Bundesweit herrscht Fachkräftemangel. In nahezu allen Bereichen suchen Unternehmen und Einrichtungen dringend Nachwuchs und personelle Verstärkung – auch in Bremen. Ein Weg aus der Krise ist die Qualifizierung von Fachkräften durch duale Studiengänge. Die Hochschule Bremen (HSB) bietet bereits eine Vielzahl an dualen und vergleichbar aufgebauten Studiengängen an und baut dieses Angebot kontinuierlich aus: Zum Wintersemester starten drei neue Varianten: Elektrotechnik, Technische und Angewandte Physik sowie Bauingenieurwesen.
In einem dualen Studium werden praktische Arbeit und ein Hochschulstudium miteinander verzahnt. Das heißt, dass sich Studienphasen an der HSB und Praxiseinsätze bei einem Arbeitgeber abwechseln. Besonders attraktiv für Arbeitgeber ist die Möglichkeit, Nachwuchskräfte von Anfang an gezielt auszubilden und langfristig zu binden.
„Unsere Studierenden profitieren von einem höheren Praxisanteil und praxisnahen Projekten, die sie optimal auf den Berufseinstieg vorbereiten“, sagt Prof. Dr. Annika Maschwitz, Konrektorin für Studium, Lehre und Internationalisierung der HSB. „Duale Studiengänge sind also ein wichtiger Baustein, um Fachkräfte zu gewinnen. Nicht zuletzt für klein- und mittelständige Unternehmen sind sie eine lohnenswerte Perspektive.“
Neben den Praxisphasen, die in jedem Semester integriert sind, bereitet das siebte und letzte Semester in den dualen Studienangeboten der HSB besonders intensiv auf den Berufseinstieg vor: Hier geht die Praxisphase direkt in ein Praxissemester über und schließt mit der Bachelorarbeit ab. Durch diese lange Phase im Betrieb vertiefen die Studierenden ihre berufliche Qualifikation und sammeln wertvolle Projekterfahrung. Zudem erhalten die Studierenden während des gesamten Studiums ein Gehalt.
Das duale Studium Elektrotechnik ist mit elf Studierenden und fünf Praxispartnern an den Start gegangen. Hier können sich die Studierenden in drei Bereichen spezialisieren: Energietechnik, Informationstechnik oder Smart Systems. Anwendungsfelder reichen von Erneuerbaren Energien über Mikroelektronik für autonome Fahrzeuge bis zu Lasersystemen für Sichthilfen.
Das duale Studium Technische und Angewandte Physik stellt ein besonderes Angebot dar, das nur an der Hochschule Bremen und wenigen anderen Hochschulen im Bundesgebiet zu finden ist. Das Studium bietet eine praxisnahe Alternative zum Physikstudium an einer Universität und stellt die Anwendung physikalischer Effekte in den Vordergrund. Zum Auftakt haben sich ein Praxispartner mit einem Studierenden für dieses zukunftsweisende Programm angemeldet, das sich unter anderem mit Hochleistungslasern in industriellen Fertigungsverfahren, Kurzpulslasertechnologie, Sensoren für Mobiltelefone und Biophysik befasst.
Die neue duale Variante im Studiengang Bauingenieurwesen ist mit sechs Studierenden und fünf Praxispartnern gestartet. Zwei Vertiefungen – Konstruktiver Ingenieurbau und Infrastruktur – stehen zur Auswahl oder flexible Wahlmöglichkeiten, um individuelle Schwerpunkte zu setzen. Ab dem zweiten Semester sind die Studierenden auch während der Vorlesungszeit einen Tag pro Woche vor Ort bei ihrem Praxispartner, um dort eine Projektaufgabe zu bearbeiten. Der regelmäßige Kontakt zu den Praxispartnern besteht dabei über das gesamte Studium hinweg, auch in der vorlesungsfreien Zeit.