Ausstellung
Bremen steht auf besondere Weise an der Spitze des vom Menschen verursachten Meeresspiegelanstiegs. Gegründet auf einer Sanddüne zwischen Weser und Moor, besteht die lebenswichtigste Infrastruktur der Stadt bis heute aus einem umfangreichen System von Hochwasserschutz- und Wasserregulierungsmaßnahmen. Zudem hat die Begradigung des Flusses zu einem Tidenhub von durchschnittlich 4m geführt, obwohl Bremen 60 km von der Flussmündung entfernt im Landesinneren liegt. Angesichts des steigenden Meeresspiegels müssen die Deiche und andere Hochwasserschutzeinrichtungen nun weiterhin erhöht werden.
Trotz des Wissens um die essentielle Beziehung der Stadt zum Wasser ist das öffentliche Bewusstsein darüber nach wie vor gering. Die Einwohner nehmen Deiche und Schleusen oft als selbstverständlich hin, und das Ausmaß und der Zeitrahmen des durch den Klimawandel bedingten Anstiegs des Wasserspiegels sind nach wie vor schwer zu begreifen. Eine tragfähige Zukunft für Bremen – und für weitere Küstenstädte und -gemeinden weltweit – hängt jedoch davon ab, dass wir heute das Bewusstsein dafür schärfen, dass sich die Küstenlinie und damit auch die Lebensbedingungen an der Küste in naher und mittlerer Zukunft verändern werden.
Die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten tragen diesem Bedürfnis nach Bewusstseinsbildung Rechnung. 13 Studierende der School of Architecture der HSB haben kritische Positionen zu den Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs in Bremen und Jakarta entwickelt. Ziel ihres Engagements ist es, eine greifbare Sprache zu entwickeln, um über die bevorstehenden Veränderungen und die damit verbundenen Unsicherheiten zu sprechen.
Die Vernissage zur Ausstellung findet am 25. März um 18 Uhr in der AB-Galerie der Hochschule Bremen statt.
Mit Arbeiten von:
Catherine Antoni, Radietya Ilham Fabian, Anastasia German, Putri Diny Yulistia Hapsari, Rasya Larasati Harahap, Noah Hurwitz, Jule Katinka Immel, Sherin Khansa, Gustavo Alonso Leonides Blancarte, Syifa Raihani Surya Putri, Maura Sekar Nadia, Christina Tillmans.
Dozent:innen: Claire Waffel (Berlin/Weimar) und Christian v. Wissel (HSB)
Fotos @ Nikolai Wolff / fotoetage