Seit 2016 bringt das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als Modellprojekt ausgezeichnete Programm „meetMINT“ der Hochschule Bremen (HSB) Schülerinnen und Studentinnen männerdominierter Studiengänge in unterschiedlichen Formaten zusammen. Ziel ist es, den Frauenanteil in MINT zu erhöhen – MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Das Engagement von Projektleiterin Susanne Peter und ihrem Team zahlt sich an der HSB bereits aus: Die Nachfrage begeisterter Schülerinnen sorgt regelmäßig für ausgebuchte Veranstaltungen. Um diesen Beitrag zur Gewinnung weiblicher Fachkräfte zu verstärken, wird das Programm „meetMINT“ weiter ausgebaut: Dank der Unterstützung der Brede Stiftung bietet das neue „meetMINT-Space“ an der HSB Räumlichkeiten als Treffpunkt und Experimentierort für MINT-begeisterte Schülerinnen und studentische Role Models.
Die neuen Räumlichkeiten des „meetMINT-Space“ befinden sich am Campus Neustadtswall im SI-Gebäude. Auf rund 140 Quadratmetern hat Projektleiterin Susanne Peter zielgruppengerechte Experimentier- und Kommunikationsräume neugestaltet: Eine Lounge, ein Werkbereich, ein Veranstaltungsraum und ein dazugehöriges Veranstaltungsbüro können zukünftig für neue meetMINT-Veranstaltungsformate genutzt werden. Besonderes Highlight: die „Professorinnen-Galerie“ in der Lounge des „meetMINT-Space“. Dort finden sich Bilder aller Professorinnen männerdominierter Studiengänge der HSB auf einen Blick. „Damit wollen wir die MINT-Professorinnen der HSB stärker sichtbar machen, um Role-Model-Effekte zu verstärken“, so Susanne Peter.
„Ich freue mich sehr, dass wir an der HSB einen Ort schaffen können, in dem MINT-Studentinnen fachübergreifend Mitmach-Aktionen für Schülerinnen entwickeln können und wir dort gleichzeitig eine feste Anlaufstelle zur Vernetzung MINT-begeisterter Mädchen bieten“, sagt Rektorin Prof. Dr. Karin Luckey. „Mein Dank gilt hier der Projektleiterin Susanne Peter und insbesondere der Brede Stiftung in Bremen, die dies mit ihrer Finanzierung möglich macht.“
„Mädchen und Frauen können auch MINT, sie wissen es nur oft noch nicht. Deswegen unterstützt die Brede Stiftung das Projekt MeetMint mit der Finanzierung des MeetMint-Lab an der HSB“, sagt E. Dorothee Brede im Namen des Vorstandes.
„Rausfinden, was mich interessiert und was ich gut kann, das zählt", sagt Sascha Karolin Aulepp, Kinder- und Bildungssenatorin. "Bei meetMINT können Schülerinnen und Studentinnen gemeinsam die noch immer männerdominierten MINT-Studiengänge kennenlernen und so vielleicht noch unerkannte Leidenschaften entdecken, unabhängig von Klischees und jenseits von überkommenen Rollenbildern. Toll, wenn dadurch MINT-begeisterte Mädchen und junge Frauen zu Bündnispartnerinnen werden!“
Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf: „An den Bremer Hochschulen ist nur etwa jede fünfte Professur im MINT-Bereich von einer Frau besetzt. Das darf so nicht bleiben. Angebote wie das ‚meetMINT-Space‘ an der Hochschule Bremen setzen daher genau an der richtigen Stelle an. Im Rahmen der ‚Bremer Genderoffensive Hochschulen‘ verfolgt das Wissenschaftsressort im Dialog mit den Hochschulen konsequent das Ziel, den Frauenanteil in den MINT-Fächern an den Bremer Hochschulen weiter zu erhöhen.“
„Unser Portfolio des neuen `meetMINT-Space“ ist vielfältig“, erläutert Susanne Peter. „Es umfasst die Qualifizierung studentischer Role Models, die Reflexion von MINT-Fachkulturen und die interdisziplinäre Entwicklung von Praxisangeboten für Schülerinnen unter gesellschaftspolitischen Fragestellungen.“ Schülerinnen dürfen sich auf Vernetzungs- und Experimentiertreffen mit studentischen Role Models freuen. Regelmäßige, offene Treffen sollen zudem den Austausch mit anderen MINT-begeisterten Schülerinnen und Studentinnen der MINT-Studiengänge intensivieren. Studentinnen unterschiedlicher MINT-Disziplinen von Automatisierung und Bionik, über Informatik, Luft- und Raumfahrttechnik bis Maschinenbau und Umwelttechnik stehen mit Rat und Tat zur Seite. Ausgehend vom „meetMINT-Space“ soll aber auch die Hochschule erkundet werden. Gemeinsam mit Studentinnen besucht der MINT-Nachwuchs Wissenschaftlerinnen in Laboren und Forschungseinrichtungen.
Seit der Umsetzung des Programms meetMINT zeichnet sich bereits ein leichter Zuwachs in den Fakultäten der HSB mit MINT-Inhalten ab. Beispiel Fakultät 2 – Architektur, Bau, Umwelt: Hier ist der Anteil an Studentinnen von 37 Prozent (Wintersemester 2016/2017) auf 43,2 Prozent (Wintersemester 2022/2023) gestiegen. Dazu gehört zum Beispiel der Internationale Bachelorstudiengang Umwelttechnik mit 5 Prozent Zuwachs in dem Zeitraum.
Dieser Effekt soll durch das meetMINT-Space weiter verstärkt und die Studentinnenanteile dauerhaft erhöht werden. Das „meetMINT-Space“ ist Teil des HSB-Projekts „meetMINT-Lab“. Das Projekt wird von November 2021 bis Ende April 2025 durch die Brede Stiftung mit 140.000 Euro gefördert. Die Angebote sollen auch nach Projektende nachhaltig mit interessierten Mädchen und Frauen an der HSB umgesetzt und das „meetMINT-Space“ als Treffpunkt etabliert werden.
„Ich habe seit der 7. Klasse an zahlreichen meetMINT-Veranstaltungen teilgenommen“, sagt Josephine Franke, die an der HSB Bionik studiert und sich zukünftig als studentisches Role Model im „meetMINT-Space“ engagiert. „Das hat nicht nur viel Spaß gemacht, es hat mich auch in meinem Wunsch bestärkt ein MINT-Fach zu wählen und mir bei der Entscheidung sehr geholfen.“
„Dauerhafte Maßnahmen sind nötig, um mehr Frauen für MINT zu gewinnen“, betont Susanne Peter. „Denn gesellschaftliche Strukturen lassen sich nicht so ohne weiteres verändern.“ Die Projektleiterin entwickelt mit dem Programm meetMINT an der HSB seit 2016 Angebote zur Studienorientierung für Schülerinnen mit ihrem Team und in Zusammenarbeit mit Unternehmen sowie den MINT-Studiengängen.
Dipl.-Soz. Susanne Peter
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