Ist eine schmerzfreie Medikamentenapplikation mit Mikronadeln nach Vorbild von Brennesselhaaren möglich? Bietet die Bionik Ansätze zur Beseitigung von Weltraumschrott aus der Erdumlaufbahn? Auf diese und andere spannende Fragen gibt der neue Tagungsband des 10. Bionik-Kongresses Antworten. Auf über 200 Seiten können Interessierte spannende, aktuelle und innovative Beiträge aus dem Forschungsfeld der Bionik nachlesen.
Unter dem Titel „Patente der Natur“ fand der 10. Bionik-Kongress mit mehr als 130 Teilnehmenden aus Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft im Mai 2023 an der Hochschule Bremen (HSB) statt. Über 70 Fachvorträge, Poster-, Filmbeiträge und Ausstellungsexponate informierten über bio-inspirierte technische Innovationen und aktuelle Potentiale aus der Bionik. Mehr als 20 Beiträge sind nun in der Publikation nachzulesen. Wichtige Themen sind Nachhaltigkeit, technische Innovationen und der Transfer von Inspirationen von natürlichen Vorbildern in technische Modelle. Zudem geht es um das Finden von neuen Lösungsansätzen für technische Probleme in der Natur. Beispiele sind Brennesselhaare als Vorbild für Mikronadeln mit denen Medikamente schmerzfrei injiziert werden können oder das Projekt BIOINSPACED, indem Szenarien mit Gecko-Tape und Holzwespen-Bohrer zur Beseitigung von Weltraumschrott entwickelt wurden. Die Publikation zeigt zudem, wie wichtig der Standort Bremen mit dem seit 20 Jahren bestehenden, weltweit ersten Studiengang Bionik ist, um weiterhin Forschungsthemen in diesem Bereich sichtbar zu machen.
Der Bionik-Kongress findet seit 2004 normalerweise alle zwei Jahre an der Hochschule Bremen (HSB) statt und ist eine Gemeinschafts-Veranstaltung der Gesellschaft für Technische Biologie und Bionik GTBB e.V., des Bionik-Kompetenz-Netzes BIOKON e.V., sowie des Bionik-Innovations-Centrums B-I-C der HSB. Die Ergebnisse jeder Tagung werden in Form von Tagungsbänden gebündelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Der Tagungsband "Bionik: Patente in de Nature", Hrsg. A. Kesel & B. Loeffler, kann gegen eine Schutzgebühr von 15 Euro bei der GTBB bestellt werden. Er enthält zusätzlich einen Download-Link, über den alle Beiträge auch in einer digitalen Version als PDF heruntergeladen werden können.