Am Samstag, den 24. August wurde die Sommerschau an der School of Architecture der Hochschule Bremen in einem feierlichen Rahmen eröffnet. Die jährliche Ausstellung zeigt eine Auswahl der besten Arbeiten aus den Bachelor- und Masterstudiengängen der Architektur. Der Fokus lag auch in diesem Jahr erneut auf Studienarbeiten, die sich mit dem Thema „Nachhaltiges Bauen“ auseinandersetzen. Vier herausragende Projekte erhielten eine Auszeichnung.
„Natürlich müssen wir auf die Herausforderungen unserer Zeit reagieren und Themen der Nachhaltigkeit betrachten. (…) Guter Willen allein reicht nicht. Wir müssen auch handeln - und das auch in Studium und Lehre.“, so Prof. Clemens Bonnen, Abteilungsleiter der School of Architecture Bremen, in seiner feierlichen Ansprache zur Eröffnung der Sommerschau.
Eine Vielzahl an unterschiedlichsten Studienarbeiten, die sich häufig mit dem Thema „Nachhaltiges Bauen“ beschäftigt haben, waren auf der diesjährigen Sommerschau zu sehen. Vier herausragende Arbeiten wurden durch eine Jury mit Preisen geehrt. Auswahl und Preisverleihung erfolgten in diesem Jahr durch Architektin Claudia Gräfe aus Bremen und den Hamburger Architekten Prof. Eike Harant und Jonas Trittmann.
Der Preis für die beste Bachelorthesis ging dieses Jahr an Pit Pannewitz, der sich am Beispiel der Christuskirche Woltmershausen mit der Frage auseinandergesetzt hat, wie leerstehende Sakralbauten sinnvoll und zukunftsfähig weiter- und umgenutzt werden können. „Die Kirche als Ort in der Stadt ist viel mehr als nur ein Ort des Glaubens (…), sondern auch ein Ort der Gemeinschaft, des Zusammenkommens, der als soziale Infrastruktur für die ganze Nachbarschaft dient.“, erklärt Jury-Mitglied Jonas Trittmann. Pit Pannewitz sei es mit seinem Konzept gelungen, die Qualität des Ortes zu erkennen, diesen nicht mit etwas Neuem zu überformen, sowie die Kirche wieder zu einem öffentlichen und belebten Ort in der Stadt zu machen. „Eine umfangreiche Neugestaltung des Innen- und Außenraumes transformiert das Kirchengrundstück in einen neuen Treffpunkt zum Arbeiten, Austauschen und Abhängen.“, so Pit Pannewitz.
Safia Baah-Asiedu konnte die Jury mit ihrer Arbeit „Haus 3.14 am Köbelinger Markt“ überzeugen und erhielt die Auszeichnung für die beste Master-Thesis. In ihrer Abschlussarbeit entwickelte sie ein nachhaltiges Umnutzungskonzept für das ehemalige Bürgeramt Mitte am Köbelinger Markt in Hannover. Die Transformation und Umnutzung des Verwaltungsgebäudes zu einer gemischten Gewerbe- und Wohnnachbarschaft ist eine Arbeit, die sich intensiv mit der Umsetzung von zirkulärem Bauen im Bestand beschäftigt. Im Fokus steht die genaue Ausarbeitung der Thematik Zirkularität, insbesondere die Erhaltung und Weiterverwendung der vorgefundenen Baumaterialien und Bauelemente. Gelobt wurde die Arbeit von Jurymitglied Claudia Gräfe für den Bauteilkatalog, der „mit sehr viel Liebe und Aufwand“ zusätzlich zum Entwurf erstellt worden ist.
Den Preis für die eine herausragende Studienarbeit erhielten die Studierenden Till Jochem und Marten Bournot für ihr Projekt „Welle 42“. Die Arbeit entstand in einem Masterprojekt mit der Vertiefung „Material und Ökologie“ und beschäftigt sich mit der Brache am Osterfeuerberger Ring in Bremen Walle. Das städtebauliche Konzept der prämierten Arbeit sieht vor, die vorhandenen Baulücken durch Gebäude mit einer vielfältigen Nutzung zu füllen, um eine lebendige und durchmischte Stadtstruktur zu fördern.
Des Weiteren beindruckte die Jury das Atelierhaus mit seinen räumlichen Qualitäten von Casper Steinke aus dem 2. Semester des Bachelorstudiengangs, der dafür eine Anerkennung erhielt. Die Arbeit ist im Modul „Grundlagen des Entwerfens II“ entstanden und beschäftigte sich mit dem Thema des Weiterbauens.
Nach der Preisverleihung der besten Studienarbeiten, wurden die Absolvent:innen der School of Architecture Bremen feierlich verabschiedet. „Gehen Sie hinaus in die Welt. Praktizieren Sie und tragen Sie dazu bei, unsere Welt zu verbessern“, so der Wunsch und die Empfehlung von Prof. Clemens Bonnen an die zukünftigen Architekt:innen.
Prof. Clemens Bonnen
Entwerfen, Baukonstruktionslehre, Baustoffkunde
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