Im September präsentierte Frau Prof. Dr. Carola Spiecker-Lampe ihr Research Paper zu „The Influence of Culture and Religion on the capital structure of SME – A pan European quantitative research" auf der Konferenz praxisorientierte Forschung und Lehre CARF.
Während der Einfluss von Kultur auf Finanzentscheidungen beispielsweise in den USA schon recht umfangreich erforscht ist, fehlte bisher noch die Betrachtung von kleinen und mittelständischen Unternehmen in Europa. Diese Forschungslücke wurde durch das Research Paper geschlossen. Beispielhaft wurden die sechs Dimensionen von Hofstede (Machtdistanz, Unsicherheitsvermeidung, Individualismus, Maskulinität, Langzeitorientierung, Genuss) herangezogen und deren Einfluss anhand eines Datensatzes von 27.778 Unternehmen des produzierenden Gewerbes auf Kapitalstrukturentscheidungen (Eigen- oder Fremdkapital) untersucht. Interessant hierbei ist, dass der Einfluss auf Finanzentscheidungen, der vorwiegend in der angelsächsischen Literatur zu finden ist, nicht in dem Maße zu finden war wie ursprünglich erwartet. Lediglich die Dimensionen Unsicherheitsvermeidung, Maskulinität und Individualismus waren statistisch signifikant, während die übrigen Dimensionen keine Relevanz zeigten. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte das immer weiter zusammenwachsende Europa liefern, in dem Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern und Unternehmen zunehmend nivelliert werden.
Über 70 Teilnehmer:innen präsentierten und diskutierten neueste Forschungsergebnisse und aktuelle Entwicklungen in den Fachgebieten Controlling, Accounting & Audit, Risk & Compliance und Finanzen. Die CARF Luzern richtet sich an Forschende, Dozierende und wissenschaftliche Mitarbeitende deutschsprachiger Hochschulen und Universitäten der DACH-Region und feierte in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum.