Bionik-Seminar
Ein Migrationsmodell des Haarsterns Promachocrinus kerguelensis (Comatulida)
Crinoiden, auch als Haarsterne und Seelilien bezeichnet, existieren fast unverändert seit mehr als zweihundert Millionen Jahren, dabei ist der comatulid Crinoid Promachocrinus kerguelensis der am häufigsten vorkommende seiner Art im Südpolarmeer und auf dem antarktischen Kontinentalschelf.
Sein evolutiver Erfolg steht womöglich im Zusammenhang mit seiner Fähigkeit zu schwimmen, die unter den Stachelhäutern, zu den auch Seesterne, Seeigel und Seegurken gehören, wenig verbreitet ist. Selbst innerhalb der Crinoidenfamilie wurden bisher nur wenige Arten beim Schwimmen beobachtet.
Diese Arbeit umfasst einen numerisch-analytischen Ansatz, um die Bedeutung seiner freien Lebensweise auf seine große Verbreitung zu beurteilen. Hierfür wird zunächst seine Schwimmleistung und der dazu benötigte Energiebedarf unter Verwendung eines kinematisch-morphologischen Computermodells berechnet. In einem zweiten Schritt wird neben der physischen Leistung des Haarsterns auch die Reproduktionszyklen, Wassertiefen, Eisbedeckung, Nahrungsvorkommen, Meeres- und Tiedenströmungen berücksichtigt, um den Verlauf seiner Ausbreitung in den antarktischen Gewässern zu simulieren und schließlich den Einfluss seiner Fähigkeiten bewerten zu können. Teilaspekte dieses Ansatzes lassen sich auch auf andere marine Organismen übertragen und können dazu dienen, die Folgen anthropogener Einflüsse auf das Ökosystem abzuschätzen.
Die Übertragung der Vorträge findet über das Video-Konferenz-System ZOOM statt. Für die Teilnahme bestehen zwei Möglichkeiten: (1) Internet-Browser (z.B. Firefox, Chrome, Safari, Microsoft Edge …) oder (2) zu installierender, kostenfreier Client.
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Kenncode: Bionik
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