Wie nutzt und speichert man industrielle Abwärme? Welche Konzepte und Vorbilder bieten dänische Unternehmen für die Wärme- beziehungsweise Energiewende in Deutschland? Diese Fragen beschäftigten Exkursionsteilnehmende des internationalen Masterstudiengangs Zukunftsfähige Energie- und Umweltsysteme der Fakultät 2 – Architektur, Bau und Umwelt der Hochschule Bremen (HSB).
Die Exkursion nach Dänemark fand in diesem Wintersemester im Rahmen des Forschungsprojekts hyBit statt – dem Teilvorhaben der HSB „Städtebauliche und planerische Instrumente zur Förderung einer nachhaltigen Abwärmenutzung“. Organisator:innen waren Prof. Dr. Jürgen Knies und Wiebke Geffken, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsvorhaben „hyBit“. Ziel war die Zusammenführung von Forschung und Lehre, eine praxisnahe Projektbearbeitung und ein Austausch zwischen Forschenden und Studierenden.
Wie eine nachhaltige Wärmeversorgung zukünftig aussehen könnte, haben sich die Teilnehmenden in Meldorf (Schleswig-Holstein) zeigen lassen. „Hier wird industrielle Abwärme in einem Erdbeckenwärmespeicher zwischengespeichert und für die Wärmeversorgung des ganzen Stadtgebiets genutzt“, erläutert Wiebke Geffken. Der besichtigte Erdbeckenwärmespeicher in Høje Taastrup in Dänemark diene mehr noch zur Speicherung eines Puffers, der Spitzenlasten abdeckt.
Eindrucksvoll wurde im Rahmen der Exkursion die Vereinbarkeit von Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit, Innovation und Ressourcen-Management in Bezug auf die Energiewende durch das Konzept der industriellen Symbiose im dänischen Kalundborg vorgestellt. Neben der Nutzung von Abwärme werden Energien und Ressourcen zwischen den Unternehmen ausgetauscht, damit eine Reduzierung des Verbrauchs an Primärenergie und die Einsparung von CO2 neben einem wirtschaftlichen Vorteil erreicht wird.
Neben Lehrenden, Mitarbeitenden und Studierenden der HSB haben auch Wissenschaftler:innen des Fraunhofer Instituts für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM) in Bremen, des OFFIS-Instituts für Informatik in Oldenburg, des Steinbeis Innovationszentrum energieplus in Braunschweig, des Instituts für Klimaschutz, Energie und Mobilität in Berlin und der swb AG Bremen an der Exkursion teilgenommen.
Prof. Dr. Jürgen Knies
Infrastrukturplanung umwelt- und energietechnischer Anlagen Prodekan Fak. 2
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