MatAt
Projektleitung | Jüttner, Monique, Prof. |
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Projektbeteiligte | von Wissel, Christian, Prof. Dr. |
Durchführende Organisation | Hochschule Bremen, Fakultät 2 |
Projekttyp | HSB-intern gefördertes Projekt |
Mittel- bzw. Auftragsgeber | Hochschule Bremen, F&E-Fonds |
Förder- bzw. Auftragssumme | 12.125,00 € |
Laufzeit | 04/2023 - 05/2025 |
Forschungscluster | Region im Wandel |
Die Bauproduktion - eine lineare Aktivität von Menschen, entzieht der Natur Rohstoffe an verschiedenen Orten oder Regionen der Welt, be- und verarbeitet diese, transportiert sie an ihren Bestimmungsort und fügt sie dort zu Bauwerken zusammen. Die physischen Resultate dieses Prozesses sind Gebäude, Infrastrukturen, ganze Städte und auch Landschaften als im Raum akkumuliertes Natur-Material. Entlang dieses Prozesses erzeugen Materialströme komplexe Wechselwirkungen (Ökologien) und verflochtene Konfliktfelder (Umweltkrise, Rohstoffkrise, Wirtschaftskrise, Migration, soziale Ungleichheit, Krieg, etc.). Ein Umdenken und Handeln für eine Transformation dieses Prozesses rückt als sozial-ökologische Bauwende in den Fokus der Entwurfs- und Planungsdisziplinen. Mit Ansätzen aus der Geographie, den Sozialwissenschaften und Umweltwissenschaften (Systemisches Denken, ‚Follow the Thing‘, Stoffstromanalyse, historische Analyse, political economy, political ecology) nimmt das Projekt die Erforschung von komplexen Ökologien von Baumaterialien in den Fokus. Im wissenschaftlichen Kontext entstehen aus qualitativen und quantitativen Daten disziplinäre wissenschaftliche Texte und/oder Berechnungen, die die Komplexitäten und Zusammenhänge gut beschreiben. Wissenschaftliche Texte, sind alles andere als 'schwellenlos' und so bleiben die Fakten und Analysen für eine breite Masse und auch für das Fachpublikum der Architektur-/Planungs- und Designdisziplinien schwer zugänglich. Auch zu beobachten ist, dass interdisziplinäre Verknüpfungen dabei oft nicht erfolgen. Künstlerisch-ästhetisch ansprechende Darstellungs- und Kommunikationsformate wie Infografiken/Diagramme mit Text (Wallpaper) oder bewegte Bilder mit Ton (Video) haben das Potential diese Nachteile auszugleichen. Sie vermitteln komplexe Wechselwirkungen, Dringlichkeiten und Narrative des Stofflichen auf konzentrierte und ansprechende Weise. Um das grosse Potential der visuellen Aufbereitung/Vermittlung der qualitativen und quantitativen Daten auszuschöpfen, zielt das Projekt auf eine Kooperation mit Lehrenden und Studierenden der Hochschule für Künste ab. Ein eintägiges Symposium soll relevante Beiträge zu methodischen Ansätzen, best practice Projekten grafisch/visueller Kommunikation sowie disziplinäre Perspektiven auf das Thema sammeln, um den Forschungsprozess der Studierenden zu unterstützen und einen Überblick über das Forschungsfeld zu geben. Eine Ausstellung im Bremer Zentrum für Baukultur (b.zb) präsentiert die Ergebnisse als grossformatige Wallpaper Drucke. Eine Publikation – der Baustoff Atlas begleitet die Ausstellung. Sie sammelt die erarbeiteten Grafiken und textlichen Erläuterungen und macht sie einem Fachpublikum verfügbar.