Bis Sonntag, 7. Juli 2024, lädt die Breminale wieder zu Live-Musik, Kunst und Kultur an der Weser ein. Das beliebte Festival am Osterdeich legt viel Wert auf Nachhaltigkeit. Um den ökologischen Fußabdruck möglichst stark zu reduzieren, unterstützt das Institut für Energie- und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen (HSB) zusammen mit dem BUND Bremen das Veranstaltungsteam mit dem Projekt zoCAT – zukunftsorientiertes Catering. Gefördert wird es durch die Deutsche Umweltstiftung Umwelt (DBU).
Mehrweg ist schon lange Thema auf der Breminale – eine der größten umsonst und draußen Veranstaltungen Bremens. So schenken die Mitarbeitenden seit vielen Jahren Getränke ausschließlich in Mehrwegbechern aus. Seit 2021 hat sich das Nachhaltigkeitsteam der Breminale nun auch die Einführung von Mehrweg für Speisen zur Aufgabe gemacht.
Doch welches Mehrwegsystem ist das Beste? Diese Frage stellte sich nicht nur das Breminale-Team. Viele Veranstalter:innen und Organisator:innen von Events sind unsicher bei der Wahl des richtigen Mehrwegsystems und entscheiden nach ihrem Bauchgefühl. „Es gibt es eine Vielzahl von Leitfäden, die im Hinblick auf die richtige Geschirrwahl und eine dadurch weniger umweltbelastende Durchführung von Veranstaltungen beraten soll“, sagt Prof. Dr. Martin Wittmaier, Geschäftsführer des Instituts für Energie und Kreislaufwirtschaft an der HSB. „Allerdings sind Leitfäden oftmals sehr allgemein oder inzwischen veraltet.“ Und Lukas Henschen vom Breminale-Team ergänzt: „Wir Praktiker können das alleine gar nicht leisten. Uns war klar, dass wir hier professionelle Unterstützung aus der Wissenschaft brauchen. Und die gibt es seit 2021 vom Institut für Energie- und Kreislaufwirtschaft an der HSB.
Unter der Federführung des Instituts für Energie- und Kreislaufwirtschaft an der HSB hat sich das Projekt zoCat zusammen mit Organisator:innen der Breminale und dem BUND Bremen zum Ziel gesetzt, ein Entscheidungssystem zu entwickeln. Es ermöglicht Veranstalter:innen und Organisator:innen auf Basis vorher getätigter Eingaben zur Veranstaltung eine Empfehlung für das aus Nachhaltigkeitsperspektive beste Geschirr zu finden: ein Decision Support System (DSS).
„Unser entwickeltes DSS wägt unter Berücksichtigung unterschiedlicher Wirkungskriterien ab, ob der Einsatz von Mehrweggeschirr oder doch der von Einwegverpackungen die ökologisch beste Wahl für eine Veranstaltung ist“, erläutert Martin Wittmaier. „Wichtige Aspekte sind hierbei Klimawandel, Ressourcenschutz, Wasserverbrauch sowie Transportentfernung zum Spülen von Mehrweggeschirr oder deren Rücklaufquoten.“
Das DSS liefert die ökologisch nachhaltigste Geschirr- beziehungsweise Verpackungslösung basierend auf den getätigten Eingaben und Anforderungen. Wer bietet entsprechende Geschirr- oder Verpackungslösungen an? „Das kann man einem Branchenverzeichnis entnehmen, welches wir im Rahmen des Projekts entwickelt haben“, so Martin Wittmaier. Es ist bereits online auf der Projektseite. Das DSS soll in den nächsten zwei Monaten veröffentlicht werden.
Und wer zusätzlich zu dem Ergebnis des DSS selbst noch etwas schmökern möchte, findet auf der Projektseite eine umfangreiche und aktuelle Zusammenstellung relevanter Fachliteratur und Leitfäden.
„Das Projekt hilft uns sehr, die passende Lösung für das nachhaltigste Geschirr und die nachhaltigsten Verpackungen für die Breminale zu finden“, sagt Lukas Henschen vom Breminale-Team. Und das wichtigste: „Es ist wissenschaftlich fundiert“, sagt er.“ Mittlerweile hätten sich schon bundesweit über 30 Veranstalter:innen gemeldet, die Interesse an dem Branchenverzeichnis haben.
Prof. Dr. Martin Wittmaier
Leiter des Instituts für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen GmbH
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