In seiner Heimat gibt es zahlreiche Menschen, die zur See fahren. Tag für Tag sorgen sie dafür, dass Menschen und Güter über die Flüsse und Weltmeere gelangen – und dies oft unter schweren Bedingungen. „Die Philippinen sind eine bedeutende Seefahrernation“, sagt Michael Pasion über seine Heimat. Vor etwa drei Jahren kam der 29-Jährige nach Deutschland, um an der Hochschule Bremen (HSB) den Internationalen Studiengang Shipping and Chartering zu studieren. Michael Pasion gehört zu den besten. Zudem setzt er sich in seiner Freizeit für das Wohl der Seeleute ein. Seit Beginn seines Studiums arbeitet er nebenbei, um sich zu finanzieren. Dieses außergewöhnliche Engagement wurde jetzt belohnt: In feierlicher Atmosphäre erhielt Michael Pasion bei der Begrüßung der Erstsemester der HSB am Dienstag, 22. Oktober, im Bremer Rathaus den DAAD-Preis 2024. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro dotiert.
„Michael Pasions Engagement und seine soziale Haltung sind bemerkenswert“, sagt der Rektor der HSB, Prof. Dr. Konrad Wolf. „Er ist nicht nur von den Leistungen her ein herausragender Student. In seiner freien Zeit engagiert er sich zudem bei Veranstaltungen, wie dem jährlichen Tag der Seefahrer, bei maritimen Konferenzen. Und er betreibt Fundraising für die Deutsche Seemannsmission. Ich freue mich sehr, dass wir sein Engagement mit dem DAAD-Preis würdigen können. Michael Pasion ist eine Bereicherung für uns. Die Gesellschaft braucht Menschen mit so einer Haltung.“
„Die Verleihung des DAAD-Preises ist eine große Ehre für mich und ich bin sehr dankbar dafür“, sagt Michael Pasion. „Der Preis motiviert mich, mich weiterhin für das Wohl der Seeleute einzusetzen.“ Michael Pasions Traum ist es, nach dem Studium eine Führungsrolle zu übernehmen, mit der er Einfluss in Politik, Wirtschaft und Industrie nehmen kann, um das Wohl der Menschen, die auf See arbeiten, zu unterstützen. Denn was Seeleute leisten, werde oft übersehen, sagt er.
Bereits bevor Michael Pasion nach Deutschland kam, hat er eng mit Seeleuten zusammengearbeitet. „Ihre Geschichten zu hören und ihre Kämpfe zu verstehen, treibt mich an, einen positiven Beitrag der maritimen Gemeinschaft beizutragen“, sagt er. „Die Freiwilligenarbeit ermöglicht es mir, etwas zurückzugeben und diejenigen zu unterstützen, die oft übersehen werden. Den Menschen ist oft nicht bewusst, welche wichtige Rolle die Schifffahrt in unserem täglichen Leben spielt und welche Opfer die Seeleute bringen“, so der Student. Ihr Beitrag sei für die Menschen meist unsichtbar. Sie arbeiten unter harten Bedingungen, sind auf See lange von ihren Familien getrennt. „Während der COVID-Pandemie waren die Seeleute zum Beispiel mit extremen Situationen konfrontiert, insbesondere mit Fragen der Rückführung. Viele strandeten auf Schiffen oder im Ausland und konnten aufgrund weltweiter Reisebeschränkungen nicht in ihre Heimat zurückkehren.“ Trotz dieser Herausforderungen hielten sie die globale Lieferkette in Gang und sorgten dafür, dass lebenswichtige Güter wie Lebensmittel und Medikamente in die Geschäfte gelangen.
Der Philippiner ist zum ersten Mal in Deutschland. Und Bremen ist für ihn zu einer zweiten Heimat geworden. „Ich mag die Effizienz und die Organisation in Deutschland und insbesondere Bremen“, sagt er. Die starke hanseatische und maritime Tradition der Stadt mache sie zu einem idealen Ort, um Schifffahrt zu studieren. „Ich bin sehr froh, dass ich mich für die Hochschule Bremen entschieden habe, denn sowohl die Stadt als auch die Institution passen mit meinen akademischen und beruflichen Interessen perfekt zusammen.“
An der HSB genießt Michael Pasion die internationale Atmosphäre. „Mein Kurs in International Studies in Shipping and Chartering ist sehr vielfältig, und ich komme mit Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund in Kontakt. Die Fakultät beziehungsweise das Zentrum für maritime Studien und die Kommiliton:innen schaffen eine unterstützende Lernumgebung, die meine Zeit hier wirklich bereichernd macht.“
Und was vermisst der Student von seiner Heimat? „Meine Familie, die lebendige Kultur und natürlich die Sonne auf den Philippinen“, sagt er.
Jedes Jahr verleihen Hochschulen in Deutschland den DAAD-Preis an internationale Studierende fur ihre herausragenden Studienleistungen und ihr hohes personliches Engagement. Das Geld stellt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) zur Verfügung. Die Studierenden, die über ihre jeweilige Gasthochschule einen solchen Preis erhalten haben, stehen für ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen aus der ganzen Welt. Sie sind künftige Partner für Deutschland in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.
Lesen Sie die Webnews zur Begrüßungsveranstaltung im Rathaus
Meike Mossig
Pressesprecherin / Leitung Referat 01
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