Es ist ein großer Erfolg für die Hochschule Bremen (HSB): Gleich drei Projekte unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der sogenannten Innovationssprints der DATIpilot-Förderung. Die neue Förderrichtlinie des BMBF dient als Experimentierraum sowie als Erfahrungs- und Ideenspeicher für die Konzeption der im Aufbau befindlichen Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI). Ziel ist es, neues Wissen aus der Forschung und innovative Ideen schneller in die Anwendung zu bringen. Die HSB ist jetzt mit drei Projekten an diesem bundesweit bedeutenden Aufbauprozess beteiligt: Prof. Dr. Thomas Klefoth (Biologie) und Prof. Dr. Patrick Draheim (Informatik) konnten mit ihren Projektideen überzeugen.
„Es freut mich sehr, dass die Hochschule Bremen sich in diesem neuen Begutachtungsformat so stark durchsetzen konnte“, sagt die Konrektorin für Forschung und Transfer, Dr. Britta Lüder. „Ich gratuliere unseren beiden Wissenschaftlern ganz herzlich zu ihrem Erfolg. Ihre Projekte haben innovatives Potential, das nun in den kommenden zwei Jahren gefördert wird.“
Um die Antragstellenden umfassend zu unterstützen, haben der Forschungsservice und das HSB-StartUp Lab „FreiRAUM“ eng zusammengearbeitet und die Wissenschaftler optimal auf das neue Begutachtungsverfahren vorbereitet, das auch ein neues Format der „Pitches“ umfasste. Das zeigt sich nun in den Ergebnissen: Von den 3.000 eingereichten Skizzen wurden 600 Projektideen im Rahmen einer bundesweiten Roadshow zu einem „Pitch“ eingeladen. Von diesen 600 Projektideen wurden 153 Projekte per Teilnehmendenvoting zur Förderung ausgewählt – darunter die drei nun geförderten Projekte der Hochschule Bremen.
Prof. Dr. Thomas Klefoth beschäftigt sich in seinem Projekt „AngelGewässer“ mit der Steigerung der Biodiversität von Baggerseen durch Angelvereine. Deutschlandweit sollen kürzlich erforschte und einfach skalierbare Lebensraumverbesserungen an Gewässern in breite Umsetzung gebracht werden. Dabei sollen Mensch und Natur gleichermaßen von gesunden Wasserlebensräumen profitieren. Zu diesem Zweck werden wichtige Strukturelemente wie Flachwasserzonen und Totholz in lokalen Gewässern zusammen mit Angelvereinen neu geschaffen. Wie das geht und warum die Wirkung viel besser ist als beispielsweise eine Investition in Fischbesatzmaßnahmen, wird in 13 öffentlichen Workshops in 13 Bundesländern erläutert. Parallel soll mit den zuständigen Genehmigungsbehörden der Bundesländer eine Vereinfachung der Bürokratie für Lebensraumverbesserungen im Ehrenamt erwirkt werden.
Prof. Dr. Patrick Draheim beschäftigt sich gleich in zwei Projekten mit transferorientierten Anwendungen der Künstlichen Intelligenz. In „Lector4Teachers“ wird das Ziel verfolgt, Lehrkräfte in Bezug auf wiederkehrende, alltägliche, administrative Tätigkeiten zu entlasten, in dem das manuelle Abgleichen von handschriftlich gefertigten Listen und Dokumenten durch eine KI-basierte Texterkennung und -extraktion für die mobilen Endgeräte der Lehrkräfte aktiv unterstützt wird. Das Prüfen solcher und ähnlicher Dokumente ist alltägliche Arbeit in den Schulen und eine automatisierte Erfassung und Prüfung der handschriftlichen Daten würde die Lehrkräfte zeitlich entlasten und Kapazitäten für die pädagogischen Tätigkeiten freisetzen.
Im zweiten Vorhaben, „Data4Quantum“, werden neuartige Datenvorverarbeitungsstrecken für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz für Quantencomputer und eingebettete Systeme erforscht, so dass große Datenmengen auf derzeitigen und zukünftigen Quantencomputern effizienter und effektiver verarbeitet werden können. Die in „Data4Quantum“ entwickelten Technologien werden hierbei auch für Anwendungen des sogenannten Edge, Mobile Computings oder der Robotik verwendet, die einen Schwerpunkt auf tiefen maschinellen Lernverfahren haben.
Dr. Britta Lüder
Leitung Referat Forschung und Transfer
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