Die Metropolregion Nordwest spielt eine zentrale Rolle als nationale Energieregion. Doch wie lässt sich diese Vorreiterposition langfristig sichern? Neben politischen Weichenstellungen zur Sicherung der benötigten Infrastrukturen und zur Verfügbarkeit Erneuerbarer Energien, bedarf es regionaler Initiativen zur Etablierung des Wissens- und Innovationstransfers sowie zur Qualifizierung und Ausbildung von Fachkräften für die Energiewende. Die Akteur:innen der Metropolregion Nordwest begegnen diesen vielfältigen Herausforderungen mit innovativen und facettenreichen Lösungsansätzen, wie bei der Übergabe von sechs Förderbescheiden im Bremer Rathaus am 6. März 2025 deutlich wurde. Das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft (IEKrW) an der Hochschule Bremen gehört zu den sechs Projekten, die mit rund 500.000 Euro gefördert werden.
Worum geht es? Die Wärmewende als eine der zentralen Säulen der Energiewende stellt insbesondere den ländlichen Raum in der Metropolregion Nordwest vor große Herausforderungen. Im ländlichen Raum gibt es jedoch zugleich ein nicht unerhebliches Potenzial von Abfall- und Reststoffen, das sich für die Energieerzeugung eignet, bisher jedoch nur zu einem geringen Teil ausgeschöpft wird. Von den in der Region anfallenden 23 Millionen Tonnen Wirtschaftsdünger werden bisher nur 14,9 Prozent zur Energieerzeugung in den über 600 Biogasanlagen der Metropolregion Nordwest eingesetzt. Ähnliches gilt für Bio- und Restabfälle. Diese ungenutzten Potenziale will das Projekt „Wärmewende im ländlichen Raum - integrierte Planungsansätze für die Metropolregion Nordwest“ identifizieren und Technologie- und sektorübergreifende Konzepte für eine optimale Nutzung entwickeln.
Um Bio- und Restabfälle einer ressourcenschonenden energetischen Weiternutzung zuführen zu können, liegt das besondere Augenmerk auf der integrierten Planung aus abfallwirtschaftlicher und landwirtschaftlicher Sicht. „Im Rahmen des Projekts beabsichtigen wir zudem, eine konkrete Vorplanung zur Umsetzung der Wärmewende für einen spezifischen Anwendungsfall zu entwickeln”,sagt Prof. Dr. Martin Wittmaier, Leiter des Instituts für Energie und Kreislaufwirtschaft (IEKrW) an der Hochschule Bremen.
Sebastian Koch, Geschäftsführer Abfallwirtschaftsgesellschaft Bassum GmbH: „Der technologie- und sektorübergreifende Planungsansatz, der Akteure aus verschiedenen Bereichen wie Abfallwirtschaft, Landwirtschaft und den Kommunen für die Umsetzung der Wärmewende zusammenbringt, leistet einen innovativen Beitrag zur Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Zudem werden Lösungen zur Umsetzung der Wärmewende entwickelt, die auf andere ländliche Regionen übertragen werden können.”
Die Fördersumme des Projekts beträgt etwas mehr als 100.000 Euro. Das Vorhaben hat eine Laufzeit von 24 Monaten und startet voraussichtlich im Frühsommer 2025.
Prof. Dr. Martin Wittmaier
Leiter des Instituts für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen GmbH
+49 421 5905 2311
+49 0171 3040 008
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Metropolregion Nordwest fördert sechs Pilotprojekte zur Energietransformation mit rund 500.000 Euro. Auf dem Foto (hintere Reihe, Mitte, 2. von links): Sebastian Wolff vom Institut für Energie- und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen (HSB)
© Bernd Kusber