Masterstudierende aus den Studiengängen Architektur und Zukunftsfähige Umwelt- und Energiesysteme (ZEUS) präsentieren ihre Ideen für die Revitalisierung eines Gebäudes in Gröpelingen-Lindenhof in der Wanderausstellung „Erhalte das Bestehende“ in der Gröpelinger Heerstraße. Die Studienarbeiten sind entlang der Gröpelinger Heerstraße und gegenüber des Lindenhofcenters am Baustellenzaun des Platz-Umbaus aufgehängt.
Interdisziplinäre Teams aus den Studiengängen Environmental Design und Zukunftsfähige Energie- und Umweltsysteme (ZEUS) der Hochschule Bremen haben im Wintersemester 2021/22 zukunftsfähige Konzepte für eine Um- und Weiternutzung eines in die Jahre gekommenen Wohn- und Geschäftshauses gegenüber dem Lindenhofcenter entwickelt. Im Zentrum stand dabei der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen – in Hinblick auf den Umgang mit dem Bestand und im Hinblick auf den zukünftigen Betrieb des Gebäudes. Die Weiterentwicklung des Gebäudes erfolgte eingebettet in den Stadterneuerungsprozess des Integrierten Entwicklungskonzepts Gröpelingen.
Der Einfluss des Bausektors auf die dringend erforderliche Klimawende ist erheblich: Bestandsgebäude verursachen in Deutschland etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen (UBA, 2019), rund 90% aller in Deutschland hergestellter mineralischer Rohstoffe gehen in der Baustoffherstellung, mit 54% entfallen etwas mehr als die Hälfte des gesamten Abfallaufkommens auf den Bausektor (VDI Zentrum Ressourceneffizienz, 2019).
Im Neubau können die Anforderungen aus Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen bereits in der Planungsphase mitgedacht werden, aber wie sieht es bei Bestandsgebäuden aus? Wie viel „graue Energie“ steckt in einem Bestandsgebäude? Und können erneuerbare Energien auch als städtebauliche Gestaltungselemente genutzt werden? Diesen und weiteren Fragen ging eine interdisziplinäre Kooperation zwischen dem Masterkurs „Projekt Material & Ökologie“ unter Leitung von Prof. Michaela Hoppe und Prof. Ingo Lütkemeyer und einer Projektgruppe aus dem Masterstudiengang ZEUS unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Knies im Wintersemester 21/22 nach.
Am Beispiel des Wohn- und Geschäftshauses an der Gröpelinger Heerstraße Nr. 199 haben die Studierenden zunächst die architektonische, städtebauliche aber auch sozio- ökonomische Ausgangsbedingungen untersucht. Im intensiven Austausch mit dem Hausbesitzer und Auseinandersetzung mit dem Integrierten Entwicklungskonzept Gröpelingen entstanden unter Berücksichtigung städtebaulicher und funktionaler Rahmenbedingungen Konzepte, die eine zukunftsfähige Nutzung des Gebäudes unter möglichst geringem Ressourceneinsatz über den gesamten Gebäudelebenszyklus ermöglichen. Im Fokus standen dabei der Erhalt der Bestandgebäude gebundenen “grauen“Treibhausgasemissionen sowie ein effizienter und klimaneutraler Betrieb. Die ZEUS- Studierenden nahmen in dem Kooperationsprojekt die Rolle „beratende Ingenieur:innen“ ein und standen den Architekturstudierenden mit Rat und Tat zur Seite. So wurden in den Architekturentwürfen bspw. PV-Module auf Dach und Fassade als Gestaltungselemente in unterschiedlicher Ausprägung berücksichtigt und in Hinblick auf Energie- und Klimabilanzierung bewertet.
Die Studierenden präsentieren ihre Ideen für die Revitalisierung eines Gebäudes in Gröpelingen-Lindenhof in der Wanderausstellung „Erhalte das Bestehende“ in der Gröpelinger Heerstraße. Die Studienarbeiten sind entlang der Gröpelinger Heerstraße und gegenüber des Lindenhofcenters am Baustellenzaun des Platz-Umbaus aufgehängt.
Klimaschutz und Klimaanpassung sind die zwei großen Hebel, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Im Neubau können die Aspekte schon in der Planungsphase mitgedacht werden, aber wie sieht es bei Bestandsgebäuden aus? Wie viel „graue Energie“ steckt in einem Bestandsgebäude? Und können erneuerbare Energien auch als städtebauliche Gestaltungselemente genutzt werden? Wie umfangreich muss Nachhaltigkeit in der bebauten Umwelt gedacht werden? Diesen und weiteren Fragen ging eine interdisziplinäre Kooperation zwischen dem Masterkurs „Projekt Material & Ökologie“ unter Leitung von Prof. Michaela Hoppe und Prof. Ingo Lütkemeyer und einer Projektgruppe aus dem Masterstudiengang ZEUS unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Knies im Wintersemester 21/22 nach.
Am Beispiel des Wohn- und Geschäftshauses an der Gröpelinger Heerstraße Nr. 199 wurden architektonische, städtebauliche aber auch sozio-ökonomische Ausgangsbedingungen untersucht. Zunächst waren alle Akteure gefordert, ein gemeinsames Verständnis über die Herausforderungen entwickeln. Auf Workshops und Ortsbegehungen wurden die unterschiedlichen Perspektiven deutlich und nach und nach herausgearbeitet, wo Synergien bestehen.
Außerdem sind die Studierenden in einen intensiven Austausch mit dem Hausbesitzer getreten und haben die städtebaulichen Rahmenbedingungen und laufenden Programme aus erster Hand von Mitarbeitenden der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS) aufgreifen können.
Die ZEUS-Studierenden haben in dem Kooperationsprojekt die Rolle „Beratende Ingenieur*innen“ eingenommen und standen mit Rat und Tat den Architekturstudierenden zur Seite. So wurden in den Architekturentwürfen bspw. PV-Module auf Dach und Fassade als Gestaltungselemente in unterschiedlicher Ausprägung berücksichtigt und in Hinblick auf Energie- und Klimabilanzierung bewertet.
Im Ergebnis wurden die Entwürfe von Olivia Gieger und Filip Kowalik näher analysiert und jeweils ein Energiekonzept entwickelt. Mit Hilfe eines Referenzkonzeptes konnte das theoretische Gesamtpotential ermittelt werden. Ferner wurde der Frage nachgegangen, wie Nachhaltigkeit in seiner gesamten Bandbreite bemessen und als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden kann.
„Der Austausch mit den ZEUS – Studierenden hat dazu geführt, dass ich meinen Entwurf hinsichtlich der Gebäudetechnik angepasst habe und daraus ein perfektes Zusammenspiel aus Architektursprache und Gebäudetechnik entstehen konnte. Die Zusammenarbeit hat gezeigt, dass der Austausch verschiedener Disziplinen Grundlage ist, um bestehende Gebäude optimal für die Zukunft und der miteingehenden klimatischen Anforderungen anzupassen." Olivia Gieger, Architektur / Environmental Design
"Die Zusammenarbeit zweier Parteien an der nachhaltigen Gestaltung eines realen Gebäudes verdeutlichte die Notwendigkeit von interdisziplinärem Wissen und Möglichkeiten für den Erfolg eines so umfangreichen Projektes. Trotz, oder gerade auch aufgrund einiger Schwierigkeiten konnten sicherlich alle Beteiligten wichtige Erfahrungen für das baldige Berufsleben sammeln." Marius Kalmbacher, ZEUS
„Die Zusammenarbeit mit den Architektur-Student*innen war sehr bereichernd und konnte uns als angehende Ingenieure eine Idee von realen Projekten inklusive der Hürden und Probleme geben. Ich hoffe, dass das Gebäude in naher Zukunft saniert wird, denn die Visionen der Konzepte sind vielversprechend.“ Pia Niebel, ZEUS
ZEUS-Studierenden:
Marius Kalmbacher, René Kohlwey, Mirco Kohlwey, Pia Niebel, Fabian Koséck
Architekturstudierende:
Ruven Benedict Berg, Arian Dilmaghani-Oromieh, Olivia Gieger, Clara Helene Hartig, Jamile Issa, Filip Kowalik, André Mey, Marvin-Tim Pientka, René Remmert, Frederieke Schons