Soziale Beratung I (2022)
Projektleitung | Bothfeld, Silke, Prof. Dr. |
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Durchführende Organisation | Hochschule Bremen, Fakultät 3 |
Projekttyp | HSB-intern gefördertes Projekt |
Mittel- bzw. Auftragsgeber | Hochschule Bremen, F&E-Fonds |
Förder- bzw. Auftragssumme | 8.850,00 € |
Laufzeit | 04/2023 - 06/2024 |
Forschungscluster | DTX |
Mit einer Armutsquote von 26,8% lag Bremen im Ranking der deutschen Großstädte 2021 an zweiter Stelle hinter Duisburg (28,9%) und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 16,6%. Dass der Unterstützungsbedarf, gerade in den ärmeren Stadtteilen Bremens daher besonders groß ist, ist leicht vorstellbar. Erst recht durch die Pandemie sind das Hilfesystem und der öffentliche Dienst an ihre Grenzen geraten. Das Projekt untersucht die Funktionsfähigkeit und Resilienz der sozialen Dienste in Zeiten größerer Krisen und Erschütterungen. Hierfür widmete sich eine Online-Befragung, die sich zuvorderst an die in der allgemeinen Sozialberatung Beschäftigten in Gröpelingen wendete, der Fragestellung: Ist das Hilfesystem am Limit? Die Befragung wurde im Sommer im Auftrag des Präventionsrats West, einer sozial beratenden Einrichtung mit Sitz in Gröpelingen, durchgeführt. Erfasst wurden Daten zur Umstellung von Arbeitsprozessen in den Hilfeeinrichtungen durch die Corona-Pandemie, zu den Auswirkung auf die vulnerablen Bürger:innen, zu den Arbeitsbedingungen der Helfenden und zu den Prozessen in den Einrichtungen selbst sowie die zu Chancen und Schwierigkeiten, die sich aus der Digitalisierung der Arbeitsorganisation und der Dienstleistungsprozesse ergeben. Erste Ergebnisse deuten (das auch in der Forschung beobachtete Phänomen), dass das auch das Bremische Hilfesystem während der Pandemie streckenweise komplett überlastet war, und dass sich während der Pandemie die typischen Probleme des Hilfesystems besonders deutlich zeigten. Nach der Vorstellung erster Ergebnisse im Dezember 2022 im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen in Gröpelingen in Kooperation mit dem Gesundheitstreffpunkt West ist nun eine umfassende Auswertung zu den genannten Themen geplant um weiteren – auch qualitativen – Forschungsbedarf auszuloten.