HypoTaxa
Projektleitung | Klefoth, Thomas, Prof. Dr. |
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Projektbeteiligte | Dirks, Jan-Henning, Prof. Dr. |
Durchführende Organisation | Hochschule Bremen, Fakultät 5 |
Projekttyp | HSB-intern gefördertes Projekt |
Mittel- bzw. Auftragsgeber | Hochschule Bremen, F&E-Fonds |
Förder- bzw. Auftragssumme | 19.846,00 € |
Laufzeit | 05/2022 - 04/2023 |
Forschungscluster | Region im Wandel |
Bisherige Strategien zum Erhalt der Artenvielfalt fokussieren zumeist auf den Schutz einzelner Arten, Artengruppen oder spezifischen Lebensraumtypen. Die Gesamtökosystemfunktionen werden dabei weniger häufig betrachtet, obwohl übliche Maßnahmen wie die Ausweisung von Schutzgebieten auf allen Ebenen des Nahrungsnetzes wirken. Beispielsweise kann der Schutz von Raubtieren maßgeblich das Verhalten der Beutetiere in Bezug auf Nahrungsquellen und bevorzugte Lebensräume ändern, wodurch im Endergebnis indirekt die Vorkommen seltener Pflanzenarten beeinflusst werden. Diese Prozesse (trophische Kaskaden) werden primär durch das Verhalten der Tiere gesteuert und sind im Zusammenhang von Schutzbemühungen bisher kaum untersucht. Die daraus resultierenden Defizite in der Zielstellung und Bewertung des praktischen Naturschutzes liegen in der Komplexität der vernetzten Ökosysteme und der technischen Herausforderung im Monitoring interagierender Artengruppen begründet. Insbesondere ist es technisch anspruchsvoll das Verhalten mehrerer Tierarten und deren gegenseitige Beeinflussung gleichzeitig unter natürlichen Bedingungen zu untersuchen. Durch die bereits erfolgte Etablierung passiver RFID-Ortungssysteme an der Hochschule Bremen unter Laborbedingungen im Rahmen des TeleTaxa Projekts soll es im darauf aufbauenden Projekt HypoTaxa nun ermöglicht werden, das Verhalten mehrerer Arten eines Nahrungsnetzes unter echten Feldbedingungen gleichzeitig und in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung zu untersuchen. Wenn dies gelingt, können ganzheitliche Strategien zum Erhalt der Artenvielfalt und dem Schutz der Ökosystemfunktionen entwickelt und verbessert werden. Ziel des Projekts ist es, die innovative Technik auf größeren Feldskalen soweit zu etablieren, dass mit ihr bisher ungeprüfte Hypothesen zum Biodiversitätsschutz entlang ganzer Nahrungsketten beantwortet werden können. Auf Basis dieser notwendigen Vorarbeiten soll ein externes Drittmittelprojekt (BMBF/DFG) eingeworben und ein entsprechender Antrag bis Projektende eingereicht werden.