Wie können Hochschulen ihre Studiengänge und Forschungsaktivitäten weiter internationalisieren? Was können europäische Hochschulen voneinander lernen, um zum Beispiel nachhaltiger zu werden? Und wie profitieren die jeweiligen Regionen davon? Ein ambitioniertes Netzwerk bietet hierfür die von der EU geförderte europäische Hochschulallianz STARS EU (Strategic Alliance for Regional Transition European University). Die Hochschule Bremen (HSB) ist Teil dieses Netzwerks. In STARS EU gestaltet sie mit acht europäischen Partner:innen eine Europäische Universität. Vor kurzem fand die Kick-Off-Konferenz bei der schwedischen Partnerhochschule University West im schwedischen Trollhättan statt.
Rund 100 Teilnehmende aus Studium, Forschung, Verwaltung und Hochschulleitung der neun Partner:innen kamen Anfang Dezember 2023 für drei Tage in der Stadt nördlich von Göteborg zusammen, um die zahlreichen Arbeitspakete des EU-Projekts zu starten, das offiziell am 1. November begann. „STARS EU ist eine großartige Möglichkeit, innovativ zu sein und von anderen Regionen zu lernen und zu vergleichen“, sagte der Vizekanzler der Universität West, Mats Jädstram, bei der Begrüßung. Für ihn sei die Allianz ein „Werkzeug", um eine gute Internationalisierung auf lokaler Ebene zu schaffen.
Ähnlich sieht es Prof. Dr. Thomas Rauscher. Der Studiendekan der Fakultät 2 – Architektur, Bau und Umwelt nahm als STARS EU-TIG Leader Living Spaces mit den beiden Professorinnen Michaela Hoppe, Maria Clarke und der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin Nina Möllering (Projekt BreGoS) der Fakultät 2 an der Konferenz in Schweden teil. „Die Chance liegt in der Internationalisierung der gesamten HSB, nicht nur einzelner Studiengänge oder dem Angebot eines Auslandssemesters für Studierende“, sagt er. „Wir können durch die kooperative Zusammenarbeit in Lehre und Forschung voneinander lernen, uns weiterentwickeln und unser Portfolio erweitern, wenn wir die STARS EU Impulse zur Verbesserung unsere Lehr-Lernkultur nutzen. Der Besuch der Konferenz in Trollhättan habe ihm anregende neue Kontakte gegeben und viele Inspirationen, wie Hochschule auch gelebt werden könne.
Mehrere Lehrende und Studierende der HSB beteiligen sich bereits aktiv in dem STARS-EU-Netzwerk. Weitere Mitwirkende sind herzlich willkommen. In diesem Wintersemester führt die HSB zum Beispiel erstmals drei sogenannte Blended Intensive Programmes (BIP) in Eigenregie durch. Dies ist ein wichtiger Test zur weiteren Entwicklung der Internationalisierung der Curricula der HSB. An ihnen sind drei Fakultäten der HSB sowie mehrere STARS EU-Partnerhochschulen beteiligt.
Damit Wissenschaftler:innen und Verwaltungsmitarbeitende den Prozess von STARS EU gestalten können, schafft die HSB zurzeit mit den Fördermitteln der EU unterstützende Strukturen. So sollen zum Beispiel an allen Partnerhochschulen STARS EU-Koordinator:innen und sogenannte STARS EU-Officer zeitnah aus Projektmitteln eingestellt werden, um den Prozess lokal und international bestmöglich zu steuern. „Die curriculare Zusammenarbeit innerhalb der STARS-EU-Allianz ist für die HSB als international ausgerichtete Hochschule ein Schlüssel zum Aufbau strategischer Partnerschaften“, sagt Rektor Prof. Dr. Konrad Wolf. Mit diesem Konzept trage die HSB nicht zuletzt zu den Zukunftsthemen des Landes Bremen und der Region bei. „Ich freue mich deshalb sehr, dass sich schon einige Wissenschafter:innen und Mitarbeitende bei STARS EU engagieren. Zurzeit arbeiten wir an der HSB an dem Aufbau eines Projektteams, um insbesondere auch die Arbeit der Lehrenden bei STARS EU zu unterstützen.“