Einst schützend und heute gehegt und gepflegt – entwickelten sich die Wallanlagen von Bremens Bollwerk zur denkmalgeschützten Gartenanlage, mitten in der heutigen Stadt gelegen und doch an deren Rande. Während sich andere deutsche Städte dem Mobilitätsglauben hingaben und ihre Wälle erst zu Boulevards und später zu mehrspurigen Ringstraßen umbauten, konnte sich Bremen ein Stück Gartenbaugeschichte in seinem innersten Stadtkern bewahren. Doch so würde- und respektvoll der Umgang mit den Anlagen ist, so unnahbar und distanziert auch wirken ihre Flächen oft auf die Besucher.
Wer sind diese Besucher? Wie bewegen sie sich dort?
Warum bleiben weite Teile des Walls ungenutzt?
Worin liegen die Potentiale dieser öffentlichen Freiräume?
Wie sind die Flächen im Zusammenspiel mit den umgebenden
Stadträumen nutzbar?
Unter der konkreten Fragestellung »Interspace – wem gehört das Grün?« erforschten im Sommersemester 2014 Architektur- und Designstudierende gemeinsam im Bremer Zentrum für Baukultur die nördlichen Wallanlagen. Sie näherten sich der Frage auf vielfältige Art und Weise und geben uns mit ihren Arbeiten Anregungen für eine neue Interpretation öffentlicher Räume und Freiräume mit auf den Weg.