Die Raumfahrt und die Hafenwirtschaft sind tragende Säulen für den Standort Bremen und stellen einen Schwerpunkt der wissenschaftlichen Forschung im Land dar. Daher fördert die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft drei Forschungsprojekte, die diese Bereiche nachhaltig wirtschaftlich und ökologisch stärken. Ein Projekt davon ist "BreSpaceTech 2025+" vom Institute of Aerospace Technology (IAT) der Hochschule Bremen (HSB). Es erhält 3,8 Millionen Euro. Insgesamt stehen dem Land Bremen 10,3 Millionen Euro zur Verfügung. Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft übernimmt davon 60 Prozent, die EU stellt aus EFRE-Mitteln 40 Prozent der Förderung bereit.
Rektor Prof. Dr. Konrad Wolf der HSB: „Die umfangreiche Förderung für das IAT mit 3,8 Millionen Euro macht die Bedeutung der Hochschule Bremen für die Forschung und Entwicklung der Luft- und Raumfahrt im Land deutlich – insbesondere auch, um diese Branche nachhaltiger zu gestalten. Ich gratuliere dem Team um die beiden Professoren Dr. Uwe Apel und Dr. Antonio Garcia ganz herzlich zu diesem Erfolg und danke ihnen für ihr Engagement!"
Derzeit werden hochgiftige und klimaschädliche Treibstoffe eingesetzt, um Raketen in den Orbit zu bringen. „Am Institute of Aerospace Technology (IAT) der HSB forschen wir bereits seit längerem zu alternativen Treibstoffen und Antrieben in der Raumfahrt. Nun können wir mit den zusätzlichen 3,8 Millionen Euro unter anderem verschiedene Teststände und Labore einrichten“, sagen die beiden Projektleiter Professoren Dr. Uwe Apel und Dr. Antonio Garcia erfreut. Darüber hinaus arbeiten die Forschenden am IAT mit ihren Studierenden an Satelliten, die durch den Einsatz digitaler Technologien langlebiger sind. Damit könnten Satelliten während des Einsatzes gewartet und modifiziert und somit Ressourcen eingespart werden. Bereits 2025 soll der erste IAT-Satellit ins All starten. Er wurde von HSB-Studierenden im Projekt „VIBES Pioneer“ konzipiert und gebaut.
Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf: „Die Raumfahrt und die Häfen prägen den Standort Bremen: Tausende Menschen haben in diesen Bereichen ihren Arbeitsplatz und wir bringen die entsprechende zukunftsweisende Forschung und Innovationen voran. Wir wollen, dass diese Bereiche wachsen und auch morgen noch sichere Arbeitsplätze bieten. Das bedeutet, dass wir grüne Antriebe für die Raumfahrt entwickeln, sorgsam mit Ressourcen umgehen und die Hafenlogistik resilient und effizient aufstellen. Die in Bremen ansässigen Forschungseinrichtungen geben schon heute viele Antworten auf diese Herausforderungen. Mit den zusätzlichen Mitteln stärken wir die Zukunft der Forschung und der Wirtschaft in unserem Bundesland."
Die EU hat für die Förderperiode 2021 bis 2027 einen "Europäischen Fonds für regionale Entwicklung" (EFRE) aufgestellt. Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft kann aus diesem Fonds gut zehn Millionen Euro einsetzen. Dazu Senatorin Moosdorf: "Es ist gerade in Zeiten knapper Kassen wichtig, dass wir europäische Fördermittel abrufen und sinnvoll einsetzen. Wir holen mit diesen drei Anträgen mehr als vier Millionen Euro nach Bremen. Indem wir mit diesem Geld und den eingebrachten Landesmitteln Projekte fördern, die Lösungen für eine nachhaltige Zukunft erarbeiten, bringen wir den Standort Bremen insgesamt nach vorne."
MarsLabor
Eine Kooperation aus verschiedenen Forschungseinrichtungen in Bremen widmet sich der Frage, wie eine dauerhafte und insbesondere nachhaltige Präsenz von Menschen auf dem Mars aussehen und wie mit extrem knappen Ressourcen überlebensnotwendige Güter nachhaltig hergestellt werden könnten. Die Antworten sind auch für das Leben auf der Erde interessant, da auch auf der Erde ein sorgsamer Umgang mit Ressourcen immer dringlicher ist. Mit den nun bereitgestellten 3,7 Millionen Euro soll ein Labor gebaut werden, in dem Bedingungen wie auf dem Mars herrschen. In diesem Testlabor können Prozess- und Produktionsketten genauso erforscht werden wie die Produktion von Nahrung. Diese Forschungsthemen sind auch Gegenstand des Antrags für ein Exzellenzcluster im Wettbewerb der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder.
Smart Living Lab
Die bremischen Häfen stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Daher fördert die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft mit insgesamt 2,8 Millionen Euro Projekte, die Lösungen für den Hafen der Zukunft entwickeln sollen. Mit dem Geld können die beteiligten Forschungseinrichtungen unter anderem Drohnen, Laufroboter oder einen autonomen Schiffsdemonstrator beschaffen. Im Fokus stehen Themen wie die Optimierung von Prozessen im Hafen, die intelligente Zustandsüberwachung der Hafensuprastruktur, der Einsatz von autonomen Systemen und die Erhöhung der Sicherheit und der Resilienz von (digitalen) Infrastrukturen in der maritimen Logistik. Bemerkenswert ist bei den geförderten Anträgen die enge Kooperation von Forschungseinrichtungen mit der Hafenwirtschaft. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst schnell in die praktische Anwendung zu überführen.
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: +49 421 361-96269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de