"Stadt-Land-Fluss: Drei gute Zutaten für eine hohe biologische Vielfalt" – unter diesem Titel haben sich mehr als 120 Teilnehmende aus Praxis, Wissenschaft und Gesellschaft bei einer Fachtagung des Forschungsclusters "Region im Wandel" an der Hochschule Bremen (HSB) ausgetauscht. Prof. Dr. Dietmar Zacharias organisierte die Veranstaltung mit seinem Team bereits zum 13. Mal in der Reihe "Bremer Treffen zur Biodiversität der Pflanzen und der Tiere".
Bei der Fachtagung im Hansewasser-Hörsaal am Standort Neustadtswall nahmen neben Studierenden aus Bereichen der Biologie auch Gäste des Landschaftsmanagements, der Umweltplanung und zahlreiche Alumni der Internationalen Studiengänge Technische und Angewandte Biologie (ISTAB) der HSB teil.
Im Mittelpunkt der Fachtagung standen Nachhaltigkeitsdiskussionen rund um das Thema Biodiversität und deren aktuell dramatische Veränderung. So gab Prof. Dr. Dietmar Zacharias ein Statement aus botanischem Blickwinkel zu der vom Bremer Senat beschlossenen Biodiversitätsstrategie. Der Wissenschaftler ist neben Prof. Dr. Thomas Klefoth von ISTAB in die entsprechende Steuerungsgruppe beziehungsweise die Workshops zur Erarbeitung dieser Biodiversitätsstrategie berufen.
Die Absolventin der HSB Ana Meyer stellte die hohe und unterschätzte Bedeutung der städtischen Rasen für die Vielfalt an Pflanzenarten und Insekten vor, die sie in ihrer Masterarbeit bei ISTAB untersucht hat. HSB-Absolventin Nina Fahs, die aktuell an der University Brno in der Tschechischen Republik promoviert, präsentierte aus ihrer ISTAB-Masterarbeit die Ergebnisse einer europaweiten Einordnung und Bewertung von international wertvollen Grünlandflächen an der Wümme östlich von Bremen. Julia Wiese gab aus ihrer Masterarbeit einen Überblick über die Bedeutung der Beweidung als Naturschutzinstrument in Niedersachsen und Bremen. Sie ist heute für Projekte des Weidemanagements zur Erhaltung der Biodiversiät in EU-Projekten beruflich tätig.
Die Vorreiterrolle des Landes Bremen beim Thema Monitoring von Biodiversität und Ökosystemen stellte Prof. Dr. Martin Diekmann von der Universität Bremen mit einer umfangreichen Auswertung entsprechender Datenreihen aus mehreren Jahrzehnten vor. Die aktuell bei ISTAB studierende Laura Kröber nahm die Teilnehmenden mit auf eine botanische Reise ans Mittelmeer und machte deutlich, welchen Wert es hat, sich als Studierende neben den Angeboten der HSB auch selber auf den Weg zu machen, um die eigenen Kenntnisse zu erweitern.
„Die hohe Zahl an Alumni der ISTAB-Studiengänge, die als Referent:innen und als Teilnehmende gekommen waren, ist Ausdruck des lebendigen Netzwerkes, das sich um die Biologie an der Hochschule nachhaltig etabliert hat", sagt Dietmar Zacharias erfreut.
Die Biologiestudiengänge von ISTAB sind zum Thema „Nachhaltige Entwicklung" wichtige Akteure und Diskussionspartner im Netzwerk von Stadtgesellschaft und Wissenschaft. Ökologie, Biodiversität und nachhaltige Nutzung biologischer Systeme sind dabei zentrale Themen. Hierzu läuft zum Beispiel im aktuellen Sommersemester die Lehrveranstaltung „Nutzung biologischer Systeme" unter Leitung von Prof. Dr. Gerd Klöck. Sie wurde über den Blue-Sciences-Verbund der Fakultät 5 - Natur und Technik sowie von HSB-Studierenden fakultätsübergreifend angewählt.