Rohstoffe mit aufgenommen haben, weil Rohstoffe in der Lieferkette wird immer wichtiger, gerade wenn es um dieses schöne Wort sozial ökologische Transformation geht und last but not least die Automobilindustrie in aller Munde. Notwendig, dass ich hier ganz viel tut. Und die Veranstaltung heißt Mobilitätswende oder nur Antriebswende. Und da steckt genau das dahinter und da sind wir auch wieder mit dem Rohstoffthema im Bogen ist es so, dass wir auf Batterie bezogene Autos umsteigen, mit allen Problemen, die das auch Lithium Batterien als Stichwort mit sich bringt. Oder wollen wir tatsächlich in Richtung von der sozial ökologischen Transformation und viele reden davon? Und ich denke, die wichtigen Fragen, um die es geht, ist Wie kommen wir tatsächlich auf null Emissionen bis 2038? Geht es über Technik, über technische Innovationen alleine oder braucht es da mehr? Sie kennen alle die Diskussion um Reboundeffekte. Wir werden heute auch noch über Konsum reden, über die Frage Wie gehen wir mit unseren Textilien um, wie viel Kleider kaufen wir, welche, wie viele werfen wir weg davon? Und ähm, auch dazu zahlen. Das war nicht immer 1 Meter. Was denken Sie, wie sich die Textilproduktion verändert hat? Von 2000 bis heute, in den 20 Jahren? Ja. Wie viel? Wie ist die Produktion gestiegen? Sie hat sich verdoppelt. Ja. Und das heißt, auch, das, was wir an Kleidern kaufen, ist auch doppelt so viel. Und das meiste davon wird weggeworfen. Also, es wird um einen anderen Konsum gehen. Und es geht um rechtliche Rahmenbedingungen. Es geht um politische Rahmenbedingungen. Und es geht eben auch darum. Und das ist ganz zentral und das ist gerade die Textilindustrie sehr herausragend, dafür, die sozialen Fragestellungen und Herausforderungen mit den ökologischen zu verbinden, das ist die große Frage, vor der wir stehen. Und die ist so verdammt schwierig, die ist so verdammt schwierig. Das wissen alle, die in dem Bereich aktiv sind. Ja, und auch deshalb, und nicht nur deshalb haben wir auch mit dieser Veranstaltungsreihe auch ein Forschungsprojekt verbunden. Es ist nicht nur so, dass wir drei Veranstaltungen machen, das ist auch mit unserer Forschung verbunden. Und zu der Forschung, die wir in dem Bereich machen, wird meine Kollegin Shazia Wülbers noch was sagen. #00:16:51‑5#
Shazia Wülbers: Danke Beate! Also das hat begonnen vor fünf Jahren. Ähm, wie Sie wissen, ja, wir sind Hochschule Bremen. Das heißt, wir machen Forschung, aber es ist alles praxisbezogen. Wir reden über Globalisierung. Aber wie redet man über Globalisierung, wenn man kein Beispiel hat? Und wir haben jetzt, ähm, ähm, also ökologisch, sozial, ökonomisch wie, Wie kann ich das forschen? Ähm. Wie kann ich das praxisbezogen beibringen? Und dann mussten wir ein Beispiel. Also hätten wir irgendein Beispiel nehmen können, Wir hätten ein Handy nehmen können, Das kommt von überall. Wir hätten irgendwas nehmen können. Und wir haben dann Textilindustrie genommen damals und dann ein Projekt gestartet, ein BMZ angefordertes Projekt. Ähm, und seitdem sind wir in diesem Thema dran. Ähm. Genau. Ähm, das wollte ich noch dazu. #00:17:51‑8#
Beate Zimpelmann: Ja, und in dem Zusammenhang… Ich fange das mal so kurz auf haben wir uns eben damit beschäftigt, wie die Unternehmen in der Textilbranche ihre Produktion verändern. Also dieser ganze Bereich Corporate Social Responsibility, Freiwilligkeit. Wie kamst du von der Freiwilligkeit dann auch tatsächlich zur gesetzlichen Regelung? In dem Zusammenhang arbeiten wir ja auch mit einigen Gruppen hier in Bremen eng zusammen. Und wir sehen hier auch Gesichter, die wir ja gut von der Zusammenarbeit kennen, auch mit der IG BCE zusammen. Und das heißt sozusagen, diese Entwicklung hin zum deutschen Lieferketten Gesetz haben wir untersucht, haben wir in Form von einer Fallstudie untersucht und werden wir auch weiter begleiten. Und wir haben diesen, ähm, diesen Prozess des europäischen Lieferketten Gesetzes begleitet. Und heute hat sich ja was ganz Aktuelles dazu ergeben. Ich denke, unser erster Referent wird auch dazu noch was sagen, dass es leider so ist, dass dieser Prozess um das EU Lieferketten Gesetz, der dann doch im Trilogverfahren so erfolgreich war und ein Gesetz hervorgebracht hat, was viel weiter geht, wie das deutsche Lieferketten Gesetz jetzt wahrscheinlich torpediert wird durch die FDP, die sich ja damit nicht einverstanden erklärt und was dazu führt, dass die deutsche Bundesregierung dem Gesetz nicht zustimmen wird. Das ist schon mal so ein bisschen als kleiner Ausblick auf das, was jetzt noch kommt und auf uns zukommt. Und ich glaube, damit schließen wir jetzt auch und sind ganz gespannt auf unsere Referenten und auf die erste Veranstaltung dieser Runde. Und das zeigt Ihnen ja auch es ist ein dickes, dickes Brett, was wir zu bohren haben werden mit diesen sozial ökologischen Lieferketten und mit der sozial ökologischen Transformation. Aber wir gehen es an und ich glaube, alle drei Referenten und Referentinnen werden uns da auch den entsprechenden Mut mitgeben. Und Spirit, dass es sich lohnt, die Sache anzugehen. #00:19:45‑1#
Yannik Dzelzkalns (Moderation): Ja, vielen lieben Dank für diese Einführung in unserer Veranstaltungsreihe. Und damit kann ich dann jetzt sagen, dass wir den ersten Teil der Veranstaltung, die Einführung fertig haben. Ja, wir kommen jetzt nämlich dann zum Hauptteil und haben damit jetzt auch unseren ersten Redner. Benjamin Max Schirmer ist Referent für Wirtschaft, Arbeit und Häfen der Landesvertretung der Freien Hansestadt Bremen bei der Europäischen Union und sitzt und arbeitet damit eben auch direkt in Brüssel, hat aber tatsächlich Verbindung mit Bremen, weil er hier seinen Bachelorabschluss hingelegt hat, nämlich in Public Administration, also öffentlicher Verwaltung, und dazu auch den passenden Master noch hinten drangehängt hat und es dafür einmal nach Thüringen weiter gegangen. Aber anscheinend war Bremen ist ein bisschen hängengeblieben, denn der erste berufliche Einstieg war dann bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformationen hier in Bremen, und zwar als Projektmanager für die Europäischen Sozialfonds. Und jetzt? Im Anschluss daran ist er eben zur Europäischen Union. Und wie Frau Zimplemann ja gerade schon angeteasert hat, ist er damit natürlich prädestiniert, um diesen ganzen Prozess, um diese Lieferketten, Lieferketten, Gesetzentwicklung aus erster Hand mit zu verfolgen und kann uns daher jetzt auch einen Einblick geben darin, wie das Ganze denn vonstattengegangen ist. Und für all die, die jetzt vielleicht nicht so viel Einblick in die juristischen Hintergründe haben, einen kleinen Abriss geben. Einstieg Lieferkettengesetz Was heißt das denn? Was bringt das, Was bringt es auch nicht? Und ja, deswegen vielen Dank, dass Sie hier sind. Benjamin Max Schirmer. #00:22:02‑6#
Benjamin Max Schirmer: Schönen guten Abend auch von meiner Seite. Hallo zusammen. Ich freue mich, heute hier zu sein und freue mich auch den ersten Aufschlag quasi für diese Veranstaltungsreihe zu machen. #00:22:38‑4# Und wie Herr Dzelzkalns auch schon gesagt hat sie quasi alle einmal mitzunehmen in die Entwicklung und den Prozess dieses europäischen Lieferkettengesetzes. Auch gehe ich auf die Unterschiede ein, die mit dem deutschen Lieferkettengesetz dann einhergehen würden. Ähm, ich habe überlegt, wie ich da jetzt mit anfangen. Ähm, normalerweise bereitet man so einen Vortrag ja dann irgendwie vor und schreibt seinen Zettel. Und dann habe ich heute 12:00 in der Mittagspause die Zeitung aufgeschlagen und jetzt sieht mein Zettel hier auch deutlich bunter aus. Ich werde auf das tagesaktuelle Geschehen noch eingehen, was Frau Professor Zimpelmann ja schon angeteasert hat. Ich fand es aber wichtig, trotzdem einmal zuvor den Prozess und den Hintergrund, wie es denn überhaupt zu einem solchen europäischen Lieferkettengesetz kommen wäre, kommen wird. Wir wissen es nicht. Deswegen nehme ich Sie da einmal mit. Die Kommission plant ein europäisches Lieferkettengesetz, eigentlich jetzt schon seit 20, 20 Jahren. Das sollte von Anfang an eigentlich ziemlich ähnlich auch den nationalen Gesetzen, wie sie in Frankreich oder Deutschland bereits bestehen sein. Und die Diskussion über die Sicherstellung von Menschenrechts und Umweltstandards beschäftigt den europäischen Gesetzgeber daher auch schon seit geraumer Zeit. Auch im Jahr 2020 veröffentlichte die Kommission dann eine Studie, in der sich eine Mehrheit der Unternehmen dafür aussprach, eben unternehmerische Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette auch europäischer Regelungen zu festigen. Die selbe Studie zeigt aber auch, dass nur rund 1/3 der Unternehmen freiwillig solche Maßnahmen ergreift. Und das war letztendlich dann der ausschlaggebende Punkt für die Kommission, um gesetzgeberisch aktiv zu werden. Ich habe Ihnen dann einmal das Gesetzgebungsverfahren, wie es Usus ist, in der Europäischen Union mal aufgelistet. Das kennt man ja auch gegebenenfalls schon aus Studium oder Allgemeinwissen. Im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren ist es so, dass sich die drei Mitgesetzgeber Rat, Parlament und Kommission natürlich auf einen gemeinsamen Konsens einigen müssen. Dies geschieht allerdings immer öfter und immer häufiger. Und man kann eigentlich auch sagen, dass das mittlerweile der STANDARD ist durch informelle Treffen, die auch der Öffentlichkeit nicht in dem Maße zugänglich sind. Das sind die sogenannten Triloge. Bei denen treffen sich eben Vertreter dieser drei Organe und führen die entsprechenden Verhandlungen. Die Kommission würde ich sagen, Also als stillen Beobachter kann man sie jetzt nicht deklarieren in diesen Treffen, aber sie hat eine durchaus eher vermittelnde Rolle. Während hingegen Rat und Parlament sich mit ihren jeweils eigenen Verhandlungsmandaten aus dem Organ ja um einen Konsens bemühen. Der Rat hatte dieses Verhandlungsmandat Anfang Ende 22 beschlossen. Eine sogenannte allgemeine Ausrichtung ist das dann. Und da hat auch Deutschland zugestimmt. Und auch Deutschland hat die Wichtigkeit dieses Gesetzes hervorgehoben, die Wichtigkeit, ein gemeinsames europäisches Spielfeld quasi zu haben. Und spannend ist, ich kann es so sagen, weil es ist öffentlich abrufbar, dass der deutsche Staatssekretär, der die Verhandlungen federführend geleitet hat, aus dem BMWi damals noch darauf hingewiesen hatte, man dürfe in einem Trilog ja nicht auf oder nicht zu sehr auf Partikularinteressen eingehen, weil das würde dieses Gesetz gefährden. Diese Bemerkung ist noch relativ interessant hinsichtlich der aktuellen Begebenheiten. (...) Ansonsten gibt es natürlich immer Punkte, mit denen man nicht einverstanden ist. Aber auch derselbe Staatssekretär hob damals noch hervor, dass dies eben der bestmögliche Kompromiss ist, um in eine Verhandlung zu gehen mit dem Parlament und mit der Kommission. Das Parlament hat dann rund sechs Monate später seine Ausrichtung beschlossen. Mit 366 Ja Stimmen, 225 Neinstimmen und ein paar Enthaltungen. Und auch die Jastimmen speisen sich vor allem aus Sozialdemokraten, Grünen, Linken, Teilen der konservativen EVP. Die EVP war zwiegespalten, hat aber eigentlich grundsätzlich dennoch für dieses Gesetz geworben. Und auch dafür gestimmt haben die Liberalen. Gut abgelehnt wurde es dann von rechten identitären Parteien. Aber auch Das Parlament hat quasi mit einer doch bemerkenswerten Mehrheit beschlossen, dass ein solches Gesetz auf europäischer Ebene vonnöten ist. Dann gingen ging es in die Triloge, vier Stück waren es an der Zahl, und am 14. Dezember 2023 hatten wir dann jetzt eine Einigung von allen drei mit Verhandlungsmandat Ausgestatteten mit Gesetzgebern. Und dann sind wir jetzt heute hier, am 1. Februar und gut anderthalb Monate danach. Und man muss sich jetzt leider ernsthaft die Frage stellen, ob dieses Gesetz so zustande kommen wird. Die Tatsache, dass wie Professor Zimmermann schon richtig gesagt hat, die FDP nun Vorbehalte angemerkt hat und dass sie mit diesem Gesetz so nicht einverstanden ist, sind aus meiner persönlichen fachlichen Sichtweise nicht ganz klar nachvollziehbar. Es wurde auch im Koalitionsvertrag der Ampel vereinbart, ein europäisches Gesetz zu unterstützen. Es gibt diverse Studien, wo Unternehmen gefragt worden sind, wie sie dazu stehen. Und auch deutsche Unternehmen haben eigentlich rein wirtschaftlich gesehen da schon eine intrinsische Motivation, denn sie haben ja schon ein Lieferkettengesetz. Die anderen europäischen Länder aber nicht. Das heißt, alleine im Hinblick auf eine Harmonisierung des Rechtsrahmens wäre es sinnvoll, auch für wirtschaftliche Interessen ein europäisches Gesetz zu haben. Von daher kann ich zu dieser Aussage, die da heute vom FDP Präsidium kam, gar nicht so viel weiter zu sagen. Ich kann es fachlich nicht nachvollziehen. Es muss andere Gründe haben in meinen Augen. Was es aber nach sich ziehen wird im Zweifelsfall ist dass dann im Rat am 9. Februar. Deutschland sich enthalten wird, wenn keine Einigung in den nächsten 72 Stunden, würde ich mal behaupten, kommen wird, dann wird sich Deutschland enthalten und es werden sich auch andere Staaten dann nicht unbedingt mehr an ihre zuvor getätigten Zusagen im Trilog gebunden fühlen. Und das gilt für Italien, das gilt für Estland. Und damit ist keine 2/3 Mehrheit im Rat möglich und damit ist dieses Gesetz dann tot. Das muss man so klar sagen. Von daher bleibt abzuwarten, wie sich die nächsten Tage entwickeln. Ich hätte mir einen anderen Tag gerne ausgesucht für diese Nachricht. Heute sage ich Ihnen ganz ehrlich. Aber gut, es ist so, wie es ist. Ich möchte dennoch mit Ihnen einmal durch die Inhalte des europäischen Gesetzes gehen. Wer weiß, möglicherweise gibt es da noch Wendungen. Der Kanzler hat da ja auch noch eine Möglichkeit mitzureden. Wenn er das dann tun möchte und die inhaltlichen Gründe inhaltlichen Bezüge zum deutschen Lieferkettengesetz arbeite ich Ihnen auch noch mal heraus. Und dann können wir schauen, wie es weitergeht. Grundsätzlich ist es erst einmal wichtig zu verstehen, dass das ganze Gesetz von Anfang an als eine Richtlinie aufgesetzt wurde, nicht als eine Verordnung. Die EU hat im Prinzip zwei. Eigentlich sind es drei, aber zwei wirklich relevante Formen, gesetzgeberisch aktiv zu werden. Und mit einer Verordnung wäre es eben eine stärkere. Oder es wäre eine stärkere Vollharmonisierung möglich gewesen, da eben eine Allgemeingültigkeit in den Mitgliedstaaten und eine sofortige Umsetzung des Gesetzes vorgesehen ist. Ich gehe davon aus, dass es von Anfang an als Richtlinie gemacht wurde, weil sonst noch weniger Möglichkeiten gegeben hätte, dieses Gesetz auf den Weg zu bringen. Allerdings. Hat eine Richtlinie den Nachteil, dass die Mitgliedstaaten in der Adaption des Gesetzes frei sind, das heißt die Ziele, die Schwellenwerte, auf die ich noch eingehen werde, das sind natürlich überall dieselben. Aber man kann sich da durchaus im juristischen Kleinklein verlieren, was auch dann natürlich immer noch einen grundsätzlichen Flickenteppich nach sich ziehen würde. Nicht so groß, wie er jetzt ist, klar. Aber eine Verordnung wäre da deutlich näher an einer Vollharmonisierung gewesen. Ja, was steht denn eigentlich da drin? Also ein zentraler Aspekt des Gesetzes ist die Verpflichtung der Unternehmen, eben die unternehmerischen Sorgfaltspflichten entlang ihrer gesamten Lieferkette zu erfüllen. Dazu gehört die Identifikation tatsächlicher oder potenzieller negativer Auswirkungen auf Umwelt oder Menschenrechte, gefolgt von entsprechenden Maßnahmen, um das zu vermindern, abzuschwächen oder auch gänzlich zu beheben. Die Unternehmen sind verpflichtet, entsprechende Sorgfaltspflichten in ihre Managementsysteme mit einzubauen und zu integrieren. Dazu gehört auch die Einrichtung von Beschwerdeverfahren, die entsprechend entlang der Lieferkette transparente Berichterstattung über die wahrgenommenen Sorgfaltspflichten und eine Implementierung von Kontroll und Überwachungsmechanismen, um die Wirksamkeit dieser Maßnahmen im Blick zu behalten. Der Anwendungsbereich erstreckt sich auf europäische Unternehmen, die bestimmte Kriterien erfüllen und auch auf nicht europäische Unternehmen. Ich habe Ihnen einmal die drei Gruppen, in die ist quasi aufgeteilt ist aufgelistet die ganz große Gruppe. Gruppe eins sind die Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern und einem weltweiten Umsatz von über 150 Millionen €. Für diese Unternehmen kommt auch noch ein weiterer Aspekt zu Tage und der handelt um die sogenannten Climatransitionspläne. Die Unternehmen sind verpflichtet, solche Pläne zu erstellen, die eben im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen stehen und nachweislich auch einen Beitrag zur Emissionsreduktion leisten können. Dazu sind auch ebenfalls die Finanzbranche verpflichtet Banken, Versicherer, Investmentfirmen. Die sind jedoch als einzige Branche von den menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht ausgenommen. Das Gesetz erstreckt sich auf EU Unternehmen, die in sogenannten Hochrisikosektoren, äh wirtschaften. Von denen werden wir heute und die, die bei den nächsten Veranstaltungsreihen hoffentlich auch noch dabei sind, auch in den nächsten Paneldiskussion noch mehr mitbekommen. Denn zu diesen Hochrisikosektoren gehören unter anderem die Produzenten oder Lieferanten von Kleidung, Schuhen, Textilien als solches, die Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischereiwirtschaft, aber eben auch Rohstoffproduzenten. Rohstofflieferanten fallen in diese Gruppen. Dann gelten alle diese Regelungen und diese Schwellenwerte auch für Unternehmen, die nicht ihren Sitz in der EU haben, sofern sie diese Schwellenwerte in der EU erwirtschaften. Was auch noch ein spannender Punkt ist Kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern sind nicht unmittelbar betroffen. Aber sie können natürlich mit in die Kette hineingezogen werden, sage ich mal, wenn Sie als Zulieferer für ein Unternehmen agieren, welches über diese Schwellenwerte kommt. Und da hat sich der europäische Gesetzgeber gesagt, dass man diese KMUs nennt man es ja auch nicht stark belasten möchte und die Mehranforderungen, die dadurch generiert werden, entsprechend dann durch staatliche Subventionen aufgefangen werden sollen. (...) In Bremen. Wenn man sich jetzt mal diese Schwellenwerte anschaut, hat man eine ziemlich lange Liste eigentlich. Das deutsche Lieferkettengesetz trifft oder greift jetzt ab dem 1. Januar ab 1000 Mitarbeitern. Ich glaube, vorher waren es 3000, wenn ich mich nicht täusche und die Liste ist deutlich länger. Wenn man diese Schwellenwerte ansetzt, also in Bremen sind so ziemlich alle großen Unternehmen mit dabei. Ob das jetzt Mercedes ist, spielt mit Sicherheit auch noch eine Rolle in der Veranstaltung zum Automobil Arcelor Mittal als Stahlwerk OHBblG, Aber auch vielleicht Unternehmen, die man nicht auf den ersten Blick auf dem Schirm hat wie Modele oder auch die Swb als Energieversorger, kommt über die Schwellenwerte. Und was genau jetzt der springende Punkt ist, der auch womöglich dazu geführt hat, dass die FDP ihre Zustimmung doch noch zurückgezogen hat, ist der Punkt der zivilrechtlichen Haftung, der einfach der große Unterschied ist im Gegensatz zum deutschen Lieferkettengesetz. Denn es geht weit darüber hinaus. Die Betroffenen können oder auch Vereine. Verbände können eben vor europäischen Gerichten klagen, Schadensersatz einklagen, wenn sie der Meinung sind, dass die Sorgfaltspflichten in diesen Lieferketten unterbrochen worden sind, gestört worden sind oder nicht nachvollzogen worden sind. Weiterhin ist es so, dass in deutschen Lieferketten Gesetz nur direkte Lieferanten einbezogen sind und europäischen geht es noch deutlich weiter. In der Wertschöpfungskette sind auch indirekte Lieferanten die Nutzung des Produkts, die Entsorgung des Produkts. Sämtliche Aspekte werden dort mit berücksichtigt. Es wird auch zu durchaus umstrittenen Maßnahmen gegriffen Naming and shaming. Das kennt man sonst eigentlich eher aus dem Finanzbereich. Die BaFin greift ab und an zu diesem Mittel. Dort wird eben das Unternehmen, die juristische Person, wie auch immer es sich dann ausgestaltet, öffentlich quasi. Man könnte jetzt sagen an den Pranger gestellt. Es ist öffentlich einsehbar. Die Verstöße, die Strafen, die Sanktionen. Und dann gibt es natürlich auch noch den Punkt, der auch ungefähr nicht ganz verdoppelt ist, im Gegensatz zum deutschen Lieferkettengesetz. Und zwar ist das die Geldbuße. Die Sanktionen, das sind bis zu 5 % des weltweiten Nettoumsatzes, wohlgemerkt. Und da sind wir jetzt in einer Größenordnung, wo kein Unternehmen würde ich einfach mal behaupten, sich leisten kann, diese Summen als Geldbußen abzutun, als wenn nichts wäre. Da sind wir natürlich auch gleich in dem Aspekt Das ist ja der Sinn und Zweck. Das ist ja der Knackpunkt. Man möchte ja die Unternehmen animieren und im Zweifelsfall geht es nur so, diese Sorgfaltspflichten einzuhalten, weil ansonsten haben wir da ja, wie sagt man so schön Papier und Papiertiger dann. Und von daher geht es ohne nicht. Ich bin auch schon am Ende. Also ich möchte an dieser Stelle noch mal zusammenfassend sagen, dass das europäische Lieferkettengesetz ein bedeutender Schritt in Richtung einer verantwortungsbewussten globalen Wirtschaft ist. Die Unternehmen stehen einfach vor der Herausforderung, vor dem Marktdruck ihre entsprechenden Sorgfaltspflichten an der Lieferkette einzuhalten. Und man muss es eben auch als Chance begreifen, die ich eingangs angesprochen habe, weil man in Europa eben ein Vorreiter ist. Was die Sozial und Umweltstandards angeht. Und das weiter auszubauen wird sich meines Erachtens mit Sicherheit auszahlen. Auch die Studien Entwertung ist eine große Unternehmensberatung hat da eine Studie durchgeführt bei 600 deutschen und französischen Unternehmen. Und die versprechen sich zu einem Großteil irgendwann auch einen Return on Invest von diesen Richtlinien und rechnen fest mit diesem Lieferkettengesetz. Ja, der Weg zu einer gemeinsamen, nachhaltigen Wirtschaft erfordert eben große Anstrengungen und ich hoffe, ich persönlich hoffe, dass wir dieses Gesetz noch kommen. Denn ich denke, es ist der richtige Schritt. Es ist. Wirtschaftlich tragbar in meinen Augen. Und ja, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und. #00:39:57‑1#
Eda Kurtoglu (Moderation): Vielen Dank, Herr Schirmer, für diesen informativen Vortrag. Ich würde auch gerne noch mal betonen, von meiner Seite aus, dass die zivilrechtliche Haftung vor allem ein besonderer Punkt ist der europäischen Lieferkette und vor allem erwähnenswert und sehr traurig ist, wie gerade die Entwicklung seitens Deutschland liegt. Und ich würde aber auch weiter beginnen mit der Soziologin Frau Dr. Gojowczyk. Wir haben jetzt so gerade eben also die politische juristische Linse betrachtet, wie wir jetzt rüber gehen über die Entstehung der Probleme, warum wir überhaupt zum Lieferkettengesetz kommen und warum es notwendig ist. Die Soziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Südwind in Siegburg hat auch lange Zeit in Max Planck Institut für Gesellschaftsforschung gearbeitet und arbeitet unter anderem auch eng mit Kolleginnen in Indien und Indonesien zusammen, die mit den Arbeiterinnen in den Fabriken zusammen arbeiten. Genau Ihre inhaltliche Vortrag wird sich um Menschenrechte und den Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Textil und Schuhsektor befinden und über die Organisation der Produktion, insbesondere in den Produktionsziele, einschließlich auch der Einhaltung von Gesundheitsschutz der FabrikarbeiterInnen. #00:41:32‑7#
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Jiska Gojowczyk: Ja, super. Vielen Dank, dass ich hier sein darf heute und zum Thema Menschenrechte und nachhaltige Produktion am Beispiel der Textilkette sprechen darf. Und ich finde, es gibt überhaupt gar keinen besseren Tag, um über dieses Thema zu reden. Genau vor dem Hintergrund, den wir eben schon gehört haben. Deswegen also ich ende mit Werbung, aber ich fange auch an mit Werbung. Es ist der perfekte Moment noch mal mit aller Kraft hier in Deutschland für diese beste Gesetzgebung, die wir jemals hatten, zu diesem Thema zu werben. Entschieden wird es jetzt hier in diesem Land und immer Kontakte hat in Unternehmen, die sich öffentlich äußern können, hin zu politischen EntscheidungsträgerInnen und Entscheidungsträgern. Vielleicht sitzt jemand hier, der in einer relevanten Partei entweder selber ist oder Kontakte hat. Heute, morgen, übermorgen. Das sind die Tage, wo man diese Leute anrufen muss und sich äußern muss. (...) Kann man einfach nicht anders sagen. #00:42:57‑8#
Also ich habe noch ein bisschen einen anderen Auftrag für heute, aber letztendlich dreht es sich eben genau um die Frage Warum sollte man Unternehmen in die Verantwortung nehmen für Dinge, die am anderen Ende des Globus passieren? Und deswegen werde ich heute darüber sprechen, welche Faktoren dazu führen, dass viele Beschäftigte in der Textil und auch in der Schuhindustrie in verschiedenen nationalen Kontexten sich nicht entscheiden können, ihre Gesundheit zu schützen. Und wie eigentlich Gesetze zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht von Unternehmen hier in Europa dazu beitragen können, dass sich Beschäftigte entscheiden können, ihre Gesundheit zu schützen. #00:43:42‑1#
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Ich werde ganz kurz ein bisschen was dazu sagen, wo ich herkomme. Dann werde ich ganz kurz belegen, dass wenn ich über Gesundheit und die Freiheit von Diskriminierung spreche, dass auch wirklich Schutzgüter sind, die enthalten sind in den Gesetzen oder den Richtlinien, über die wir jetzt sprechen. Und dann werde ich ganz viel über die textile Kette und die Missachtung dieser Schutzgüter sprechen und dann über eben Sorgfaltspflichten und was sie in diesem Zusammenhang bringen. Ich komme eben vom SüdwindInstitut wurde schon gesagt, wir sind eine kleine Organisation mit Sitz, jetzt nicht mehr in Siegburg, sondern in Bonn. Und das Bild, was man hier sieht, das ist schon das hauptamtliche Team und der ehrenamtliche Vorstand zusammen. Also wir sind wirklich klein. Was wir den ganzen Tag machen, ist, dass wir an Beispielen ungerechte Strukturen in Weltwirtschaft aufdecken, untersuchen, öffentlich machen, vor allen Dingen eben hier in Deutschland und in Europa. Und dann Handlungsalternativen erarbeiten und anbieten. Und das deutsche Lieferkettengesetz und jetzt auch das europäische Lieferkettengesetz war eben ein großes politisches Projekt, nicht nur von mir, sondern eigentlich von allen meinen Kolleginnen. (...) Ich werde heute einiges einfließen lassen, was aus meiner Arbeit in einer Multi Akteurs Partnerschaft kommt. Das ist eine ein Projekt, was über mehrere Jahre geht, wo wir mit vier zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammenarbeiten, um Wissen aufzubauen, Dialoge mit verschiedenen Interessensgruppen zu führen und Verbesserungen hervorzurufen in Bezug auf Gesundheitsschutz von Beschäftigten mit einer Genderbrille, also mit einem spezifischen Blick darauf was ist eigentlich unterschiedlich für unterschiedliche Beschäftigte mit unterschiedlichen Geschlechtern. Und da sind eben auch Studien entstanden, von den Kolleginnen in Indien, von Civil India und von Indonesien, den Trans Human Rights Centre und viele gemeinsame Diskussionen, die eben auch zu dem führen, was ich jetzt hier sage. Also das habe ich mir jetzt nicht alles ausgedacht. Ich habe schon gesagt, ich möchte einmal kurz beweisen, dass es hier wirklich um Menschenrechte und um Schutzgüter nach den Gesetzesvorlagen geht. Einmal, dass der Schutz der Gesundheit da muss man irritierenderweise im deutschen Lieferkettengesetz ein bisschen suchen, bis man das direkt findet. Eigentlich ist der Arbeits- und Gesundheitsschutz in den letzten Jahren zum festen Bestandteil der ILO Kernarbeitsnormen geworden, Also die ILO, das ist die internationale Arbeitsschutzorganisation. Und die hat einen Kanon von einigen Konventionen, wo man sagt, das ist die Basis, auf die sich alle einigen müssen, was eigentlich geschützt werden muss. Da gehört eben dazu, dass es keine verbotenen Form der Kinderarbeit geben darf, keine Zwangsarbeit, keine Diskriminierung, Gewerkschafts- und Versammlungsfreiheit und eben gute Arbeits- und Gesundheitsschutz. Im deutschen Lieferkettengesetz ist das Schutz gut des UN Sozialpakts genannt und da wird dann eben auch Gesundheit explizit aufgegriffen. Da wird beispielsweise auch das Recht auf angemessene Pausen ausformuliert. Das findet man im Lieferkettengesetz dann auch noch ein bisschen genauer. Dann habe ich schon gesagt wir haben oder wir gucken auf dieses Thema mit einer Genderbrille. Nehmen wir das immer. Weil das ja auch ein Schutz vor Diskriminierung gibt auf denen, bei denen wir uns eigentlich international schon lange geeinigt haben, dass es das nicht geben soll, eben aufgrund des Geschlechts auch, aber auch aufgrund vieler anderer Faktoren, kann diskriminiert werden und es ist eigentlich nicht erlaubt. Und das ist jetzt ein Textauszug, das muss man jetzt nicht alles lesen. Ich kann das hoffentlich in etwas einfacheren Worten sagen. Das ist aus dem aktuellen Kompromiss Entwurf, den die Beamtinnen auf Grundlage der Einigung vom 14. Dezember vom Trilog erarbeitet haben. Und sehr zu meiner Freude ist da eben ausdrücklich genannt, dass unterschiedliche Menschen unterschiedlichen Risiken ausgesetzt sind, von Menschenrechtsverstößen betroffen zu sein aufgrund ihrer Herkunft, weil sie zu einer indigenen Bevölkerungsgruppe gehören oder eben auch aufgrund des Geschlechts. Und das sind dann eben verschiedene Konventionen genannt, auf die man sich in diesem Fall dann berufen muss und die Sorgfaltspflichten zu erfüllen. Das klingt jetzt sehr formal, ist aber unendlich wichtig in der Konsequenz. Deswegen ist auch in dem Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit dann eben dieser EU Kompromiss, wie er gerade wie wir ihn jetzt gerade kennen, eine deutliche Verbesserung zum Lieferkettengesetz. So, ich komme jetzt endlich zur textilen Kette und die haben wir eben schon kurz angemerkt, ist unendlich lang und unendlich kompliziert und das ist auch schon eine starke Verkürzung. Es fängt natürlich an mit den Rohstoffen, egal ob das die Baumwolle ist, die angebaut wird, die Seide oder das Rohöl, was gewonnen wird, je nachdem was man für Material hat, geht dann eben hier jetzt weiter. Am Beispiel der Baumwolle mit der Empörung der Spinnerei, dem Weben des Stoffes, der Veredelung. Und dieser rote Kreis ist da, weil ich klar machen wollte, ich spreche jetzt vor allen Dingen über diesen Schritt zwischen Konfektionierung und Handel, Konfektionierung. Das meint eben da, wo Stoffe zugeschnitten werden, vernäht werden und ich sage mal, das Produkt fertig gemacht wird. (...) Und wie funktionieren nicht alle Pfeile gleich? Welche Akteure sind da involviert bei diesen Stufen, bei der Konfektionierung? Sind das Fabriken, die entweder unabhängig sein können oder zu Firmen in einem im Ausland gehören können. Das können auch Fabriken unmittelbar von Marken sein, wie wir sie dann hier auch im Geschäft sehen können. Das können sehr große oder sehr kleine Produktionsformen sein. Firmen mit unterschiedlichen Standorten oder nur mit einem. Wenn ich von Handel spreche, dann können das eben auch Marken sein. Oder der Einzelhandel. Der Einzelhandel hat auch manchmal Eigenmarken. Das können Onlineplattformen sein, wie Zalando zum Beispiel. Auch Zalando hat eine eigene Schuhmarke etwa, und es sind involviert Zwischenhändler, je nachdem, wie die Lieferkette gestaltet ist. Und dann gibt es natürlich noch einige Akteure, die auch noch eine Rolle spielen. Die, die ich jetzt hier nicht nenne. Auditierungsfirma, Leiharbeitsfirmen, die mit den Fabriken zusammenarbeiten. Consultingfirmen, Werbeagenturen usw usw. (...) Das beschreibe ich so, weil um zu verstehen, warum SorgfaltspflichtenGesetze so wichtig sind, ist Wichtig ist zu verstehen, wie diese Akteure im Geschäftsleben zusammenarbeiten oder zusammenarbeiten können. Und ich beziehe mich jetzt hier vor allen Dingen auf die Arbeit von einem Wissenschaftler, der Markana heißt und in den USA forscht in Zusammenarbeit mit vielen Organisationen in Produktionsländern der Bekleidungsindustrie. Und er hat den Begriff des Squeeze in seiner Arbeit geprägt. Der erste veröffentlichte Aufsatz, den ich kenne, wo er den Begriff nennt, der ist von 2020, also dann schon auch unter dem Eindruck der Corona Pandemie. Und das Argument, was er macht, ist, dass er sagt, dass die Machtasymmetrien in dieser globalisierten Wertschöpfungskette eben sehr groß sind, insbesondere zwischen drei Gruppen. Das ist eben der Handel, der quasi oben steht. Das ist jetzt sehr vereinfacht, aber ich erlaube mir das jetzt mal der Squeeze, also Squeeze bedeutet quetschen. Ja, also der diesen Squeeze ausübt auf die zuliefernden Betriebe, also in der Stufe der Konfektionierung, wie ich das gerade gezeigt habe. Erstens mit dem Preis und zweitens mit den Vertragsbedingungen. Also etwa wie kurz sind die Lieferfristen? Was passiert, wenn aus irgendeinem Grund die die Produktion stockt? Wer haftet für was usw. Und dann gibt es eben eine zweite Macht Asymmetrie. Und das ist die in den Fabriken zwischen dem Fabrik Management und den Beschäftigten. Und auch die nimmt zu und führt dazu, dass die Arbeitsbedingungen schlechter werden, dass unter Umständen Löhne sinken. Und das führt aber also dazu. Der Geschichte gehört aber auch dazu, dass das Ausüben der Arbeitsrechte vor Ort immer mehr beschnitten wird und immer schwieriger wird. Das ist auch was, was wir eben in nationalen Gesetzgebungen beobachten können. Einen Schluck mit Corona, aber auch noch danach. Und das hat eben zu tun mit der Konkurrenzsituation am Markt, mit der Verteilung von Ressourcen. Ähm, ich würde auch sagen, also es hat eine gewisse koloniale Kontinuität und ist quasi der, ähm, ja der wirtschaftliche Zusammenhang, in dem sich das, was ich jetzt beschreibe, für die Industrie bewegt. (...) Die Textilindustrie und auch die Schuhindustrie werden ja oft als Beispiele von Wertschöpfungsketten herangezogen, wo man weiß, die Bedingungen sind in der Produktion sehr, sehr schlecht. Ich glaube, dass man das wirklich als Beispiel betrachten muss, weil es ist eben auch eine Industrie, wo wir im Vergleich zu vielen anderen Industrien schon unendlich viel wissen, weil die zivilgesellschaftliche Vernetzung gut ist, weil es Katastrophen wie Rana Plaza gegeben hat und weil das, glaube ich, so einen Effekt hat, dass wir immer wieder eben an die Herstellung des T Shirts denken. Aber wie es eben auch schon gesagt wurde ich glaube, es ist ganz egal, ob wir uns jetzt als Produkt, die Brille oder den Schmuck oder die Schuhe rausgreifen. Und je weiter wir gucken, wir werden immer vergleichbare Missstände finden. Also deswegen. Diese Textilindustrie ist eben ein vieldiskutiertes Beispiel, aber sie ist eben auch nur ein Beispiel für schlechte Löhne, für die schlechte finanzielle Situation der Beschäftigten und auch im sozialen Umfeld ist es wichtig, weil das bedeutet, dass die Beschäftigten auch nicht einfach aussteigen können und sich dann eben der Ressourcen des Umfelds bedienen können. Und wir haben schon gehört, die meisten Beschäftigten der Industrie sind Frauen. Das ist nicht regional überall gleich, Das ist in manchen Ländern auch genau andersrum. Aber die Internationale Arbeitsorganisation geht eben von circa 80 % der Beschäftigten in der Industrie bei den einfachen Arbeiten von Frauen aus. Die gehören oft auch anders marginalisierten Gruppen an, also etwa diskriminierten Ethnien, sind oft migriert, um zu arbeiten in der Industrie. Warum werden so viele Frauen eingestellt? Ich kann sagen zumindest für Indien und Indonesien, dass die Arbeiterinnen selber davon ausgehen, dass sie deswegen eingestellt werden, weil man denkt, dass sie leichter zu disziplinieren sind, dass sie nicht schnell laut werden, dass sie nicht irgendwann anfangen, vor Verzweiflung zu trinken. Also das sind Gründe, die die Frauen nehmen. Warum machen sie nicht was anderes? Weil sie eben oft keine Alternative haben. Beziehungsweise es werden eben auch gezielt die angeworben, die keine Alternative haben. Als ich in Bangalore war, eine Stadt in Indien im Oktober, da habe ich mit der Elterngeneration von Arbeiterinnen gesprochen, die in Bangalore leben und auch da groß geworden sind, die gesagt haben, Ihre Kinder arbeiten jetzt nicht mehr in der Industrie, sie können jetzt in der IT Industrie arbeiten. Und die jüngere Generation, mit der wir gesprochen haben, die in den Fabriken in Bangalore arbeiten, die sind migriert, vom Land angeworben worden und leben jetzt eben in Hostels in Bengaluru, weil es eben die Generation, die neue Generation sozusagen vor Ort nicht mehr machen will. Aber solange man eben Arbeitskräfte findet vor Ort, die noch darauf angewiesen sind, werden. Sich auch die Bedingungen nicht verbessern. So also in diesem Zusammenhang. Man muss sagen, dass in der Zivilgesellschaft Gesundheit lange kein Fokus war, auch in den Gewerkschaften nicht. Wir wissen aber, dass die Belastung auf Seiten der Beschäftigten oft sehr groß ist und ein Anzeichen dafür, dass eben der die gesundheitliche Belastung so groß ist, dass man mit Ausnahme von China und vielleicht gibt es noch Ausnahmen, die ich nicht kenne, aber keine Beschäftigten findet, die viel älter sind als 40. Also wenn wir mal positiv denken, dass man vielleicht mit 18 in der Industrie anfängt zu arbeiten, vielleicht sogar erst mit 20. Die meisten schaffen das nicht länger als zehn Jahre. Und genau gehen dann vielleicht noch in Heimarbeit, wo man in viel kleinere Stückzahlen im eigenen Tempo machen kann oder so, aber in der Fabrik schafft man das eigentlich nicht so lange und wird dann auch gezielt gebeten zu gehen. Die Studien meiner Kollegin in Indien und Indonesien, das haben die ergeben. Welche Probleme haben die Arbeiterinnen? Sie haben Beschwerden in Muskeln und Gelenken. Das kann man sich, glaube ich, sehr leicht vorstellen. Wer schon mal an der Nähmaschine gesessen hat. Sie haben aber auch Probleme mit der reproduktiven Gesundheit. Also Ihre Menstruation bleibt aus. In Bengaluru ist es quasi bestehendes Wissen unter der Belegschaft. Wenn Frauen nicht schwanger werden können, müssen sie aufhören, in der Industrie zu arbeiten. Dann klappt es. Es gibt Frauen, die sich die Gebärmutter entfernen lassen, damit die Krämpfe aufhören und sie weiter arbeiten können. Es gibt Probleme mit der mentalen Gesundheit. Da werde ich gleich noch kurz was zu sagen und in Indien haben die Kolleginnen eben auch viel Probleme mit der Ernährung gefunden.
Es gibt ja nun den Arbeits und Gesundheitsschutz und den gibt es auch in vielen Betrieben. Und in dieser Industrie muss man sagen, Rana Plaza hat doch schon zu ein bisschen auch ein Umdenken zu Lieferketten geführt, was zu so was führt. Teilweise wie das, was das linke Bild abbildet, nämlich dass wir sehr strikte Regulierung haben, was den Brandschutz angeht, was den Feuerschutz angeht. Mehr gelbe Linien. Also hier sind jetzt keine gelben Linien. Ja, wenn das jetzt eine Fabrikgebäude in Indien, in Bangladesch und Myanmar oder in Indonesien, dann hätten wir bestimmt ganz viele gelbe Linien, mindestens dann, wenn die Audits stattfinden. Also das gibt es. Aber ich stelle immer die Frage Was nützt mir die gelbe Linie, wenn die Näherin so müde ist, dass sie gar nicht mehr geradeaus gucken kann? Also das heißt auch, manche Aspekte wird eben geschaut und auf andere nicht. Und was wir auch beobachten, ist natürlich, dass insbesondere die Beschäftigten, die am meisten von den Risiken betroffen sind, eben auch sehr wenig Mitspracherecht haben. Es tut mir leid, ich erzähle sehr viele Anekdoten, aber ich glaube, nun versteht man es am besten. Eine Arbeiterinnen, die explizit gebeten wurde, in ein Komitee zu gehen, in der Fabrik, also in ein Gremium, was dafür da war, die Fragen des Arbeits und Gesundheitsschutzes zu regeln in der Fabrik, die wurde gebeten, weil sie in der Gewerkschaft organisiert ist und weil gesagt wurde Du traust dich, da was zu sagen, geh da mal, geh da mal hin und regele das mal für uns. Und die hat uns erzählt, Sie hat sich überreden lassen. Sie hasst es, weil sie das Gefühl hat, von ihren Kolleginnen wird erwartet, dass sie die Probleme anspricht und löst. Und in dem Kreis traut sie sich, das anzusprechen. Und es verändert sich nichts, weil sie einfach nicht gehört wird. Weil sie sagt zum Dritten Mal das Wasser ist nicht sauber. Und dann kommt eben die Überprüfung von Externen und plötzlich ist das Wasser sauber und am nächsten Tag schon wieder nicht. Also das heißt, die Frauen haben auch einfach oft keine Stimme in den Systemen. Je länger wir darüber nachdenken mit dem Thema im internationalen Team, desto mehr fällt uns auf, dass auch wenn wir Arbeits und Gesundheitsschutz in Deutschland beispielsweise angucken, viele dieser Muster sich hier in ähnlicher Weise wiederfinden, dass eben manche Probleme mehr berücksichtigt werden als andere, also etwa Die Maschinen sind tipptopp gewartet, der psychische Stress, die Belastung usw guckt man weniger an, dass vielleicht nur. Um auch allen Beteiligten hier so eine Brille mitzugeben, was wir eigentlich so tagtäglich für relevant erachten und was wir so schnell wegschieben. Oft hat das eben auch eine diskriminierende oder eine Genderdimension. (...) Ich möchte an einem Beispiel kurz zeigen, wie dieser Squeeze unter Umständen am Arbeitsplatz für die Frauen eben funktioniert oder nicht funktioniert, um ihre Gesundheit zu schützen. Und das muss ich sagen, war für mich auch so ein bisschen mindblowing, als ich mit dem Thema angefangen habe zu arbeiten. Was heißt das eigentlich, Dieser Preis und dieser Zeitdruck auf Fabrikebene und in Indien und Indonesien zu? Zumindest ähneln sich da die Mechanismen sehr, wie die Arbeit in der Fabrik organisiert ist. Was die Arbeiterinnen erzählen, ist, dass sie in Badges oder in Gruppen arbeiten und in diesen Gruppen Produktionsziele haben. In einer Stunde musst du so und so viel Stück in diesem Arbeitsschritt schaffen. Und dass diese Ziele für eine Gruppe definiert sind, hat große Auswirkungen für die Dynamik innerhalb der Gruppe, weil von diesen Zielen sehr viel abhängt. Die sind sehr überhöht. Die werden in Zeit Studien gemacht. Kann ich jetzt nicht so genau darauf eingehen, aber die sind sehr unrealistisch, um die den ganzen Tag zu schaffen. Und die sind sehr unrealistisch dafür, dass alle die schaffen können. Das heißt, wenn ich das nicht schaffe in der bestimmten Zeit, muss ich mir überlegen, was ich machen kann, damit ich es schaffe, weil es eben mit Strafen einhergeht, wenn ich es nicht schaffe. Das heißt, ich mache unter Umständen in dem Sinne erzwungene Überstunden. Vielleicht verzichte ich auf meine Pause, was ich ganz sicher nicht machen werde, wenn alle um mich rum arbeiten, ist, dass ich das mache, was diese Frau in dem Bild macht, nämlich aufzuhören, zu mähen und zu trinken oder aufzuhören zu nehmen und zum Klo zu gehen. Etwa weil ich meine Menstruation habe und das einfach machen muss. Was passiert, wenn die Targets nicht erreicht werden, was tagtäglich passiert? Die Frauen werden angebrüllt und verbal belästigt. Es kann sein, dass Bonuszahlungen ausbleiben für die ganze Gruppe also, die die Kopplung von dem Erreichen der Produktionsziele und den Bonuszahlungen, worauf Frauen wirklich angewiesen sind, weil die Löhne so schlecht sind und die finanzielle Absicherung von ihnen und ihren Familien so schlecht ist. Also das bedeutet was. Es kann sein, dass Abmahnungen ausgesprochen werden, was eben auch ein großes Problem ist, wenn ich auf den Job angewiesen bin. Wir haben auch gehört von einem System in einer Fabrik, wo die Oberbandleiterin hieß, dass in meinem Ferienjob also der Supervisor für diese Gruppe, die die Aufsicht für diese Gruppe im Zweifelsfall abends nacharbeiten musste, wenn die Gruppe das Tagesgeschehen nicht geschafft hat. Was in diesem Fall dazu geführt hat, dass die Supervisorin ihrer Gruppe einfach noch höhere Produktionsziele gesagt hat, um zu vermeiden, dass sie sehr lange abends da bleiben muss. Das heißt nicht, dass es nicht auch Solidarität zwischen den Arbeiterinnen gibt, dass jetzt eine mehr macht, weil die anderen schlechten Tag hat oder so, aber das zeigt, was für ein extrem hoher Druck eben am Arbeitsplatz besteht. Und wir kennen das alle. Wenn wir Stress haben an unseren Körper, an unsere Gesundheit, denkt man als Allerletztes dann, und das ist eben hier im Zweifel die, ja, die, die Dauernormalität also. Und. Von diesen, also von von von dieser Beschreibung, wie es auf der Fabrikebene eben organisiert ist und nicht nur in einer Fabrik, sondern in vielen. Möchte ich jetzt kurz erzählen, was das für unseren Dialog bedeutet. In Indien und Indonesien, wenn wir mit Fabrikmanagement sprechen, dann sprechen wir das natürlich an, dann sagen wir, die Arbeiterinnen erzählen, sie haben so großen Stress, sie können nicht Pipi machen, sie können nicht aufs Klo gehen. Wir wissen von vielen Harninfekten. Das funktioniert so nicht. Das funktioniert auch für euch nicht. Das ist auch nicht effizient. Und die Menschen mit Vertreterinnen sagen Ja was, warum redet ihr darüber mit uns, wenn wir diese Ziele nicht schaffen, Wenn wir mit dem, was wir hier haben, unseren Kundinnen und Kunden sagen Das schaffen wir nicht so schnell oder das schaffen wir nicht zu dem Preis, dann kriegen wir einfach keine Aufträge mehr. Und das zeigt, dass eben die Bedingungen, die Arbeitsbedingungen vor Ort eben nicht nur davon abhängen, wie sich das Fabrikmanagement entscheidet oder wie sich die indonesische oder die indische Regierung entscheidet, wie sie ihre Gesetze schreiben und wie sie die überprüfen. Sondern dass eben auch die in der Verantwortung sind, die die Bedingungen im Moment bestimmen und definieren. (...) So, ich glaube, das habe ich ausreichend beschrieben, was ich nicht beschrieben habe Jetzt ist die Doppelbelastung der Frauen, dass sie eben vor allen Dingen für das Einkommen zuständig sind, gleichzeitig aber noch die Kinder betreuen und den Haushalt schmeißen. Was für die, sage ich mal, die, wie sagt man Rekreation, die Erholung und die körperliche Gesundheit eben auch nicht hilft. Und ganz kurz jetzt Ich hoffe, es ist schon ein bisschen klar geworden. Aber wie tragen Sorgfaltspflichten dazu bei, Entscheidungsspielraum für den Schutz der eigenen Gesundheit zu vergrößern? Naja, die Verantwortung ist eben da, wo auch die Gestaltungsspielräume sind in Bezug auf Preis in Bezug auf Vertragsbedingungen in Bezug auf Risiko tragen, wie wir in der Corona Pandemie gesehen haben. Unternehmen sind mit dem risikobasierten Ansatz verpflichtet, dahin zu gucken, wo auch die Probleme sind. Was wir nämlich im Zweifelsfall beobachten, ist ein Frauencafe an der Produktionsstätte, wo alles eigentlich gut läuft. Und da, wo die größten Risiken sind, da packt man es eben bisher nicht an. Die Machtasymmetrien, von denen ich gesprochen habe, zu entschärfen. Dafür sind die Klagemöglichkeiten wichtig. Die im Übrigen Ein IGvertreter hat mir gesagt, man würde verklagt, wenn irgendwo in der dritten Stufe ein Baum umkippt. Das ist Quatsch. Also wenn jemand so was hört, die Überlegungen, die wir anstellen in der Zivilgesellschaft, unter welchen Bedingungen man klagen könnte, das sind wirklich wenige. Also man muss sich schon wirklich, ich sag mal, als Unternehmen ziemlich dumm anstellen, um nicht die Bedingungen zu erfüllen, die diese Sorgfaltspflichten vorschreiben. Wenn man in der dritten Stufe bei einem umgefallenen Baum den verklagt zu werden, dann müssen Unterstützungsstrukturen geschaffen werden, weil das Gesetz alleine wird nicht helfen dafür, dass die Beschäftigten das wissen, was sie für neue Möglichkeiten mit einer Gesetzgebung haben. Und die Unternehmen müssen ja jetzt ein paar Schritte machen, die eben schon genannt wurden, wie dass sie eben Beschwerdemechanismen schaffen müssen usw. Und wenn diese Maßnahmen getroffen werden, dann muss man eben auch die Beschäftigten einbeziehen, weil sonst werden sie trotz Gesetzen eben auch nicht funktionieren. Da habe ich eben schon gezeigt, dass das eben im europäischen Gesetz besser ausformuliert ist als im Deutschen. Und last but not least müssen sich eben die Geschäftsmodelle ändern und die Einkaufspraktiken der Unternehmen, damit dieser Service nachlässt, weil solange dieser Service so stark ist, wie er im Moment ist. Werden Betriebe einen Weg finden, diesen Service weiterzugeben. Und den werden sie immer an die weitergeben, die sich am schlechtesten wehren können. Deswegen brauchen die, die sich schlecht wehren können, Instrumente auch hier. Und dieser Service muss nachlassen. So, ich habe noch eine kurze Werbe werbeblock Für wen interessiert, was wir konkret in diesem Projekt tun? Was GewerkschafterInnen tun, was die Kolleginnen in Indien und Indonesien tun, um die Situation zu verbessern? Und ich hatte ja schon eingangs Plädoyerserstrippe, die muss kommen. Wer auch immer was dafür noch tun kann, sollte das jetzt machen. #00:11:55‑3#
Yannik Dzelzkalns: Ja, vielen lieben Dank für diesen Vortrag. Also dieser Squeeze ist bei mir auf jeden Fall auch noch mal hängengeblieben, Dass es nicht nur darum geht. Ja, wir müssen vor Ort den Unternehmen irgendwie sagen, was sie zu tun haben, sondern dass die Unternehmen natürlich auch einer gewissen Marktmacht unterliegen. Und wenn dann Kleidungshersteller in Zalando und Co sagen, na ja, wir brauchen aber die 400.000 jetzt in der Zeit zu dem Preis und dann natürlich die Unternehmen gezwungen sind, das zu liefern, weil sie sonst einfach vom Markt verschwinden. Das ist ja immer dieses diese Angebot Nachfrage Ding. Wenn natürlich die Hersteller alle sagen, na ja, das sind die Bedingungen, dann wird man schon irgendwo jemanden finden in Indien, irgendein Unternehmen, das sagt okay, wir machen das. Und wir haben ja auch gehört, man wird dann noch irgendwelche Arbeitenden finden, die sagen okay, wir machen das, weil wir brauchen das Geld und es gibt halt leider keine Optionen. Also das ist schon noch mal gut hervorgehoben worden, was denn jetzt die Herausforderungen sind und dass es dafür eben, also CS Triple.de ist, das der die Abkürzung für den komplizierten Namen für das Europäische Lieferketten Gesetz. Also das heißt Lieferkettengesetz auf EU Ebene für die, die sich fragen, das heißt, da sehen wir, das ist das braucht so ein Lieferkettengesetz und deswegen vielen Dank für die Werbeblöcke. (...) Ja, ich würde jetzt einen ganz kurzen, ja einmal das Mikrofon öffnen, quasi. Nachdem wir jetzt die zwei Vorträge gehört haben und das Gehörte noch frisch ist, würden wir gerne mit einem Mikrophon gerne einmal kurz auch Ihnen die Möglichkeit geben, Fragen an die beiden Rednerinnen zu stellen und dann jetzt einmal kurz darauf eingehen. Wir machen nachher noch eine etwas längere Diskussion bzw Frage-Antwort. Aber vor der Pause wollte ich jetzt noch mal die Möglichkeit geben. Wie gesagt, solange das noch frisch ist. #00:13:56‑9#
Gast aus dem Publikum 1: Ich komme aus dem ökonomischen Bereich, Insofern Triple Bottom Line sozusagen in meinem Kopf ein bisschen verankert. Ähm, in Ihrem letzten Vortrag haben Sie ein bisschen auf die Strikeout Problematik hingewiesen, haben allerdings aus meiner Sicht zu früh aufgehört. Nämlich wir sprechen ja heute von Käufermärkten. Das heißt, eigentlich haben ja die Konsumenten die Macht heute auch gegenüber dem Handel. Und das fehlte mir ein bisschen in Ihrer Argumentationskette. Äh, das zweite an Herrn Schirmer In wie weit hat die Diligence Betrachtung Rückwirkung auch auf Wirtschaftsprüfer? Das heißt, da kommen ja auch noch mal einige Bürokratiekosten auf Unternehmen zurück, wenn Sie da vielleicht noch etwas antworten können. Vielen Dank. #00:14:50‑6#
Yannik Dzelzkalns: Ich würde ganz kurz noch Frau Gojowczyk in Schutz nehmen. Das mit der Zeit ist auch unter anderem der Planung zugrunde, dass natürlich in den 20 Minuten Vortrag jetzt nicht alles im Detail beleuchtet werden kann. Dennoch gute Frage. Vielen Dank. Und dann? Genau. #00:15:05‑5#
Jiska Gojowczyk: Ich muss einmal zurückfragen Sie meinen die Endverbraucherinnen? Genau. Ja, Also dann war das kein Zufall, dass ich das nicht genannt habe und auch nicht der Zeit geschuldet, sondern Also ich meine, man könnte ja argumentieren, die diese macht, die hätte es ja schon immer gegeben. Und ähm, erstens argumentieren wir, dass Menschenrechte nicht, also weder vom Geldbeutel noch von der moralischen Entscheidung am Ladentisch abhängen dürfen, sondern Menschenrechte sind Menschenrechte und die gehören geschützt. Und zweitens bedeutet eben ein rechtlicher Rahmen auch für Unternehmen, die im Übrigen ja wirklich auch so ein Gesetz wollen, insbesondere die, die, die merken, was sie im Konkurrenzkampf für für Fesseln haben. Im eigenen Unternehmen bedeutet so ein Gesetz ja auch, dass sich alle bewegen und dass ich das am Ladentisch nicht mehr entscheiden muss. Vielleicht hören wir ja gleich noch was dazu. Ich arbeite jetzt seit vier Jahren in dem Bereich. Ich kenne kein einziges Kleidungsstück, wo ich für die ganze Kette sagen kann Das ist safe. Wie soll ich für alle Produkte von allen Menschen erwarten, dass sie eine integere Entscheidung am Ladentisch treffen? Also ich führe Innovation. Ist es gut, dafür zu zeigen, dass es geht? Ist es gut, dass es Vorreiter gibt und dass es Konsumentinnen gibt, die das mittragen. Aber es war kein Zufall, dass ich sie nicht genannt habe. Ich glaube, die wichtigsten Entscheidungen werden bei der Wahl gemacht. Die werden eben Lobbyismus für dieses Gesetz jetzt gemacht. Die werden nicht am Ladentisch gemacht. #00:16:45‑3#
Benjamin Max Schirmer: Bezüglich der Berichtspflichten kann ich sagen, dass es de facto für den deutschen Markt durch das CS Triple DE keine zusätzlichen Berichtspflichten geben würde. Denn es besteht schon ein deutsches LieferkettenGesetz. Also der Markt würde quasi nur harmonisiert werden, was, wie ich bereits angesprochen hatte, eigentlich eher im Sinne der deutschen Wirtschaft sein sollte. Und von daher denke ich, dass da keine große Mehrarbeit auf die Unternehmen zukommt und die, die bislang nicht erfasst worden sind von den deutschen Lieferkettengesetz, bekommen ja auch eine entsprechende Unterstützung, sofern diese Kosten, Bürokratiekosten etc. da etwas übersteigen oder etwas nicht leistbar ist. #00:17:45‑1#
Gast aus dem Publikum 2: Ich wollte gerne das Schaubild mit der Lieferkette noch mal haben. Das ist sehr schön. Aber ich wollte noch ergänzen. Ich bin auch hier an der Hochschule, habe aber über 30 Jahre mehrere Lieferketten geleitet. Bei einem Bekleidungshersteller aus Bremen ein großes, relativ großes Unternehmen mit 6000 Mitarbeitern weltweit. Ich war verantwortlich für diese Lieferkette über 30 Jahre. Ich weiß also, wovon ich rede. Und was hat sich in den Lieferketten abspielt?
Zwei Anmerkungen Einmal für die Schule. Ich kenne das Werk, das ist alles richtig. Aber anschließend haben wir die. Da ein Händler als auch die Hersteller, also deutsche Marken und europäische Marken, sich zusammengeschlossen haben, sogar sogenannten Accord, und haben innerhalb der letzten zehn Jahre dafür gesorgt, dass wir eine höhere Gebäudesicherheit und Arbeitssicherheit in den Betrieben in Bangladesch haben. Nicht in allen, aber zumindestens in den Betrieben, die exportieren. So in etwa. #00:18:58‑6#
Yannik Dzelzkalns: Ganz kurz nur einmal können Sie Ihre Frage direkt an Frau Gojowczyk stellen, da wir dann noch mehr Zeit haben. Ja, wir haben jetzt tatsächlich Zeit für ein paar Rückfragen und gerne eine kurze Einwurf. Aber damit gleich auch noch ausreichend Zeit für den nächsten Vortrag ist und andere Fragen aus dem Publikum, bitte ich Sie, das sehr kurz zu halten. #00:19:17‑8#
Gast 2: Wir sehen, wenn wir auf den n-tier Hersteller gehen und das ist das Problem bei der europäischen Regelung. Die deutsche sagte nur die direkten oder das zweite tier. Hier im europäischen sind wir im Tierbereich. So und ich nehme mal hier die Weberei, die chinesische Weberei. Kann man im Moment sowieso nicht mehr benutzen, weil wir auch das Gebührengesetz haben. Die Amerikaner. 80 % aller Materialien, die in China verarbeitet werden, sind. #00:19:57‑1#
Yannik Dzelzkalns: Das tut mir sehr leid, dass ich Sie wieder unterbreche. Aber es geht wirklich hier darum, dass wir Fragen für die Referentin haben. Und wenn Sie einen ergänzenden Vortrag haben möchten. Ja, das ist leider kein Platz für. #00:20:07‑5#
Gast 2: Nein, Sie müssen jetzt nachweisen, nach dem europäischen Gesetz, wo die Rohware produziert worden ist. #00:20:14‑3#
Yannik Dzelzkalns: Also, Sie haben eine Minute. Und dann. Ja, das reicht. #00:20:17‑3#
Gast 2: Das sind über. Sie haben in einer Kette über 1000 Lieferanten. Jetzt haben Sie ein mittelständisches Unternehmen in Deutschland. Die deutsche Bekleidungsindustrie ist mittelständisch geprägt. Verwaltungsgröße zwischen 50 und 100 Leuten. So, jetzt müssen Sie einen Menschen, der dafür verantwortlich ist, losschicken. Der muss 1000 Lieferanten abklappern, um das Europäische Liefergesetz zu erfüllen. Das ist doch gar nicht möglich. #00:20:45‑8#
Jiska Gojowczyk: Also ich kann darauf... Es ist ja jetzt nicht so, dass das Argument sonst noch nie aufgetaucht wäre, dass das nicht machbar ist. Also die Gesetze haben bestimmte Prinzipien, nach denen die Sorgfaltspflicht definiert und begrenzt ist. Und die Angemessenheit ist eine. Und Baumwolle aus Xinjiang beispielsweise. Da muss man sich nicht sonderlich anstrengen, wie Sie das gerade schon angedeutet haben, um zu wissen, da wird Zwangsarbeit drinstecken, und dann muss ich mich als Unternehmen eben kümmern. Das sagt das Gesetz. Was ich nicht muss, ist als Unternehmer eines 250 mitarbeitenden Betriebs ein ganzes Jahr durch die Welt reisen und zu versuchen, meine Lieferkette zu verstehen. In dem Wissen, dass ich überall vielleicht noch nicht mal weiß, ich nicht. Je weiter runter ich gehe, desto kleiner wird ja auch der Anteil, weil ich weiß, ich habe da keinen Einfluss. Also wenn ich weiß, ich habe keinen Einfluss bei dem Betrieb, weil ich, habe ich den Satz nicht zu Ende gesagt, weil ich keinen Promillebereich von irgendeinem Rohstoff aus irgendeiner Mine beziehe, dann habe ich da relativ wenig Sorgfaltspflicht nach dem Gesetzen. Also das heißt, das Beispiel, was Sie nennen, ist ein Mythos, weil das steht nicht im Gesetz. Es muss also weder im deutschen noch im europäischen Entwurf, es muss angemessen sein. Ich muss eine gewisse Hebelwirkung annehmen können. Und glauben Sie mir, da kommen genug Fälle bei rum, wenn wir die schon mal angehen. Das reicht. Da müssen wir nicht in die vierstelligen Zahlen von Betrieben gehen. #00:22:34‑4#
Yannik Dzelzkalns: Ja, vielen Dank für die Fragen und auch die Antworten. Ich würde jetzt gleich zu einer kurzen Pause übergehen, bevor wir dann in den zweiten Teil weiterleiten. Aber bevor wir in die Pause gehen, möchte ich schon mal allen sagen, worauf wir uns denn danach freuen können, denn wir haben ja noch eine dritte Referentin, Professor Martina Glomb, die Modedesignerin und Leiterin des Studiengangs Modedesign, eine Hochschule Hannover und die genauere Vita werden Sie gleich noch hören. Aber ich finde es interessant, dass sie aus Der Weg nach der Ausbildung in den Designstudios von Vivienne Westwood beginnt und zu guter Letzt dazu geführt hat, dass sie den Wissenschaftspreis des Landes Niedersachsens erhalten hat. Also das nur so als Start und Ende des Weges und alles, was dazwischen passiert ist. Wie das gekommen ist, da sind wir gleich. Und was sie uns für ein großes Geschenk gemacht hat, ist sie hat uns. Sie sehen das hier vorne diesen bunten Ausstellungstisch mitgebracht. Da können Sie gleich in der Pause gerne schon mal vorbeigehen und einen Blick drauf werfen, denn da wird sie gleich in ihren Vorträgen noch zur Genüge darauf eingehen. Wir machen dann jetzt zehn Minuten Pause. Ist jetzt also um fünf nach halb weiter. Falls Sie die Toiletten suchen sollten, die sind einmal nach ganz unten durch und dann sehen wir uns gleich um fünf nach halb wieder. Hier oben. Vielen Dank. #00:23:49‑7#
~~~Pause~~~
Eda Kurtoglu: (...) Alles klar. Ich habe die Ehre, Professorin Martina Glomb vorzustellen, die sich mit oder von ihrer Leidenschaft zur Mode leiten lassen hat, zu einer Ausbildung zur Kulturschneiderin, dann Modedesign, Studium in Bremen angefangen hat und vollendet hat, weiter mehr als ein Jahrzehnt in Designstudios von Vivienne Westwood in London und Italien gearbeitet hat. Sie war verantwortlich für mehrere Kollektionen und weitere Projekte und ist seit 2005 Professorin an der Hochschule Hannover für Modedesign. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen für nachhaltige Designstrategien und Slow Fashion und hat vor kurzem den Preis in der Kategorie Wissenschaftlerinnen an einer Hochschule gewonnen von Niedersachsen und ist Gründerin des Zentrum für nachhaltige Designstrategien. Aktuell forscht sie an Biobasierten Materialien und lokalen Ressourcen und an Textilien in Kreisläufen. In ihrem kommenden Vortrag werden folgende Inhalte. Behandelt. Und zwar Was können wir als Konsumenten tun und welche Materialien oder massenmarkttaugliche Upcycling Strategien und was oder wie regionale Kreisläufe stattfinden? Außerdem, welche Umweltauswirkungen der Modeindustrie vorhanden sind. Und da ist ein Begriff der Slow Fashion sehr, sehr groß. Daher gebe ich das Wort gerne weiter an Frau Martina Glomb. #00:37:18‑9#
Martina Glomb: Ja. Guten Abend. Vielen Dank an die Vorrednerinnen. Und auch hier die ganz nette Moderation und das Willkommen, was ich hier erhalten habe. Das war wirklich einzigartig. Habe ich so noch nie erlebt. Ähm, ja, ich würde ganz gerne mal etwas Aktivierende anfangen. Und zwar nicht mit Menti[meter, Anm. d. Redaktion], sondern mit Handy geben. Ähm, Sie interessieren sich natürlich alle für die Lieferkette, für nachhaltige Mode. Das habe ich jetzt schon begriffen, auf einer ganz anderen Art als ich wahrscheinlich. Aber ich möchte Sie jetzt trotzdem mal bitten, diese kurze, aktivierende Übung, die heißt Pumpenfest, die habe ich aus London mitgebracht zu machen. Und so, je mehr Sie zustimmen, desto mehr müssen Sie pumpen. Und wenn Sie sagen so ja, weiß ich auch nicht, dann können Sie auch so machen. Aber Sie interessieren sich also für Nachhaltigkeit? Der. Super ungleich war. Sie interessieren sich auch für nachhaltige Mode. #00:38:32‑4#
Ja.
Sie können mir genau sagen, woher die Kleidungsstücke kommen, die Sie heute tragen.
Ja. Wenn Sie das nicht können, dann schauen Sie doch mal in diese verknitterten, unleserlichen kleinen Etiketten, die Sie irgendwo drin haben. Da sollte ein Herkunftsland drin stehen, würde ich Sie doch mal bitten zu gucken. Das finde ich jetzt ganz interessant in dem Zusammenhang, weil es geht in meinem Beitrag heute darum, was wir ändern können. Und ein Schritt ist schon mal zu wissen, was man selber trägt, woher das kommt. Who made my clothes? fashion revolution. #00:39:15‑2#
(...) Sie haben was entziffern können. Griechenland. Kleinen Moment, kleinen Moment. Martina Glomb Slow Fashion gegen Ungerechtigkeit, Verschwendung und hässliche Kleidung. Und wir haben heute ja schon öfter gehört, was hässliche Kleidung ist, nicht das, was ich anhabe, sondern das, was aus Bangladesch, Indien sonstwoher kommt und wir gar nicht wissen, wie das produziert wird, was stinkt, was unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen hergestellt worden ist, was aus Plastik ist, was uns und der Umwelt schädlich ist, das ist für mich hässliche Kleidung. Und jetzt kommen wir zu Jetzt muss ich ja mal drauf gucken. Tschuldigung. Jetzt hätte ich natürlich gerne so einen Beamer, wo man da so Punkte dran macht. In digitalen Vorträgen mache ich das auch, aber vielleicht können wir ja mal so gucken, wenn ich so hierhin zeige Richtung (...) Wer hat Kleidungsstücke, wo es im Label etwas aus dieser Region sagt? Ja eine sehr, sehr gebildete, Textilien gebildete Gruppe. Sehr schön. Wer hat Kleidungsstücke, die so aus dieser Region kommen? Türkei. Bulgarien. Das ist ungefähr dreimal so viel. Wer trägt Kleidungsstücke, die aus diesem Bereich stammen? So haben wir schon. Hätte ich jetzt gerne alles fotografiert. Erst drei Leute, dann sieben Leute und jetzt 30, 40. Also, wenn wir uns darüber unterhalten, was wir ändern können, was natürlich die Politik ändern muss, was alle ändern müssen und wir heute wirklich sehr intensiv schon gehört Und wir müssen alle was tun. Und ich will einen Einblick geben, auch in ModedesignStrategien, die auf der einen Seite auch das Klischee, was Leute von Modedesignerinnen haben, etwas öffnet, weil wir sind ja genauso ein Opfer einer Waschmittelwerbung. Sieht man uns so mit schicken weißen Jumpsuits mit mit Bleistift etwas skizzieren, dann fliegt ein Kleid durchs Fenster, ist eine idealisierte Klischeesfunktion und deswegen will auch kaum noch jemand was mit Mode zu tun haben. Weil wir machen eigentlich ganz was anderes und wir sind in der Öffentlichkeit völlig falsch dargestellt. Und dazu möchte ich auch einen Beitrag leisten. (...) Das Problem haben wir jetzt so oft gehört und gesehen, das brauchen wir gar nicht mehr groß zu sagen. Aber ich finde es auch noch mal ganz wichtig zu sagen Rana Plaza ist erwähnt worden, das ist jetzt fast elf Jahre her. Am 24. April haben wir das elfte Jubiläum. Wenn man so nennen darf. Wir haben hier schon gemeinsam mit den Kolleginnen, die hier anwesend sind, von bis und auch von der Clean Clothes Campaign Bremen Aktionen gemacht. Und ich hoffe, dass am 24. April hier auch wieder richtig viel los ist. (...) Auf der anderen Seite hören wir immer das Wort textile Kette. Und hier sehen wir, werfen wir mal einen Blick auf das Ende. Auf der einen Seite ist es ja immer ich habe nichts anzuziehen auf. Dann haben wir gesehen die Produktionsbedingungen. Wie schrecklich die Bedingungen für die Frauen vor allem in der Industrie sind. Aber hier sehen wir das Ende. Das ist eine Sortierung in Bremerhaven und eine in der Nähe von Hannover, wo der ganze Schrott dann ja landet. Und wenn man mit Sortiererin da spricht, die sehr gut ausgebildete Frauen sind. Der Stress von denen ist nicht das Band, was schneller läuft, sondern das Band, was langsamer läuft, weil es so wenig gute, qualitative, weiterverwertbare Kleidung gibt, dass die Bänder ganz langsam laufen, damit man möglichst alles findet. Das sind hochgebildete Frauen. Fast nur Frauen habe ich gesehen, die dort arbeiten, die also das Aussortieren versuchen noch etwas Wertvolles Ob kulturell Wertvolles wie ein Adidas Schuhe ein bisschen Hip Hop mäßig aussieht oder eben Material Wertvolles finden ganz, ganz tolle, gebildete Frauen. Aber wenn man da ist, ist man natürlich schockiert, wenn man da diese Riesentonnen von handgestrickten Islandpullovern sieht, die in Containern kommen und dann gedankt werden. Wir wissen, dass ein Großteil verbrannt oder untergraben wird. (...) Das haben wir eben schon mal gesehen. Beispielhaft hier auch noch mal so eine textile Kette der Baumwolle brauche ich nicht groß darauf eingehen. Können wir die Zeit sparen und ein bisschen mehr uns Kleidung angucken. Aber es ist eine Einbahnstraße und wir in der Forschung des USeless Zentrum, in dem ich arbeite, hauptsächlich nicht nur für Modedesign, auch für Architektur und Produktdesign. Da akzeptieren wir den Begriff gar nicht. Kette weil wir befassen uns auch mit den Wracks, den Ruinen, den Trash, den Müll, all das, was in einem Übergangsstadium hoffentlich in einer gesellschaftlichen Transformation noch nicht kreislauffähig ist und irgendwo verbrannt oder vernichtet wird, ne? Hier sehen Sie vier verrottete alte Männer, Pullover neu zusammengelegt. Die sind natürlich aus einer der Sortieranlagen, die wir die wir besuchen und ich finde das ein schönes Kleid. Ja. (...) Wir gehen von einem Kreislauf aus. Auch dazu brauche ich Ihnen nicht mehr viel zu sagen. Aber an dieser Stelle vielleicht ganz wichtig Wir sehen die Designerin im Zentrum dieses Kreises und Modedesignerin zum Beispiel. Die sind früher immer nur so, so ein Tortenstück der Konfektion zugeordnet worden. Also habe ich ja schon erzählt, man sitzt da, macht einen schicken Entwurf, kommt das Kleid rein und auch wo das vorher war und was für ein Material das ist und wo das hinterher hingeht, hat niemanden interessiert. Wir sehen uns als Agentinnen, die an allen Stellen Einfluss nehmen können. Wenn ich als Designerin. Eine Rolle auswähle, die aus deutscher Herkunft ist, dann ist das etwas ganz anderes, als wenn ich ein Polyesterglitzerstoff nehme. Und insofern sehen wir uns, als gibt es auch ein bekanntes Zitat von bin ich zitiere sehr ignorant, wenn ich ausländisch spreche. Da heißt es 80 % der Nachhaltigkeit von Produkten wird im Designprozess festgelegt. Überall wird nachhaltig fest festgelegt, auch von Ihnen. Da können wir gleich noch zu. Die Vernetzung ist total wichtig von Produktion und Konsumenten. Und wenn wir überall Einfluss nehmen? Wollen, dann müssen wir nicht nur ein tiefgehendes Fachwissen haben, sondern auch einen ganzheitlichen Ansatz. Die Aufhebung der Isolation einzelner Produktionsschritte ist für uns als Designerin ganz wichtig. Aber da kommen wir nämlich genau daran, was eine Lieferkette gemacht hat. Früher gab es Unternehmen, die passten Genau. Ich könnte hier ein Haus drüber zeichnen, Ein Familienunternehmen, ein KMU hat früher alles das gemacht. Und dann gab es sehr, sehr clevere Leute, die Profit generieren wollten, die im Wirtschaftsmanagement Managementspezialisten, die gesagt haben Guckt eure Betriebe an und guckt, was am besten läuft und konzentriert euch nur auf das und den ganzen Rest lagert ihr aus. Und insofern hat dieser Produktlebenszyklus, mit dem wir ganz viel arbeiten, auch angewandt, auch viel mit der Lieferkette zu tun. Das heißt, es gibt kaum noch Unternehmen, die all das machen oder kontrollieren oder wissen, was in all diesen Prozessen passiert, weil sie nur noch eins machen. Ich denke, Amazon oder so was. Zalando, das sind ganz gute Beispiele. Diesen K reis nehmen wir tatsächlich als Tool. Auch das ist ein Tool, das ist extra so klein, damit Sie nicht lesen können, was da draufsteht. Das da haben wir mit der Polizei des Landes Niedersachsens erarbeitet und deren Dienstkleidung nachhaltiger zu machen. Und wir haben die dann gefragt Wo läuft es gut, wo noch nicht, wo können wir Zugriff haben? Also wir nehmen diesen Produktlebenszyklus als Werkzeug. (...) Nachhaltige Produktion. Ich sage es nur ganz kurz heißt für uns unter Slow Fashion Kriterien, die wir 2015 mit vielen Instituten gemeinsam in einem BMBF geförderten Forschungsprojekt erforscht haben, festgesetzt haben. Ressourcenverbrauch gering halten, schädliche Umweltauswirkungen verringern, Ausbeutung, Beeinträchtigung haben wir vorhin gehört. Der Nutzerinnen zu verhindern und der Beschäftigung aller, die an der TN, dem textilen Kreislauf beteiligt sind und negative soziale Auswirkungen zu vermeiden. Positive Entwicklung fördern. Das ist der Hauptgrund, warum ich hier bin, weil es gibt positive Entwicklungen. Nachhaltiger Konsum ist klar Bei Last choose well, make it last lehne ich ab, sagt Vivienne. Westwood. Finde ich blöd. Bei uns heißt das useless to make it last. Man muss nicht immer kaufen. Bewusst entscheiden kann auch heißen tauschen, gebrauchte Sachen verwerten. Also die Nutzungsphase von Kleidung verlängern und Kleidung lange nutzen. Schonend reinigen. Wissen, wie man pflegt und repariert. Aussortierte Kleidung nutzen und wenig kaufen. (...) Ich zeige Ihnen jetzt ein paar Strategien und Fallstudien. Davon konnte ich jetzt natürlich ganz, ganz, ganz viel an allen Stellen des Produktlebenszyklus zeigen. Ich habe einige ausgewählt, wir haben ja auch nur wenig Zeit. Aber zu den Ausgewählten habe ich auch Beispiele, zu denen ich sie gerne einladen möchte. Die Kleidungsstücke, die da sind, anzufassen, zu fühlen, anzuziehen. Sie können. Der Mantel, die beiden Mäntel, die da sind, können Sie gerne anziehen. Dazu ist Kleidung ja da. Viel tragen, anziehen, anprobieren, was das mit Ihnen macht? (...) Wir forschen und entwickeln Designs. Und zwar hauptsächlich. Wir sind Anna. Ich bin an der angewandten Hochschule wird das durch Experimente und Fallstudien gemacht und so sieht mein tägliches Leben aus. Das ist fast immer im Designstudio oder eben auch gemeinsam mit Praxispartnern. Man sieht hier rechts, das ist ein Tshirt aus Bioplastik. #00:50:37‑7#
Genau da hat die Studentin die Idee gehabt, dass durch ein Verfahren zu backen, so dass das eine T Shirt Form annimmt. Das mutet an wie ein unrealistisches Experiment. Aber das zeigt eigentlich ganz deutlich Wenn wir keine Nähte haben und keinen Verschnitt und eine andere Methode finden, dann können wir Ressourcen sparen. Und wir können auch experimentieren mit ungewöhnlichen Materialien. Zurzeit arbeiten wir auch mit - ich sage mal, ich sage es mal ganz lapidar Pilze, die sich von Wolle ernähren mit Pilzen. Das sind so ein paar Punkte, die an diesem textilen Produktlebenszyklus andocken, an denen wir arbeiten Und. Ich kann das jetzt nicht alles erklären, aber da gehören eben gefundene Objekte wie Zelte von Festivals dazu, die wir wiederverwerten. Es gehört eine innovative Materialien dazu. Zero Waste ist bei uns ganz wichtig. Fast 20 % der Textilien werden auch in den asiatischen Ländern vernichtet. Es ist zu teuer, die Reste, die abgeschnittenen Reste hier zu uns rüber zu schiffen. Deswegen vernichtet man die dort und bei uns sind die Flüsse sauber. Die Luft ist wieder rein, viel besser als in den 70er Jahren und die Abfälle werden dort verbrannt. Und das Schlimme ist, dass der Stoff so billig produziert wird, dass man schnelle Zuschnittmethoden nimmt, die ziemlich viel Rest erzeugen. Was geht schneller? Fünf Minuten. Okay, sage ich ganz wenig zu Bio Biododesign, Eine zentralisierte Materialdatenbank, in der wir und das möchte ich jetzt ganz klar stellen, die wird europaweit arbeiten. Wir setzen die Kriterien dafür fest. Alle Designer und Produktentwickler können die einsehen. Und zum Ersten Mal werden wir auch bilanzieren nicht nur die Ökobilanz, sondern auch die Fairbilanz mit dem IAB in Stuttgart. Von Corporate habe ich eben schon was gesagt. Die Polizeiuniform sehen genauso aus wie früher. Sie sind nur nachhaltiger und auch etwas funktionaler. Wir haben nicht wie die Männer vor uns, die die Uniformen designt haben, plötzlich von Grün auf schwarz gemacht und alles andere weggeschmissen. Den Mantel, den Sie hier sehen, können Sie gleich mal anziehen. Angucken. Das ist jetzt kein tragbares Kleidungsstück, aber der soll zeigen, dass weggeworfene Kleidungsstücke wie diese 30 Marathonlauf T Shirts von einem Marathonlauf in Hannover plötzlich ganz anders aussehen können. Ich lege mal eben das Mikro weg. (...) Das ist die Hose dazu, die man dazu tragen kann. Und falls Sie nicht sehen, dass das Marathon T Shirt ist, Sie sind. #00:53:24‑8#
Dieser Mantel zeigt noch einmal. Der sieht jetzt ein bisschen kümmerlich aus. Das ist ein schöner Mantel. Der zeigt noch mal, wie wir aktiv mit diesem Produkt Lebenszyklus arbeiten. Alle Menschen, die an diesem Mantel beteiligt waren, also quasi die Lieferkette dieses Mantels, die sind an diesem Zyklus dran. Und ich bitte Sie, sich mal anzuziehen und zu fühlen. Der Mantel ist aus deutscher Wolle, die zu 80 % verbrannt, vernichtet wird, wenn sie geschoren wird. #00:53:59‑6#
Ja Kaschmir. So oder so, Merino Da oben ist ein Merino Pullover. Das ist eine andere Geschichte. Ich habe keine Zeit zu erklären. Aber weil wir alle so weiche Wolle so günstig bekommen haben und sonst wo. Äh. Deswegen bitte ich Sie besonders, diesen deutschen Wollmantel auch noch mal anzufassen. Das ist doch ein Klischee. Das stimmt ja nicht. Der ist kratzt gar nicht. Wir befassen uns intensiv mit textilen Kreisläufen, regional und transparent und vor allem mit Rohstoffen tierischen Ursprungs. In einer Zeit, wo fast alle Menschen, die ich kenne, die jungen Menschen, Veganerinnen sind und auf jeden Fall keine Kleidung aus Leder oder sonst irgendwas tragen, sondern lieber Polyester und Plastik. In einer solchen Zeit wird 80 % der deutschen Wolle verbrannt und vernichtet und Leder als Beiprodukt haben wir im Überfluss. #00:54:56‑4#
Ich war mit dem Wirtschaftsjournalisten Caspar Dohmen in Schottland und wir haben uns in Schottland angeguckt, wie dort noch kleine lokale Kreisläufe auch mit lokaler Wolle geschlossen werden und dadurch auch Schäfer innen und Landwirtschaft wieder eine Perspektive bekommt. Und jetzt kommt's SLower Saxony. #00:55:16‑9#
Dasselbe Projekt werden wir jetzt in Niedersachsen starten. Ganz kurz noch mal Transfer Wissenstransfer muss ich hier zeigen, weil Kolleginnen da sind, die mit mir auch an der Ausstellung USeless Low Fashion gegen Verschwendung und hässliche Kleidung gearbeitet haben, hier in Bremen, im Hafenmuseum. Es war in vielen Museen, wo es gelaufen ist, die erfolgreichste Ausstellung, die die Museen hatten. Schirmherrin war Vivienne Westwood. Es gibt zwei Schmuckstücke. Meines und ihres. Und als ich Vivien diese wunderschöne Kette geschenkt habe, hat sie das Geschenk aufgemacht und hat gesagt Martina, „this is the most precious piece of july ever had“. Schirmherrin der Ausstellung gewesen. #00:56:04‑4#
Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Wir arbeiten an Curricula Workshop Shops für German Fashion Council. Wir machen Activism natürlich wieder im Fashion Revolution Day am 24. April. Alles Mögliche. Sie sehen uns hier mit dem Rollator, dem singenden, tanzenden, aktivierenden Wollstrickinstrument vor der Oper Hannover. Ich bin dann kurz danach bei Primark entfernt worden. Und ja, ganz kurz noch mal das Schlussplädoyer. Es ist möglich. Mehr Gerechtigkeit, weniger Verschwendung und schönere Kleidung ist möglich. Wir müssen alle Stationen des Produktlebenszyklus berücksichtigen, an allen Stellen gleichzeitig arbeiten. Heute nach dieser schockierenden Nachricht natürlich umso mehr. Ganzheitliches Designverständnis. Auch lokale Kreisläufe schließen, kleine und mittlere Unternehmen stützen. Es muss eine umfassende Transformation stattfinden. #00:57:07‑7#
Und das ist die Frage. Natürlich an euch, an sie. Was können wir ändern? Ich habe ein bisschen versucht zu zeigen, was wir Designerinnen können, was wir ändern können und wollen. Und natürlich jetzt in die Diskussion die Frage an Sie Was können wir alle tun? #00:57:25‑0#
Yannik Dzelzkalns: (...) Ja, vielen lieben Dank auch für diesen dritten informativen Vortrag. Und ich würde jetzt tatsächlich dann einfach direkt in die Diskussion einsteigen, damit ihr sie noch alle Möglichkeiten, alle nicht, aber damit noch möglichst viele die Möglichkeit haben, nochmal auch zu Wort zu kommen, Rückfragen zu stellen und dann noch mal den drei Rednerinnen vielleicht auch die Möglichkeit geben, auf das ein oder andere, was sie jetzt aufgrund der Zeit kappen mussten, vielleicht noch mal etwas länger einzugehen. Also, wenn Sie Fragen haben, gerne einfach melden. #00:58:08‑6#
Gast 3: Ja, ganz vielen Dank für den Vortrag, Frau Glomb. Ich hätte tatsächlich direkt eine Frage an Sie. Sie haben ja gerade das Projekt Slower Saxony erwähnt? Ähm, verstehe ich das richtig, dass das ein Ansatz ist, in Niedersachsen dann auch so ein Kreislaufwirtschaftsmodell eben in Bezug auf Schafwolle zu etablieren, da Versuche zu unternehmen? Vielleicht könnten Sie da noch mal ein bisschen darauf eingehen. Das würde mich sehr interessieren. #00:00:34‑7#
Martina Glomb: (...) Ja, wir versuchen das schon seit längerem sehr erfolglos von allen ins Forschungs Funding BMBF abgelehnt. Nischenprodukt nicht interessant. Also ich kann ja nur sagen ja, tun Sie was für das europäische Liefergesetz, aber tun Sie auch was, in dem Sie deutsche Wolle unterstützen? Und ich, wenn ich so mich umgucke ich sehe sowieso immer nur Polyester. Es ist ein Nischenprodukt. Wolle So was habe ich eben erfunden. Das gibt es leider noch nicht. Ja. Aber wir waren in Schottland und haben eine Tour durchgeführt mit 17 Studierenden. Wir sind dort mit einem Bus durchs ganze Land geklappert. Caspar Dohmen war dabei und Christoph Berndt von Global wohl hier aus Bremen. Blumenthal, Alte Woll Kämmerei Bremen war die größte Woll produzierende Stadt der Welt. Hier gab es eine Wollsortierung, hier gab es eine Wollkating. Ich war vor ein paar Monaten dort in Blumenthal. Das ist ein Trauerspiel. Also beim Kauf von Wolle fragen Woher ist die Wolle? Und es gibt. Auch hier Tolle Wohnung, gute Luft. Es gibt Produkte aus deutscher Wolle und da ist die Lieferkette so bei Gute Luft ist so, hier ist mein Schaf, hier ist der Stall und hier ist meine digitale 3D Strickmaschine, die dir in 30 Minuten Pullover strickt. Es ist möglich. #00:02:03‑0#
Gast: Was kostet der? #00:02:04‑3#
Martina Glomb: Der kostet zwischen 80 und 120 € und hält … Deutsche Wolle hält 1000 Jahre, ja. Und wenn, Wenn jetzt die Frage kommt Was macht man denn damit, wenn der Faden mit Polyester zusammengenäht ist? Wie trennt man das denn? Weil das Schlimmste sind ja Mischgewebe. Man muss ja immer 80 % Wolle, 20 % polyamid ist ja schon eine Katastrophe. Wir arbeiten gerade daran, den Faden zum Zusammennähen und der hinten das Etikett einhält, was auch aus deutscher Wolle ist aus Polylactid herzustellen, sodass der Pullover gemeinsam mit seinem Faden kompostiert werden kann. #00:02:43‑8#
Gast 4: Ja auch erstmal von meiner Seite. Vielen lieben Dank für die allen drei interessanten Vorträge. Ich habe vor allem an den eben anschließenden Vortrag noch eine Rückfrage. Und zwar würde es mich als Konsumentin interessieren, auf welche Labels Sie vertrauen würden oder auch welchen Marken, welchen Fast Fashion Produzenten. Fast Fashion ist wahrscheinlich so oder so falsch, aber das würde mich als Konsumenten einfach interessieren, wie ich nachhaltiger und bewusster einkaufen kann. #00:03:34‑2#
Martina Glomb: Ja, deswegen habe ich ja gesagt nicht bei Less, sondern useless. Niemandem kann man vertrauen. Wo ich nicht. Also ich stricke meine Pullover immer selber oder mache meine Kleidung selber und es sieht trotzdem gut aus. Haben wir ja eben mitgekriegt, weil schöne Kleidung ja anders definiert wird. Natürlich können wir nicht nichts kaufen, aber die ideale Welt, wenn wir in Kraftprotzen leben, da leben wir ja noch nicht. Da hat man kreislauffähige Kleidung, die vorbildlich hergestellt worden ist für Unterhosen, Socken und T Shirts. Und es gibt nicht diese Riesenauswahl. Nee, es gibt nur eine Basis und dann kann man sich tolle Sachen selber machen, mit Leuten koproduzieren. Manche Leute haben Wolle, manche Leute wissen, wie man Flachs spinnt. Das wäre so ein Märchen, ne, Aber keine Ahnung. Das ist eine Frage, die ich sehr häufig gestellt kriege. Ich kann ihn nicht beantworten. #00:04:33‑1#
Gast 4: Okay. Kurze Rückfrage: Wie würden Sie, gerade wenn man auch fair kauft, also wenn man zum Beispiel Secondhand kauft, über Winter, über Sozialkaufhäuser, wie würden Sie dann hinterher, wenn die Kleidung vielleicht nicht mehr reparierbar ist, diese recyceln? Auf welche Arten und Weisen oder wie würden Sie sie adäquat entsorgen? #00:05:02‑4#
Martina Glomb: Ich musste. Jetzt muss ich noch mal was sagen. Das kommt. Die andere traurige Sache. Warum habe ich überhaupt mit der Polizei gearbeitet? Da käme ich doch nie im Leben drauf. Der Grund war, Ich wollte eine geschlossene Zielgruppe. Weil ich wollte wissen, Die kriegen alle ihre Kleidung gemeinsam. Und ich habe gehofft, wir kriegen das alle gemeinsam wieder zurück. Und dann kann ich eine Firma finden, die uns aus 1000 weißen Hemden vielleicht was ganz anderes macht. Aber das ist zu teuer. Das heißt, mit den Liefergesetzen sind wir erst an einer Stelle, wo wir den ersten Teil, die Produktion, die Erstellung der Kleidung beurteilen. Das Ende ist furchtbar, weil Sie entsorgen individuell und selbst geschlossene Zielgruppen wie Ärzte, die Dienstkleidung haben, entsorgen individuell und die kriegen dann jede zwei Monate ein neues Teil. Das hängt in Plastik irgendwo im Schrank und dann kriegen sie wieder eins und keiner weiß, wo das landet. Es gibt interessante Versuche. Führt jetzt zu weit darüber zu sprechen, aber das ist. Sie haben ein sehr, sehr großes Problem angesprochen es auch Lyocell ideales Material. Ich habe mir gleich bei Aldi Süd ein Laken gekauft. Bettlaken aus Lyocell kann man ja einschmelzen, Aber was mache ich jetzt? Nach sieben Jahren trage ich mein Bettlaken zu Aldi und wie ich gehört habe, gibt es noch gar keine Biozellanlagen, die das wieder einschmelzen. Ich glaube eine in Schweden. #00:06:31‑4#
Jiska Gojowczyk: Also ich kann nicht sagen, was Sie machen können, damit es gut wird, Aber ich kann sagen, was Sie auf keinen Fall machen sollten, damit es nicht schlechter wird. Wenn Sie kaputte Kleidung haben, die auch wirklich niemand mehr tragen kann, tragen Sie die nicht, um Ihr eigenes Gewissen zu erleichtern, noch zum Secondhand Container. Das ist ganz ernst gemeint. Genauso Schuhe, die Löcher haben, machen wir es nicht. Was damit passiert ist es kommt eben in Sortieranlagen wie diese, wird wahrscheinlich nicht als Creme beschrieben mit der guten Qualität, sondern kommt eben in den Hafen mit der schlechten Qualität. Vielleicht wird es auch noch dreimal sortiert in die immer schlechtere Qualität und am Ende landet es da, wo Sie wahrscheinlich auch schon die Bilder gesehen haben auf irgendeiner Müllkippe in Westafrika, in Lateinamerika, in Pakistan, wo auch da das niemand mehr tragen kann, sondern wo es einfach nur zum günstigsten Preis. Auf dem schlechtesten Weg entsorgt wird. Dann tun Sie es lieber in den Restmüll und halten Sie aus, dass Sie wieder ein T Shirt oder ein Paar Schuhe oder wie auch immer wegschmeißen mussten. #00:07:36‑5#
Gast 5: Ich genau. Wollte auch noch mal an, äh anschließen. Eigentlich an diese ja eher Kreislaufwirtschaft und ja, noch mal an Professor Klopp. Die Frage, wo aus ihrer Sicht so die größten Herausforderungen liegen im Moment und genau dann an die Vertreterin von Südwind die Frage wird so was auch im globalen Süden diskutiert? Weil das ist ja sozusagen, wenn man jetzt mal unter globalen Aspekten guckt und äh, ja, ist ja dann die Frage, was ergibt sich eigentlich daraus so in für, für globale Lieferketten. Also wird das da auch eher positiv gesehen, oder? Oder gibt es vielleicht kannst du auch was dazu sagen, Vielleicht habt ihr auch noch mal andere Vorstellungen, wie man ja eigentlich dann, wenn wir alles hier regional äh, produzieren und nutzen, was aus vieler Hinsicht sehr, denke ich, sehr positiv ist. Aber was passiert eigentlich dann mit den Arbeiterinnen im globalen Süden? Also wie denkt ihr die mit? Oder ja, auch von Yes, da gibt es da irgendwelche Überlegungen, Diskussionen schon dazu. Und ja, da würde ich auch noch gleich die Frage an den EU Vertreter quasi stellen. Wird so was bei Ihnen eigentlich auch diskutiert? #00:09:04‑5#
Jiska Gojowczyk: Also es wird im Moment noch nicht diskutiert. Was passiert in Indien oder in Indonesien oder in China, wenn Europa sich nur noch mit der eigenen Wolle kleidet? Also ich glaube, wir sind so weit davon entfernt, dass ich die Frage nicht stellt. Die Fragen, die schon aufkommen, sind natürlich Wie wollen wir unsere Industrie so umbauen, dass sie für alle Beteiligten funktioniert? Und ich? Ich habe aber noch nie gehört, dass das so in Konkurrenz, also nicht stärker in Konkurrenz betrachtet wird als die Konkurrenz, in denen sich die Produktionsstandorte ja jetzt schon befinden, sondern die, die Fragen, werden eigentlich schon zusammengedacht. Und nach Corinna kam das ja mal so kurz auf, die die Lieferketten alle wieder näher holen und so, aber auch diesen Trend sehen wir eigentlich nur bedingt. #00:10:22‑3#
Martina Glomb: Ich muss da leider zustimmen. Und dass ich das natürlich propagiere, hat den Sinn, dass überhaupt noch was erhalten bleibt, weil ganz viele Firmen schließen, deutsche Rolle kann nicht verwertet werden, weil es keine Woll grading, keine Wollwäscherei mehr gibt. Und das geht mir nicht darum, dass natürlich nahe Lieferketten etwas so etwas ersetzen können. Wir brauchen aus meiner Sicht zwei, zwei Sachen. Das ist ja klar, braucht man keine Sachen. Man braucht politische Entscheidungen und Regulation. Und man braucht natürlich auch Menschen, die wieder Spaß am Tanzen, singen, Feuer machen, feiern haben und nicht am Shoppen. #00:11:06‑1#
Benjamin Max Schirmer: Also inwieweit dieses Thema konkret auf EU Ebene diskutiert wird. Da kann ich nur einmal quasi das Gesamtbild versuchen zu zeichnen. Also Resilienz als solches spielt natürlich in den letzten Jahren eine immer stärkere Rolle. Da ist jetzt vielleicht nicht ganz vorne die Textilbranche, aber es wird ja noch eine Veranstaltung zu Rohstoffen stattfinden. Da sind wir dann schon in einer ganz anderen Flughöhe, eben aufgrund der globalen Entwicklung. In den letzten Jahren ist da natürlich von europäischer Seite immer stärkeres Interesse daran, eine Wertschöpfung wieder innerhalb der Europäischen Union stattfinden zu lassen. Aber für den Textilbereich kann ich Ihnen da jetzt nichts Konkretes sagen. #00:11:54‑6#
Yannik Dzelzkalns: Ich würde das tatsächlich jetzt als guten Abschluss für den Abend nehmen, da jetzt noch mal wunderbar das Wort an alle drei Panelistinnen erteilt worden ist. Sozusagen. Also vielen Dank für die Frage, Frau Süß. Ja, wir hatten jetzt einen bunten Abend, würde ich sagen, mit verschiedensten Einblicken. Für alle die, die nicht das Seminar mit mir zusammen belegt haben, hatten wahrscheinlich viele noch mal neue Aha Erlebnisse. Was denn eigentlich? Das Lieferkettengesetz ist, wie das zustande gekommen ist, was da alles hinter steht. Dann hatten wir einen Einblick darin, warum das Ganze denn überhaupt so wichtig ist. Also wie ist die Situation da, wo hergestellt wird? Wir haben ja nur einen kleinen Ausschnitt gesehen. Wir hatten ja die Grafik mit der Lieferkette, das war ja 2/10 Punkten. Und beim Rest? Können Sie sich wahrscheinlich denken, wie es da aussieht. Und wir haben eine, ich sag mal eine kleine Utopie aufgezeichnet bekommen von Frau Glomb. Wir haben auch ein bisschen Utopie noch da vorne liegen, dass sie sich gleich anschauen können und dann noch mal anziehen. Denn ich habe gehört, dafür ist es Kleidung ja da. Und ja, noch ein kleiner Idee Input von mir zu dem Thema reparieren. Ich selber bin auch großer Fan davon Sachen zu reparieren. Gleichzeitig bin ich niemand mit großer Kompetenz im Reparieren. Für all die, die in der Nähe von Bremen wohnen oder in Bremen wohnen. Es gibt hier zahlreiche Möglichkeiten, sogenannte Reparaturcafes oder Selbsthilfewerkstätte. Es gibt beispielsweise die Klimawerkstatt in der Neustadt. Da war ich schon mal, da könnte man beispielsweise Kleidung nähen, zusammen mit jemandem, der oder die das kann. Es gibt sowas auch, beispielsweise die Freischrauber in der Innenstadt, da kann man dann Fahrräder reparieren lassen. Also es gibt verschiedene Möglichkeiten, wenn man die Kompetenzen nicht hat und jetzt nicht unbedingt das Geld groß ausgeben kann für Schneiderinnen, die es reparieren. Dann noch ein kleiner Tipp von mir. Und dann möchte ich gerne noch einen Ausblick geben. Wir haben es ja schon zwischendurch angeteasert. Es gibt noch weitere Veranstaltungen, wo der Graf auch nochmal von der Schippe drauf eingegangen. Nächste Woche. Gleicher Ort, gleiche Zeit. Naja, also Montag, aber auch 19:00. Nächste Woche Montag, 19:00 hier im Haus der Wissenschaft. Das nächste Panel aus unserer Reihe dann zum Thema kritische Rohstoffe. Auch einige sehr spannende Panelistinnen dabei. Sag ich jetzt nicht noch mal alle mit ihren Titeln und Qualifikationen auf. Schauen Sie gerne auf die Webseite. Das sind wirklich auch noch mal sehr interessante Panelistinnen. Und die Woche darauf Montag andere Räumlichkeit. Und zwar das DGB Haus am Hauptbahnhof um 18:00 Uhr. Da ist dann das Ganze nochmal zum Thema Automobil. #00:14:31‑0#
Eda Kurtoglu: Vielen Dank, dass Sie heute hier waren. #00:14:38‑1#
Beate Zimpelmann: Ganz herzlichen Dank nicht nur an unsere drei wunderbaren Referentinnen. Ich fand es wirklich drei ganz, ganz tolle Vorträge, die uns einen guten Überblick gegeben haben. Aber was ich eigentlich sagen will ganz herzlichen Dank an die Seminargruppe, die diese Veranstaltung vorbereitet hat. Und jetzt kommen Sie bitte alle noch mal nach vorne. Es war nämlich nicht nur diese beiden. (...) Was das vorbereitet hat? Wir haben es inhaltlich vorbereitet, wir haben es organisatorisch vorbereitet. Die Akquise von den Referentinnen lief eigenständig, die Moderation und die wunderbare Betreuung, die Frau Gloria auch schon erwähnt hat. Alles hier durch die Studierendengruppe. Wir sind sehr stolz auf unsere Studierende und hier Unser studentischer Organisator steht auch noch mal rechts neben mir. Und herzlichen Dank an Sie alle, dass Sie da waren, ist ja schon gesagt worden. Wir freuen uns, wenn Sie an den nächsten beiden Veranstaltungen auch teilnehmen und guten nach Hauseweg. #00:16:01‑1#
Yannik Dzelzkalns: Ja, danke auch an Sie, liebes Publikum, dass Sie heute da waren, denn sonst hätten wir diese Veranstaltung auch einfach Uniseminar nennen können. Da das Haus der Wissenschaft um 09:30 die Pforten schließt, damit auch hier die Angestellten in ihren wohlverdienten Feierabend kommen, möchte ich Sie bitten, die interessanten Gespräche, die jetzt sicherlich im Anschluss noch ausstehen und sich ergeben, draußen an der frischen Luft oder doch in der Nähe an einem schönen, in einer schönen Bar oder einem schönen Restaurant weiterzuführen. Vielen Dank!
Das zweite Panel des Projekts versammelte Expert:innen, um die dringenden Herausforderungen nachhaltiger Lieferketten für Schlüsselrohstoffe zu diskutieren.
Zu Gast waren
Die Veranstaltung analysierte die Herausforderungen nachhaltiger Lieferketten für Schlüsselrohstoffe mit Fokus auf ökologischen Aspekten der Rohstoffgewinnung und menschenrechtlichen Fragestellungen. Die Vorträge identifizierten in einer Bestandsanalyse umweltverträglichere Gewinnungsmethoden für Iridium, Graphit, Kobalt, Lithium, Mangan, Nickel sowie leichte und schwere seltene Erden. Die Vorträge zeigten jedoch auch die Herausforderung in geopolitischen Verflechtungen und der Umsetzbarkeit einer Nachhaltigen Transformation auf.
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Das dritte Panel stand im Zeichen der sozial-ökologischen Transformation in der Automobilbranche. Während die negativen ökologischen Auswirkungen kritischer Rohstoffe, die u. a. für die Umstellung auf E-Mobilität benötigt werden, bereits in einem vorherigen Panel zur Rohstoffthematik erörtert wurden, fokussierte sich dieses Panel auf die soziale Dimension des Nachhaltigkeitskonzepts. Mit einer spannenden Diskussion und Beiträgen von herausragenden Panelist*innen, die die Transformation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachteten, bot die Veranstaltung eine reichhaltige Perspektive.
Zu Gast waren
Antje Blöcker präsentierte einen beeindruckenden Vortrag, indem sie die Antriebswende im Kontext der Mobilitätswende beleuchtete. Stefanie Gebhardt brachte ihre eindrucksvolle Expertise ein, indem sie die Rolle der Gewerkschaften in Transformationsprozessen erläuterte und den Vortrag von Blöcker kommentierte. Ebenfalls brachte Holger Zwick eine spannende Perspektive auf betrieblicher Ebene als Zulieferer ein. Insgesamt bot das Panel eine faszinierende Einblick in die Herausforderungen und Chancen, die die sozial-ökologische Transformation in der Automobilbranche mit sich bringt
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