In Akademische Lehrkrankenhäuser werden seit vielen Jahren neue Therapieansätze erforscht und vielversprechende Innovationen erprobt. Haben sich die neuen Innovationen bewährt oder Forschungsansätze als zielführend erwiesen, werden sie schnell in die tägliche Versorgungspraxis integriert, in die Ausbildung der verschiedenen Fachdisziplinen integriert und anderen Einrichtungen zugänglich gemacht. Für die Altenpflege existieren diese Strukturen noch nicht. Dabei wäre ein „Innovationsschub“ gerade im Bereich der stationären Langzeitpflegeeinrichtungen von zentraler Bedeutung, um die Versorgung zu Pflegender in diesem Sektor entlang wissenschaftlicher Erkenntnisse zu verbessern und das Berufsfeld der Altenpflege für beruflich Pflegende attraktiver zu gestalten. Mit dem Projekt mit TCALL – Transfercluster Akademischer Lehrpflegeeinrichtungen in der Langzeitpflege wird dieser Bedarf nun aufgegriffen.
TCALL wird in Bremen Strukturen aufbauen, in denen technische, insbesondere digitale, ebenso wie organisatorische Innovationen und Maßnahmen der Personalentwicklung im Normalbetrieb evaluiert und – bei positiver Evaluation – in den Versorgungsalltag implementiert werden. Dabei sind innovative, berufsbegleitende und praxisnahe Aus-, Fort- und Weiterbildungselemente in Form von dezentralen Lerninseln ein entscheidender Transfermechanismus, die über alle zu erprobenden Innovationen greifen. Weiter werden Innovationen im Bereich der kompetenzorientierten Personalbemessung, der evidenzbasierten Qualitätssicherung und Digitalisierung erprobt und implementiert.
Das auf neun Jahre angelegte und mit insgesamt 16 Mio. Euro geförderte Vorhaben wird von Prof. Dr. Heinz Rothgang, Abteilung Gesundheit, Pflege und Alterssicherung des SOCIUM koordiniert und in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Pflegeforschung und Beratung der Hochschule Bremen, dem Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen, dem Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) durchgeführt. Die akademischen Lehrpflegeeinrichtungen werden modellhaft im Johanniterhaus Bremen und Einrichtungen des Caritasverband Bremen entstehen, die als initiale Praxispartner das Rückgrat der Initiative bilden. Als weitere initiale Partner sind die das Bremer Zentrum für Pflegebildung und der Integrierte Gesundheitscampus Bremen involviert. Breite Unterstützung findet das Vorhaben auch seitens der Bremer Politik, allen voran der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
09/2022 – 08/2031