Die Zukunft gehört dem Wasserstoff. Die Hochschule Bremen (HSB) setzt nun Maßstäbe für neuartige Wasserstofftechnologien: So haben Forschende, Ingenieure und Studierende in einem interdisziplinären Projekt einen einzigartigen PEM-Großelektrolyseur konzipiert, gebaut und erfolgreich in Betrieb genommen. Das Gerät wandelt elektrische Energie in chemische um. Dabei entsteht Wasserstoff als Energieträger. Zukünftig werden sie den Großelektrolyseur in der praxisnahen Forschung und Lehre an der HSB einsetzen.
So haben Studierende der Umweltverfahrenstechnik und Energietechnik die Gelegenheit, hautnah an einem PEM-Großelektrolyseur mitzuarbeiten, um ihre Fähigkeiten in einem realen Forschungsumfeld zu vertiefen (Die Abkürzung PEM steht für Proton Exchange Membrane).
„Diese besondere Leistung unterstreicht nicht nur die Kompetenz unserer Forschenden, sondern verdeutlicht auch, dass die HSB einen Vorstoß in Richtung nachhaltiger Wasserstoffproduktion auf höchstem technologischem Niveau macht“, sagt der Rektor Prof. Dr. Konrad Wolf. „Dies ist ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft zum nachhaltigen Wandel der Energieinfrastruktur.“
„Es gibt nur wenige vergleichbare Anlagen an deutschen Hochschulen“, sagt Projektleiter und Umweltverfahrenstechniker Prof. Dr. Lars Jürgensen. Zusammen mit Professor Slawomir Smolen (Julius Robert Mayer – Institut für Energietechnik) hat er den PEM-Großelektrolyseur im Labor für Energetik der HSB konzipiert und realisiert. Die Anlage wurde überwiegend von den Laboringenieuren Albrecht Eicke und Andreas Krüger unter Einbeziehung von Studierenden der Hochschule Bremen gebaut.
„Unser PEM-Großelektrolyseur, der Wasserstoff unter Einsatz von Stromstärken bis zu 1.200 Ampere produziert, steht auf dem Entwicklungsstand hochmoderner industrieller Anlagen“, so Professor Jürgensen. Diese Technologie eröffnet nicht nur neue Horizonte in der Wasserstoff-Forschung, sondern ermöglicht auch Tests großflächiger Zellstacks – dem Herzen eines jeden Elektrolyseprozesses. „Dies ist ein entscheidender Schritt in Richtung effizienter und nachhaltiger Energiespeicherung“, so die Wissenschaftler.
Die Planung und Umsetzung des Projekts haben die Wissenschaftler größtenteils in Vorlesungen, Projekten und Abschlussarbeiten der Bachelorstudiengänge Umwelttechnik, Zukunftsfähige Energie- und Umweltsysteme (ZEUS) und Energietechnik eingebunden. Dies unterstreicht die praxisnahe Ausbildung und den starken Praxisbezug, den die Hochschule Bremen ihren Studierenden bietet. Die wegweisende Technologie wurde maßgeblich durch Drittmittel des Labors für Energetik und der Professur Umweltverfahrenstechnik ermöglicht.