Profil
Die Hochschulen Bremen (HSB) lehrt und forscht in ökologischer, ökonomischer und sozialer Verantwortung. Für die Balance dieser drei Belange setzt sie sich ein. Nachhaltige Entwicklung und Bildung ist daher eine bedeutende Aufgabe der HSB. Diese Prinzipien hat sie in ihrem Leitbild klar verankert. Nachhaltigkeit spielt auch bei der Bewirtschaftung der Liegenschaften und Gebäude an ihren vier Standorten eine wichtige Rolle: Im Mittelpunkt steht hier stets ein sparsamer und effizienter Einsatz von Ressourcen.
An der HSB gibt es bei den mehr als 600 Mitarbeitenden und knapp 9.000 Studierenden ein hohes Bewusstsein und Engagement für das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Dies zeigt sich in zahlreichen Studiengängen, (Forschungs-) Projekten und Veranstaltungen, die Mitarbeitende und Studierende der 5 Fakultäten mit Partner:innen in der Stadt und Region seit vielen Jahren verantworten bzw. regelmäßig organisieren. Für ihren Einsatz wurden sie ausgezeichnet – zum Beispiel mehrfach mit dem Bremer Klimaschutzpreis. Mit ihrem Engagement trägt die HSB in der Gesellschaft entscheidend dazu bei, für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und wichtige Impulse für eine nachhaltige Zukunft zu setzen.
Diese Webseite soll beispielhaft Einblicke in die Aktivitäten der HSB im Bereich Nachhaltigkeit geben.
Um das Engagement der HSB strukturell besser zu verankern, wurde im Sommersemester 2023 im Auftrag des Akademischen Senats (AS) eine Kommission für Nachhaltigkeit gegründet. Ziel der Kommission ist es, eine Nachhaltigkeitsstrategie für die HSB zu erarbeiten. Sie soll Leitlinien und Strukturen empfehlen, um Nachhaltigkeit in den Bereichen Lehre, Weiterbildung, Forschung, Verwaltung, Gebäude, Infrastruktur und Freiraum sowie Mobilität umzusetzen. Die Kommission besteht aus zwei professoralen Mitgliedern, zwei wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen und zwei Studierenden inklusive Stellvertretungen. Vorsitzende ist seit Juli 2024 Prof. Dr. Christiane Trüe. Ihre Stellvertretungen sind die Studentin Sarah Thissen und Dr. Shazia Wülbers.
Bereits heute beschäftigt sich jeder dritte Studiengang der HSB mit den zentralen Fragen von Klimawandel, Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit – zum Beispiel die Master „Zukunftsfähige Energie- und Umweltsysteme“, „Interdisziplinäres Nachhaltigkeitsmanagement“ und „Sustainable Business & Entrepreneurship“. Alle Studiengänge haben einen hohen Praxisanteil und zeichnen sich durch vielfältige Kooperation mit Partner:innen in der Stadt und Region aus. Dementsprechend wirken die Aktivitäten der Studiengänge unmittelbar in die Gesellschaft.
Das Engagement von HSB-Studierenden für mehr Nachhaltigkeit geht auch über ihr Studium hinaus – ob durch Aktivitäten im AStA, in den Fachschaften der HSB, in anderen politischen Gruppen wie Students for Future Bremen und Architects for Future oder in Projekten wie etwa „Too good to go“, das sich für weniger Lebensmittelverschwendung einsetzt.
Ihre Erkenntnisse und Ergebnisse im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz teilen und diskutieren HSB-Angehörige regelmäßig mit anderen Expert:innen und Interessierten in Transferveranstaltungen wie zum Beispiel (Ring-) Vorlesungen, Vorträgen, Diskussionsveranstaltungen und Ausstellungen. So gibt es seit vielen Jahren die Ringvorlesung „Facetten der Nachhaltigkeit – Was tut Bremen für den Klimaschutz?“. Zudem fand die gemeinsame Ringvorlesung „Wirtschaft und Sozialstaat im Klimawandel“ der Arbeitnehmerkammer und Hochschule Bremen im Wintersemester 2022/23 statt.
Auch in der Stadtentwicklung und Politik ist die Expertise der Wissenschaftler:innen der HSB gefragt. Beispiele sind Projekte für eine klimafreundliche Verkehrs-, Architektur- und Raumplanung oder Aktivitäten im Rahmen der Enquete Kommission „Klimaschutzstrategie für das Land Bremen“.
Die HSB hat das Thema Nachhaltigkeit in der Forschung auf vielfältige Weise im Fokus. So spielen etwa Themen wie Digitalisierung und deren Folgen für die Gesellschaft eine große Rolle. Andere Forschende beschäftigen sich mit der Gestaltung der gesellschaftlichen Herausforderungen – sei es im Bereich Gesundheit und Pflege, Soziale Arbeit, im Tourismus und Freizeitbereich oder in der politischen Gestaltung und Steuerung von Nachhaltigkeit.
Die HSB ist das Kompetenzzentrum für eine „Region im Wandel“ – so heißt auch eines ihrer sechs Forschungscluster. In diesen Verbünden arbeiten Wissenschaftler:innen interdisziplinär zusammen und vernetzen sich mit Kooperationspartner:innen, um Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden. Die Themen sind vielfältig: Es geht um Luft- und Raumfahrt sowie um die nachhaltige Nutzung der Meere – unter anderem als Verkehrsträger zu Fragen von Sustainable Shipping. Wissenschaftler:innen forschen an Lösungen in den Bereichen Erneuerbare Energien, Umwelttechnologien und deren nachhaltiger Nutzung sowie Architektur, Bau, Umwelt und Stadtentwicklung. Im Forschungscluster „Dynamics, Tension and Xtreme Events“ untersuchen Forschende Auswirkungen von Innovationen und Transformationen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Das Cluster Lebensqualität forscht ebenfalls zu Nachhaltigkeit: Es finden zum Beispiel vielfältige Aktivitäten zur Klimapolitik statt sowie ein Projekt zu ökologischen und sozialen Standards in internationalen Lieferketten.
Die HSB hat Formate, wie Reallabore, in denen Wissenschaftler:innen und Studierende mit Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft unmittelbar auf Augenhöhe gemeinsam an Zukunftsthemen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit arbeiten. Beispiele gibt es viele – ob aktuell oder aus den vergangenen Jahren. Anbei stellen wir drei Projekte vor:
Die HSB bietet ihren Mitarbeitenden und Studierenden ein Hochschulisches Gesundheitsmanagement (HGM). Dies wird nach und nach ausgebaut. Dafür kooperiert sie mit der hkk Krankenkasse und der Techniker Krankenkasse (TK). Mit ihnen gemeinsam entwickelt das HGM Unterstützungsangebote für alle Hochschulangehörige. Beispiele sind regelmäßige Bewegungsangebote und "Achtsame Pausen" für ein gesundes Arbeiten im Hochschulallltag.
Als erste öffentliche Bremer Einrichtung wurde die HSB 2003 für ihr Umweltmanagementsystem nach der so genannten „Eco Management and Audit Scheme (EMAS)-Verordnung" ausgezeichnet. Seitdem hat sie die externe Auditierung bereits sechzehn Mal erfolgreich durchlaufen. Bisherige Erfolge, Ziele und weitere Projekte sind in einer Umwelterklärung dokumentiert. Die EMAS-Verordnung beschreibt die Anforderungen an ein betriebliches Umweltmanagementsystem (UMS), wobei die verschiedenen Bausteine in der Organisation verankert werden, wie beispielsweise eine Umweltpolitik, Zielsetzungen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltleistungen.
Hochschulen sind wie kleine Städte und energieintensive Betriebe. Die Fragen und Lösungsstrategien für einen klimagerechten Umbau der Liegenschaften der HSB sind deshalb auch für andere Einrichtungen in Bremen übertragbar. Für eine klimagerechte und nachhaltige Entwicklung der bestehenden Hochschulliegenschaften, Gebäude und wissenschaftlich-technischen Infrastruktur bedarf es deshalb ergänzend zu Klimaschutzkonzepten einer übergeordneten Handlungsstrategie – einem Masterplan „klimaneutral“, der sich an entsprechenden Kriterien, Standards und Verfahren zur qualifizierten Umsetzung orientiert. Wie kann Hochschulleben in der Nutzung von Räumen und Flächen an der HSB klimafreundlicher und nachhaltiger gestaltet werden? Wie müssen Studium, Forschen, Lehren und Lernen gestaltet werden? Wie kann sich die HSB in der Stadt positionieren, um ressourceneffizient und klimaneutral zu sein? Mit Unterstützung des Landes Bremens erarbeiten Hochschulleitung, Wissenschaftler:innen und Mitarbeitende aus der Verwaltung zurzeit entsprechende Ideen und Konzepte für den Standort Neustadtswall als Modellprojekt.