Ende März fand an der Hochschule Bremen der diesjährige Pflegetag des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) unter dem Motto „Professionalität leben!“ statt. Pflegende, Forschende sowie zahlreiche Fachakteur:innen kamen zusammen, um aktuelle Entwicklungen, berufspolitische Fragestellungen und wissenschaftliche Impulse zu diskutieren.
Eröffnet wurde der Pflegetag von Heidrun Pundt, Vorstandsmitglied des DBfK Nordwest, Prof. Dr. Claudia Stolle-Wahl, Studiengangsleitung des Internationalen Studiengangs Pflege B.Sc. der HSB, sowie Prof. Dr. Matthias Zündel, Leitung des Integrierten Gesundheitscampus Bremen (IGB).
Ein besonderes Grußwort hielt Dr. Verena Ortner, Referatsleitung Rechtsangelegenheiten Gesundheit, Berufe- und Sozialversicherungsrecht der Bremer Behörde für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz. Sie hob die Bedeutung berufspolitischer und gesetzlicher Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der Pflegeberufe hervor und beleuchtete die Perspektive der Sozial- und Gesundheitsbehörde auf die Zukunft der beruflichen Pflege.
Das abwechslungsreiche Programm bot neben berufspolitischen Diskussionsrunden und einem Publikumsaustausch auch Vorträge zu rechtlichen Grundlagen pflegerischer Vorbehaltsaufgaben, zur Entwicklung pflegerischer Kompetenzprofile sowie zu ersten Praxiserfahrungen in der Umsetzung dieser Aufgaben.
Prof. Dr. Claudia Stolle-Wahl präsentiert die Projekte TCALL und PeBeM.
© IGB - Stefan Wollnik
Ein Highlight am Nachmittag war der Vortrag von Prof. Dr. Claudia Stolle-Wahl, die die beiden bundesweiten Forschungsprojekte TCALL (Transfercluster Akademischer Lehrpflegeeinrichtungen in der Langzeitpflege) und PeBeM (Personalbemessung nach SGB XI) vorstellte. In ihrem Beitrag wurden aktuelle Entwicklungen und Perspektiven für die weitere Professionalisierung der Langzeitpflege aufgezeigt und diskutiert.
„Das Projekt ermöglicht uns als HSB an ganz zentralen Elementen wie der Digitalisierung, der Professionalisierung, der Neustrukturierung des Personals und der Qualitätsentwicklung anzusetzen und hier im direkten Austausch mit der Praxis Transfer umzusetzen. Das geht weit über das hinaus, was bislang Reallabore leisten können und bieten für die Weiterentwicklung des Berufsfeldes enormes Potential“, fasst Prof. Dr. Stolle-Wahl die Bedeutung von TCALL an der Hochschule Bremen zusammen.
Ergänzend dazu war TCALL auch mit einem Informationsstand vertreten. Dort konnten die Teilnehmenden in persönlichen Gesprächen mit einem Mitglied des TCALL-Teams mehr über das Projekt erfahren, Fragen stellen und sich anhand von Infomaterialien über die Inhalte, Ziele und geplanten Transferaktivitäten informieren.
Der Pflegetag fand seinen Abschluss in einer Zusammenfassung durch Heidrun Pundt und einem anschließenden Get-together, das viel Raum für Austausch, Vernetzung und fachliche Gespräche bot.
„Es steht außer Frage, dass berufspolitische Entwicklungen in der Pflege weitreichende Auswirkungen auf die Versorgung haben. Als Institution des Landes Bremen mit dem Ziel, die Vernetzung von Versorgung, Wissenschaft und Wirtschaft im Gesundheits- und Pflegebereich aktiv zu fördern, sieht das IGB es daher als zentrale Aufgabe, die Berufspolitik der Pflege stärker in den öffentlichen Diskurs zu bringen. Dies ist uns heute – in Kooperation mit dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe und der Hochschule Bremen – in besonderer Weise gelungen. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!", resümiert ein sichtlich zufriedner Prof. Dr. Matthias Zündel.