Das gibt es bislang noch nicht in der Bremer Forschungslandschaft: Die Hochschule Bremen (HSB) hat ein neues Gerätezentrum in Betrieb genommen, das Wissenschaftler:innen einzigartige Möglichkeiten für Analysen in der Grundlagenforschung bietet. Zentrales Element ist ein hochmodernes Elektronenmikroskop. Im Gegensatz zu anderen Mikroskopen kann es kleinste Proben von zum Beispiel Zellen oder Pflanzengeweben in ihrer natürlichen oder nahezu natürlichen Form analysieren. Es ist ein unverzichtbares Werkzeug für erkenntnisorientierte Forschung und die Analyse empfindlicher oder komplexer Materialien, die in anderen Methoden schwer zugänglich sind. Das Gerätezentrum für Multidisziplinäre Strukturanalyse (GZMS) eröffnet der HSB neue Kooperationsmöglichkeiten und stärkt ihre internationale Sichtbarkeit in der Forschung. Es wird mit mehr als einer Million Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen einer Förderinitiative für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) finanziert. Die feierliche Eröffnung fand am Montag, 27. Januar 2025, mit rund 60 Gästen aus Wissenschaft und Politik statt.
„Das neue Gerätezentrum an unserer Hochschule ist bundesweit einzigartig für eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Es ist eine große Bereicherung für die Grundlagenforschung als Basis für neue Innovationen“, sagt Prof. Dr. Konrad Wolf, Rektor der HSB. „Überregional ist es ein methodisches und wissenschaftliches Alleinstellungsmerkmal, welches die erkenntnisorientierte Forschung der beteiligten Wissenschaftler:innen in ihren jeweiligen Disziplinen maßgeblich voranbringen wird. Außerdem ermöglicht das neue Elektronenmikroskop unseren Wissenschaftler:innen, wichtige Vorarbeiten für künftige Forschungsanträge an der HSB durchzuführen und damit neue Kooperationspartner:innen aus Industrie und Forschung zu gewinnen. Ich danke dem Projektleiter Prof. Dr. Jan-Henning Dirks, seinem Team und allen Beteiligten an der HSB, die diese neue Einrichtung über mehrere Jahre mit viel Engagement entwickelt und aufgebaut haben.“
Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Kathrin Moosdorf: „Hochschulen für angewandte Wissenschaften stellen sich immer breiter auf. Die Hochschule Bremen kombiniert Grundlagenforschung und angewandte Forschung. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag, um innovative Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Mit diesem Gerätezentrum mit neuester Technik sind noch mehr Erkenntnisse möglich. Ich freue mich sehr darüber und bedanke mich bei allen Beteiligten, die das möglich machen.“
Im Gerätezentrum arbeiten fakultätsübergreifend Wissenschaftler:innen aus mehreren Arbeitsgruppen an Themenbereichen aus den Lebens-, Material- und Ingenieurwissenschaften zusammen. Sie benötigen die Analysen, um zum Beispiel neue Materialien zu charakterisieren oder biologische Proben von Zellen, Mikroorganismen oder Pflanzengeweben ohne aufwendige Vorbereitungen zu untersuchen.
Perspektivisch können durch diese Analysen in der Grundlagenforschung bedeutende Weichen für die Entwicklung neuer Werkstoffe, biologisch-inspirierter Technologien oder biomedizinischer Produkte, wie zum Beispiel die Wundheilung und -versorgung, gestellt werden.
„Das neue Mikroskop ist ein unverzichtbares Werkzeug für erkenntnisorientierte Forschung und die Analyse empfindlicher oder komplexer Materialien, die in anderen Methoden schwer zugänglich sind“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Jan-Henning Dirks. „Damit verfügt die HSB über ein überregionales wissenschaftliches Alleinstellungsmerkmal. Wir freuen uns über Anfragen und neue Kooperationen mit Forschenden“, so der Wissenschaftler.
Prof. Dr. Jan-Henning Dirks
Biological Structures and Biomimetics
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