Es ist der nachhaltige Beweis für ein starkes und beständiges Engagement für Diversität, Gleichstellung und Chancengerechtigkeit: Die Hochschule Bremen (HSB) hat zum 5. Mal in Folge das TOTAL E-QUALITY Prädikat erhalten. Aufgrund des beispielhaften Handelns im Sinne einer geschlechter- und diversitätsgerecht ausgerichteten Organisationskultur hat der Verein TOTAL E-QUALITY Deutschland die HSB für die Jahre 2023 bis 2025 nicht nur mit dem entsprechenden Prädikat, sondern zugleich mit dem TOTAL E-QUALITY Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Die Verleihung fand am 19. Oktober 2023 in Dortmund statt.
„Fünfmal ausgezeichnet zu werden ist der nachhaltige Beweis des starken Engagements“, so die Jury des Vereins. Als Best Practice Beispiel trage die Hochschule Bremen zur positiven Entwicklung von Chancengleichheit und Vielfalt in der Gesellschaft bei.
„Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung und ich danke unserer Zentralen Frauenbeauftragten Barbara Rinken und ihrem Team in der Gleichstellungsstelle der HSB für ihr unermüdliches Engagement bei diesen wichtigen Themen“, sagt Rektor Prof. Dr. Konrad Wolf. „Die HSB trägt auf vielen Ebenen zu mehr Geschlechtergerechtigkeit und zur Förderung von Frauen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft bei.“
Ein paar Beispiele: So bringt das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als Modellprojekt ausgezeichnete Programm „meetMINT“ der HSB seit 2016 Schülerinnen und Studentinnen aus Studiengängen, in denen der Anteil an Männern hoch ist, in unterschiedlichen Formaten zusammen. Speziell für das Projekt ausgebildete MINT-Studentinnen erfüllen eine wichtige Funktion als Role Model und fördern einen Perspektivwechsel in der Gesellschaft. Die Konzeption des Projekts erfolgte damals in der Gleichstellungstelle der HSB von Susanne Peter. Sie leitet das Projekt.
Ein weiteres positives Beispiel ist der Anteil der Frauen unter den Professuren: An der stark international ausgerichteten Hochschule liegt er derzeit bei 32 Prozent und damit über dem Bundesdurchschnitt (knapp 26 Prozent). Darüber hinaus wird etwa die Hälfte der abgeschlossenen Promotionen an der HSB von Frauen erworben.
Die Jury führt in ihrer Begründung für die Auszeichnung noch weitere Aspekte an und lobt: Chancengleichheit sei strukturell im Rektorat angesiedelt und werde als Querschnittsaufgabe bearbeitet. Ihre Ziele seien in den Hochschulentwicklungsplan integriert. Die entsprechenden Aktionspläne würden fortwährend aktualisiert. „Die Hochschule Bremen setzt in allen Aktionsfeldern geeignete Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit um und baut diese schrittweise und konsequent aus“, so die Jury. Als Beispiel führt die Jury den „Kollaborativen Antidiskriminierungstag“ in der Pflege an, bei dem sich städtische Pflegeschüler:innen und Studierende der Pflegewissenschaft gemeinsam mit antidiskriminierendem Handeln und der Organisation der Pflege im Berufsalltag auseinandersetzen. „Damit wirkt die Hochschule aktiv in ihre Umgebung hinein. Wir begrüßen auch das Bestreben der HSB, ihre Konzepte und Aktivitäten im Bereich Antidiskriminierung auszubauen“, so die Jury. Außerdem hat die Gleichstellungsstelle der HSB eine Handreichung „Gender- und Diversitykompetenz“ erarbeitet. Die Bearbeitung des Themas Inklusion wurde ebenfalls in vielen Arbeitsbereichen der Hochschule vorangetrieben.
Der Verein TOTAL E-QUALITY Deutschland wurde 1996 gegründet. Gemeinsam mit Unternehmen, Hochschulen, Forschungsorganisationen und Verbänden steht der Verein heute für die Gestaltung einer Arbeitskultur, welche Talenten jeden Hintergrunds den Ein- und Aufstieg ermöglicht. Besondere Aufmerksamkeit erfährt dabei die Verknüpfung geschlechtsspezifischer Aspekte mit verschiedensten persönlichen und sozialen Merkmalen. Ein solcher intersektionaler Ansatz zielt auf die Reduzierung des Einflusses von (Geschlechter-)Stereotypen und auf den Ausbau diskriminierungsfreier, inklusiver Organisationsstrukturen. Für beispielhaftes Handeln im Sinne einer an Chancengleichheit ausgerichteten Organisationskultur vergibt der Verein jährlich das TOTAL E-QUALITY Prädikat. Im Bewerbungsprozess werden grundsätzliche Haltungen, Strategien, Maßnahmen und deren Monitoring abgefragt. Die Selbstbewertung der teilnehmenden Organisation per Fragebogen ermöglicht neben der Bewerbung selbst eine umfassende Selbstreflexion und gibt neue Impulse.