Die diesjährige vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) organisierte Nationale Konferenz zur IT-Sicherheitsforschung stand unter dem Leitthema „Cybersicherheit und Demokratie“. Im Rahmen der Poster-Session hat Prof. Dr. Richard Sethmann der Hochschule Bremen (HSB) das Forschungsprojekt „Trusted Core Network in realer und simulierter Industrie 4.0 Umgebung” (TRUSTnet) vorgestellt. Ziel des Projekts ist es, hohe IT-Sicherheitsniveaus am zunehmend digitalisierten und automatisierten Wirtschaftsstandort Deutschland zu schaffen. TRUSTnet wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit mehr als drei Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Die Leitung hat das Bremer IT-Unternehmen DECOIT. Die HSB ist mit der Forschungsgruppe von Professor Richard Sethmann der Fakultät 4 - Elektrotechnik und Informatik beteiligt.
Mit ihrer inhaltlichen Tiefe und interdisziplinären Vernetzung unterstreicht die Nationale Konferenz zur IT-Sicherheitsforschung 2025 die Relevanz der IT-Sicherheit für eine resiliente und demokratische Gesellschaft.
In ihrer Eröffnungs-Keynote gab Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), einen umfassenden Überblick über die aktuelle Cybersicherheitslage in Deutschland. Sie betonte, dass Deutschland trotz geopolitischer Herausforderungen nicht auf die großen Tech-Konzerne aus den USA verzichten könne. Eine enge Zusammenarbeit sei erforderlich – jedoch müsse Deutschland diese aktiv mitgestalten, um technologische Souveränität zu bewahren.
Prof. Dr. Michael Waidner vom Fraunhofer SIT beleuchtete in seiner Keynote die Leistungsfähigkeit der deutschen IT-Sicherheitsforschung. Er hob hervor, dass Deutschland zwar über eine vielversprechende Startup-Szene verfügt, jedoch kaum Großunternehmen im Bereich der IT-Sicherheit etabliert sind. Auch als Staat befinde sich Deutschland lediglich im internationalen Mittelfeld. Seine zentrale Botschaft: Wir befinden uns noch in der Gründerzeit der digitalen Revolution – und Deutschland hat die Chance, eine führende Rolle einzunehmen.
In der Podiumsdiskussion wurden vielfältige Aspekte diskutiert, wie IT-Sicherheitsforschung die Demokratie stärkt. Ein zentrales Fazit war, dass Forschungsergebnisse verstärkt in die Praxis überführt werden müssen. Das TRUSTnet-Projekt, an dem die HSB beteiligt ist, trägt dazu bei, indem es innovative Sicherheitslösungen entwickelt. Auch geplante künftige Projekte im TRUSTnet-Konsortium sollen dazu beitragen, IT-Sicherheitsforschung praxisnah anzuwenden.
Die Konferenz bot eine breite Palette an Fachsessions zu aktuellen Schwerpunkten der IT-Sicherheitsforschung, darunter:
Ein besonderes Highlight war der Erfindergeist-Slam am ersten Abend, bei dem visionäre Ideen und kreative Zukunftskonzepte vorgestellt wurden.