Anlässlich des großen Erfolgs der landesbremischen Hochschulen im Professorinnenprogramm 2030 hat die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft die Hochschulen zum Empfang ins Rathaus eingeladen. Gemeinsam mit Dr. Annette Steinich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung hat sie der Universität Bremen, der Hochschule Bremen und der Hochschule Bremerhaven das Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ verliehen.
Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Kathrin Moosdorf: „Dass gleich drei unserer Hochschulen nun das Prädikat ‚Gleichstellungsstarke Hochschule‘ tragen, erfüllt mich mit Freude. Dieser Erfolg untermauert unseren Anspruch, Wissenschaft ganzheitlich zu denken. Geschlechtergerechtigkeit ist ein Qualitätsmerkmal. Es ist ungemein wichtig, dass die Hochschulen wie wir alle das erkennen. Ich freue mich deshalb sehr, dass die Bremer Hochschulen aktiv dabei sind, Hürden für Frauen in der Wissenschaft abzubauen und sich für mehr Gleichberechtigung einsetzen.“
"Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg und die Auszeichnung", sagt die Konrektorin für Digitalisierung, Change Management und Diversity der Hochschule Bremen, Dr. Sabina Schoefer. "Ich danke unserer zentralen Frauenbeauftragten Dr. Barbara Rinken, ihrem Team und allen Mitarbeitenden, die sich an der HSB für die erfolgreiche Umsetzung zahlreicher Gleichstellungsmaßnahmen aus den Professorinnenprogrammen einsetzen! Beispiele sind Maßnahmen zur Integration von Gender- und Diversity-Aspekten in der Lehre, die Förderung der Promotionen von Frauen oder das sehr erfolgreiche und bundesweit als Modellprojekt ausgezeichnete Programm ‚Mentoring MINT‘. Seine Programme richten sich an Schülerinnen und Studentinnen, um den Anteil im MINT-Bereich zu fördern. Die Erfolge sind sichtbar: Die Studentinnenanteile in den betreffenden Studiengängen haben sich erhöht in den letzten Jahren und die Frauen in diesen Studiengängen studieren überdurchschnittlich erfolgreich.“ Der Anteil an Professorinnen beträgt an der HSB mehr als 30 Prozent (Bundesvergleich ca. 29 Prozent).
Das Professorinnenprogramm ist das zentrale Instrument von Bund und Ländern, um die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu fördern. Das Programm verfolgt das Ziel, den Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen in Richtung Parität dynamisch zu erhöhen. Derzeit erreichen nur wenige Frauen hoch dotierte Positionen in der Wissenschaft, weil viele Wissenschaftlerinnen auf dem langen Weg dorthin aussteigen und ihre Karriere nicht weiterverfolgen oder weiterverfolgen können (sogenannte „Leaky Pipeline“). Dem begegnet das Professorinnenprogramm 2030, indem es Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Lebenszeitprofessur fördert und sie so im Wissenschaftssystem hält. Gleichzeitig werden die Gleichstellungsstrukturen an den Hochschulen durch spezifische Projekte, z.B. im Bereich geschlechtergerechter Personalentwicklung oder der wissenschaftlichen Karriereberatung für Nachwuchswissenschaftlerinnen, gestärkt. Das Programm läuft seit 2008. Bislang wurden bundesweit über 850 Professuren gefördert.
Die Bremer Hochschulen haben sich bei der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wissenschaft auf schon vor langer Zeit auf den Weg gemacht. Erfolge sind sichtbar. In Bremen sind mittlerweile 32,9 Prozent der Professuren mit Frauen besetzt (2022). Damit liegt Bremen mit fast fünf Prozentpunkten über dem bundesweiten Durchschnitt von 28 Prozent. Gleichwohl zeigen diese Zahlen, dass auch in Bremen die Gleichstellung noch nicht vollständig umgesetzt ist.
Meike Mossig
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Prof. Dr. Sabina Schoefer (links) und Dr. Barbara Rinken (zweite von links) freuen sich über das von Kathrin Moosdorf und Dr. Annette Steinich (rechts) verliehene Prädikat.
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