ENRICH
Projektleitung | Scharff Rethfeldt, Wiebke, Prof. Dr. |
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Projektbeteiligte | Güttler, Catharina Marie, Dr. rer. medic. |
Durchführende Organisation | Hochschule Bremen, Fakultät 3 |
Projekttyp | HSB-intern gefördertes Projekt |
Mittel- bzw. Auftragsgeber | Hochschule Bremen, F&E-Fonds |
Förder- bzw. Auftragssumme | 1.932,00 € |
Laufzeit | 04/2023 - 08/2025 |
Forschungscluster | Lebensqualität |
Der primäre logopädische/sprachtherapeutische Auftrag besteht in der Gesundheitsversorgung der in Deutschland lebenden Bevölkerung. Der Anteil der Gesamtbevölkerung mit Migrationshintergrund und ausländischer Bevölkerung lag im Jahr 2019 bei 26%, in 2016 verzeichnete Deutschland die zweitgrößte Wachstumsrate an internationalen Migrant:innen, und in 2021 zählte es zu den fünf Aufnahmeländern, die weltweit den größten Anteil von Flüchtlingen und Asylbewerber:innen aufnahmen. Längerfristig wird sich der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund an der deutschen Bevölkerung erhöhen und damit verbunden werden sich auch die Bedarfe und Anforderungen an die logopädische Versorgung weiter verändern. Im Vergleich zur Aufnahmebevölkerung ist kulturell, linguistisch und ethnisch (KLE) diversen Bevölkerungsgruppen der Zugang zur gesundheitlichen Versorgung erschwert. Auch sind sie ungleich stärker von Fehldiagnosen und Fehlversorgung betroffen. Neben mangelnden Kenntnissen über den gleichberechtigten Zugang sowie im logopädischen Kontext insbesondere Sprachbarrieren, wirken Barrieren im Versorgungssystem selbst. Hierzu zählen ein unzureichendes Verständnis von Mechanismen und Faktoren in Bezug auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität, Auswahl und Einsatz nicht-zielgruppenadäquater Diagnoseinstrumente und/oder mangelnde klinisch-interkulturelle Kompetenz der Fachkräfte. Dabei verweisen internationale Studien auf die Bedeutung von KLE-Merkmalen unter den Fachkräften für eine verbesserte Bildung und Gesundheitsversorgung. Weitere repräsentative Merkmale wie Alter oder Gender können z.B. bei der Stimmfeminisierung von Transfrauen wichtig sein. So ist anzunehmen, dass Maßnahmen zur Diversifizierung der in der Logopädie/Sprachtherapie tätigen Berufsgruppen eine qualitative Versorgung befördern und somit zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität beitragen. Erste Erkenntnisse bilden hierzu eine wesentliche Grundlage.