Im Gespräch zu Bewerbung und Berufseinstieg
Wir klären das für Sie.
Antworten gibt es in der neuen Podcastreihe des Career Service der HSB.
Wir fragen Recruiting und HR Professionals, Berufspraktiker:innen, Erfahrene und Neueinsteiger:innen.
Sie bekommen: aktuelle Fakten und neue Impulse für Ihre weiteren Schritte!
Jetzt auch auf Spotify!
Wenn Sie wissen möchten
dann sind die ersten drei Folgen genau richtig. Denn diese Fragen haben wir uns auch gestellt und Experten aus Bremer Firmen zum Workshop Knowhow Bewerbung eingeladen. Die wichtigsten Mitschnitte zum Mithören jetzt hier bei den Career Talks.
Beim Workshop Knowhow Bewerbung haben uns unterstützt: Stefanie Brinkmann und Merle Boß von webnetz, Janina Behrens von BTC, Katrin Brunken von affinis, Cornelia Thebes von Adesso und Annika Simon von hmmh.
Im Vorfeld haben wir auch Unternehmen in einer Umfrage befragt.
Monika Blaschke: Ja, du hast Fragen rund um die Bewerbung oder deinen Berufseinstieg? Dann bist du hier genau richtig: beim Podcast des Career Service der Hochschule Bremen. Herzlich willkommen bei Knowhow Bewerbungen Teil 1!
Wenn du wissen willst, wie deine Bewerbung wirklich erfolgreich wird, wie du auch mit möglichen Klippen im Bewerbungsprozess umgehst und was Personalerin, die auf der anderen Seite der Entscheidung stehen, eigentlich bewegt, dann bleibt jetzt dabei.
Denn diese Fragen haben wir uns auch gestellt und Experten aus Bremer Firmen zu einem Workshop eingeladen. Die wichtigsten Mitschnitte wollen wir euch in diesem Podcast präsentieren, live und in Farbe haben uns beim Workshop unterstützten Stefanie Brinkmann und ihre Kollegin Merle Riemer von Webnetz, Janina Behrens von WTC, Jasmin Mayer und Katrin Brunken von Affinis, Cornelia Tewes von Adesso und Annika Simon HMMH.
Im Vorfeld haben wir auch Unternehmen in einer Umfrage befragt. Guck gerne mal auf unseren Instagram Kanal, dort findest du die wichtigsten Ergebnisse. #00:01:15-1#
Monika Blaschke: Und jetzt geht es direkt zur Aufzeichnung des Workshops. Manchmal ist die Tonqualität vielleicht ein bisschen ruckelig, aber wir wollten euch die Ergebnisse einfach nicht vorenthalten. Wie suchen eigentlich Firmen, qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen? Was gibt es da zu beachten? Diese Frage habe ich zunächst Frau Brinkmann gestellt. #00:01:31-8#
Stefanie Brinkmann: Vielen lieben Dank. Tatsächlich sind wir alle auch auf Linkedin aktiv. Ich schaue dort jeden Tag in meinem Postfach, also das ist ein guter Kanal, um Kontakt aufzunehmen, vielleicht schon mal erste Fragen zu klären. Wir sind natürlich auch per E-Mail zu erreichen. Telefonisch ist es meist eher schwierig, muss ich gestehen, weil man, wenn man im Recruiting tätig ist, sehr viele Kandidaten Interviews, Termine hat, und dann ist es telefonisch eher schwierig, dass man mich mal spontan zu fassen bekommen. Man kann aber mal gerne auch einen Telefon Termin mit mir vereinbaren. Da nehme ich mir auch mal gerne die Zeit, und das sind auf jeden Fall so die Wege. Man findet uns auf Social Media, wir haben da einen eigenen Instagram Kanal, sind auf Tiktok auch aktiv, sodass man auch noch mal einen Blick hinter die Kulissen bekommt, und sind auch auf diversen Events präsent. Aber tatsächlich über die Business Netzwerke ist es der schnellste und einfachste Weg. Wir haben auch eine Karriereseite, da kann man sich dann direkt bewerben und auch noch mal weitere Informationen bekommen. Und ja, von daher sind das so die Wege, über die man uns kontaktieren kann. #00:02:47-9#
Monika Blaschke: Also eine ganze Reihe von Wegen, ja, und macht es Sinn, einen Personaler auch tatsächlich zu erreichen, oder reicht es, wenn ich mich einfach auf eine Stelle bewerbe? Was ist der Vorteil, wenn ich als Bewerber Bewerberin auch mal Kontakt mit so einer Personal -experten, -expertin aufnehme? #00:03:02-3#
Stefanie Brinkmann: Also grundsätzlich wäre dann das Recruiting in dem Fall die richtige Abteilung, denn als Personalleiter hat man ja meistens nicht die Zeit, um jede Bewerbung erster Instanz zu kümmern. Deswegen gibt's ja auch die Recruiter, die darauf spezialisiert sind, und es macht auf jeden Fall Sinn, weil man dann zum einen schon mal einen direkten Austausch gehen kann, seine Fragen platzieren kann, ohne dann gleich vielleicht in den Riesen Bewerbungsprozess zu starten, wenn man von vornherein schon mal die Rahmenbedingungen abklärt, und bekommt dann schon mal einen guten Einblick. #00:03:37-2#
Monika Blaschke: Ja, prima, vielen Dank, vielen Dank schon mal. Also es gibt eine Reihe von Möglichkeiten. Nutzen Sie das, um mehr zu erfahren, auch über diesen Bereich, diesen Job, diese Firma, dieses Unternehmen. Ein erster Kontakt ist wahrscheinlich relativ hilfreich. #00:03:50-8#
Monika Blaschke: Wir gehen gleich direkt weiter in das nächste Thema, Bewerbungsunterlagen. Das ist manchmal ganz schön schwierig, ganz schön herausfordernd, denn es fängt ja schon mit der Länge des Lebenslaufs an. Frage an dich als Hörer:in direkt, wie lange darf ein guter Lebenslauf sein? Eine Seite, zwei Seiten, womöglich drei Seiten? Was glaubst du? Einmal kurz drüber nachdenken, (....)
und die Antwort ist ein bis zwei Seiten. Diese Antwort haben zumindest die von uns befragten Unternehmen gegeben. Die meisten haben sich für ein bis zwei Seiten ausgesprochen. Eine Seite fanden ungefähr ein Viertel gut, und er darf auch ein bisschen länger sein, haben sogar ungefähr 30 Prozent berichtet. #00:04:45-2#
Monika Blaschke: Gucken wir uns das ganze mal genauer an. Was genau macht eigentlich einen Lebenslauf attraktiv? Diese Frage habe ich im Workshop Frau Simon gestellt. #00:04:58-3#
Annika Simon: Ich glaube, ganz wichtig ist einmal Vollständigkeit. Ich glaube, das wird von vielen vielleicht als selbstverständlich genommen, aber schön ist es immer, wenn man wirklich die, die einzelnen Stationen übersichtlich und vollständig sehen kann und auch eine besondere Aktualität, also dass der Lebensort nicht letztes Jahr endet oder vor zwei Jahren endet, sondern dass man wirklich auf dem neuesten Stand ist und auch sehen kann, was macht die Person jetzt gerade aktuell, in diesem Moment. Und darüber hinaus, denke ich, ist es auch noch wichtig, dass man sich Mühe gibt bei Übersichtlichkeit. Ich persönlich finde es auch immer ganz schön, wenn da vielleicht mit Farben oder unterschiedlichen Schriftgrößen so die einzelnen Teile ein bisschen voneinander abgegrenzt werden, dass man weiß: Okay, das ist jetzt die Berufserfahrung, das ist vielleicht die Ausbildung oder das Studium, das sind jetzt weitere Skills, dass man, wenn man bestimmte Informationen sucht, jetzt nicht ewig suchen muss auf diesem Dokument, sondern dass es schön klar gegliedert ist und man die relevanten Informationen schnell erfassen kann. Und ich persönlich habe das auch immer ganz gerne, wenn Skills die man angibt, wir rekrutieren ja viele Software Entwickler*innen, und da gibt es verschiedene Programmiersprachen. Wenn man das auch so ein bisschen mit aufnimmt, was sind vielleicht Tools oder Programme, die man im Studium, in der Ausbildung, im Praktikum schon mal erlangt hat? Wenn man die dann auch so ein bisschen gewichtet und sagt, vielleicht, das kann ich super gut, das habe ich zwar schon mal gesehen! Also, das geht nicht nur um den, den akademischen Lebenslauf, sondern auch so ein bisschen, was, was steckt bei der Person dann noch dahinter? #00:06:39-4#
Monika Blaschke: Genau, was macht die Person als Ganzes aus auch so ein bisschen.
Eine wichtige Frage, auch wenn ich vorher den Lebenslauf reinschicke, wie viel Prozent der Anforderungen muss ich denn eigentlich erfüllen? Aber vielleicht wie viel Prozent? Also, was muss ich alles können von dem, was sie wollen, sodass ich dann den Lebenslauf eben auch gut aufbereiten kann? #00:06:59-5#
Janina Behrens: Ja, das ist tatsächlich relativ schwierig, ganz pauschal zu sagen, also, man sollte natürlich schauen, wenn man sich so eine Stellenausschreibung anschaut, gerade so ein bisschen auf die "Must Havea" achten, dass man die auf jeden Fall erfüllt. Oftmals arbeiten Unternehmen auch so, dass sie dann schreiben, bestimmte Tätigkeiten oder Erfahrungen sind wünschenswert oder sozusagen, von Vorteil. Da ist es dann zum Beispiel nicht so kritisch. Wenn man die nicht mitbringt. Im Durchschnitt, würde ich sagen, also, es ist schwierig, jetzt zu sagen, ob es jetzt 50, 80 Prozent sind. Tatsächlich kommt es ein bisschen drauf an. Also bei Unternehmen ist es natürlich auch wichtig, dass die persönliche Note mit reinspielt. Wir persönlich sagen bei der BTC immer, wenn da jetzt ein "Must Have" von der fachlichen Seite nicht passt, ist uns das ist es nicht so schlimm, als wenn jetzt das persönliche Matching im Team nicht passt. Deswegen da auf jeden Fall auch nicht zu selbstkritisch mit sich selber sein, sondern vielleicht einfach mal probieren. Wir zum Beispiel bieten auch vorherige Beratungen an bei der WTC, im so genannten Job Date, dass man auch noch mal fragen kann, hey, wie sieht es aus? Ich habe die und die Skills, andere bringe ich jetzt aus der Ausschreibung nicht mit. Wie schätzt ihr das ein? Und dann beraten wir auch vorab, weil manchmal die Scheu dann auch größer ist als eine Bewerbung abzuschicken, wenn man nicht alles erfüllt. Aber da auf jeden Fall die Ermutigung nochmal, da wirklich auch sich selber nicht zu schlecht zu machen, oder auf jeden Fall auch die Chance zu nutzen. #00:08:13-9#
Monika Blaschke: Ja, das ist prima, genau weil tatsächlich haben doch viele ein ganz klares Verständnis davon, was sie eigentlich auch alles können und was sie mitbringen, und das sollte immer auch seinen Weg in den Lebenslauf finden. #00:08:26-1#
Janina Behrens: Ja, genauso. Eine Stellenausschreibung ist tatsächlich ja auch immer so ein 100 prozentiges Wunschprofil von Unternehmen, was sie da darstellen. Also auf keinen Fall Angst haben, dass es dann sozusagen nicht das 100prozentige Wunschprofil ist. #00:08:43-4#
Monika Blaschke: Da muss man keine Angst haben. Und was ist mit Keywords, Frau Behrens oder Frau Simon, davon ist jetzt viel die Rede: „Sie müssen unbedingt die Worte aus der Stellenausschreibung aufgreifen in Ihrer Bewerbung, damit sie von den Algorithmen auch nett gefunden werden.“ Wie verhält es sich? Was würden Sie da als Tipp geben? #00:09:01-7#
Janina Behrens: Tatsächlich bei uns ist es persönlich so, dass wir gar nicht so unbedingt auf Keywords achten. Keywords werden ja oftmals im Anschreiben tatsächlich verwendet. Bei uns ist es tatsächlich so, dass man sich einfach nur mit einem LinkedIn Profil oder einem Lebenslauf bewerben kann. Also, wir brauchen kein Anschreiben, deswegen ist es bei uns tatsächlich so. Das kann aber tatsächlich bei anderen Unternehmen anders sein. Da kann Frau Simon vielleicht noch ergänzen. #00:09:26-7#
Annika Simon: Genauso also, wir verlangen auch kein Anschreiben, aber es stimmt natürlich schon, dass man schon anhand des Lebenslaufes auch merken sollte, warum sich diese Person vielleicht auf diese Stelle bewirbt. Wenn sich bei uns jetzt jemand als JAVA Entwickler bewirbt, und im Lebenslauf taucht kein einziges Mal das Wort JAVA auf, fragt man sich natürlich schon, okay, woher kommt das? Warum ist diese Person qualifiziert? Warum bewirbt sie sich auf diese Stelle? Aber ich sehe das so wie Frau Behrens, es ergibt keinen Sinn, jetzt einfach wahllos alle Wörter, die in der Stellenausschreibungen auftauchen, irgendwie versuchen mit reinzubringen.
Monika Blaschke: Muss der Lebenslauf noch unterschrieben werden?
Annika Simon: Also, das ist nichts, worauf ich achte. Das würde mir jetzt auch nicht negativ auffallen, wenn er nicht unterschrieben ist. #00:10:09-9#
Janina Behrens: Tatsächlich ähnlich, bei Xing oder Linkedin in Profilen hat man ja auch zum Beispiel keine Unterschrift. Also da kommt es, glaube ich, den Personaler und Personalerinnen eher auf die Aktualität an. #00:10:20-8#
Monika Blaschke: Wunderbar! Okay! Dann noch eins ganz konkret zum Lebenslauf hier, und zwar, wir haben ja viele internationale Studierende, und da ist immer das Problem, wenn man Deutsch nicht so gut, macht es überhaupt Sinn, wenn man sich auf eine deutschsprachige Stellenanzeige bewirbt und den englischen Lebenslauf schickt? Die Antwort hier in der Umfrage ist ja doch relativ eindeutig, also doch lieber in Deutsch. Wenn ich aber gar kein Deutsch kann, ergibt das dann Sinn? Wer von ihnen möchte darauf vielleicht Antworten, Frau Brunken! #00:10:54-0#
Katrin Brunken: Da kann man ganz eindeutig darauf antworten, es kommt darauf an, also es kommt auf das Unternehmen drauf an. Bei uns ist es beispielsweise so, dass zumindest momentan noch 99,9 Prozent unserer Kunden eben deutschsprachig sind und wir Deutschkenntnisse mit einem Level von mindestens C1 voraussetzen. Das kann in anderen Unternehmen aber auch durchaus anders sein. Und wenn ich mir da unsicher bin und die Stellenausschreibung auf Deutsch ist und es eben auch auf der ihre Seite oder in der Stellenausschreibung selber keinen Hinweis darauf gibt, dass eben ein deutscher oder englischer CV abgegeben werden darf, dann würde ich im Zweifel einfach bei der Personalabteilung einmal nachfragen, ob es überhaupt Sinn macht, sich mit Deutschkenntnissen, die vielleicht noch rudimentär sind, vielleicht kann man ja auch ein entsprechendes Level angeben oder nachweisen, auf die Stelle zu bewerben. #00:11:46-8#
Monika Blaschke: Super, vielen Dank.
Jetzt haben wir ein kleines Fallbeispiel hier. Beispiel Nummer eins: Peter ist 25, hat viele Interessen, musste während des Studiums immer Jobben. Seine Noten haben darunter gelitten. Soll er die Noten angeben oder lieber verschweigen? Frau Simon oder Frau Behrens, wie ist ihre Antwort darauf. #00:12:09-4#
Annika Simon: Also vielleicht mal zuerst, wenn sich jemand bei uns bewirbt, dann fragen wir nicht automatisch die Noten dieser Person an. Wenn, wenn die Person das mitschickt, ist das schön, aber das ist jetzt nichts, worauf wir explizit achten. Natürlich, ich kann mir schon vorstellen, auch in den Fachabteilungen, dass es gut ankommt, wenn man, wenn man auch gute Noten geschrieben hat. Aber letztendlich ist es da auch wieder so, überwiegt dann die fachliche und persönliche Passung und nicht so sehr, wie gut konnte ich im Studium Dinge auswendig lernen und dann kurz darauf wiedergeben? Genau deswegen würde ich mich da nicht darauf versteifen. Bei uns wäre es jetzt so, das wäre ihm selber überlassen. Wenn er uns die Noten schickt, hätte er damit wahrscheinlich keinen Nachteil, wenn er sie nicht mitschickt. Auch nicht, weil wir da nicht explizit drauf achten. Wir würden es nicht besonders noch mal anfordern. #00:13:00-7#
Monika Blaschke: Prima! Gibt es da noch eine Ergänzung? Oder sehen Sie das auch so? #00:13:06-0#
Janina Behrens: Ich könnte mich tatsächlich anschließen. Wir machen es tatsächlich ab und zu das, oder wir haben auch Fachbereiche, die das ab und zu gerne mal anfragen, gerade wenn vielleicht noch Unsicherheiten anhand der Unterlagen da sind, dass die vielleicht nicht so aussagekräftig sind, und dann schauen wir schon nochmal drauf. Als Ergänzung einfach. Aber ich würde es auch überhaupt nicht als Ausschlusskriterium da sehen. #00:13:25-1#
Monika Blaschke: Okay, und es ist ja auch so, dass man, wenn man zum Beispiel jahrelang gejobbt hat, auch eine ganze Reihe von anderen Kompetenzen und Fähigkeiten erworben hat, die ja auch sehr, sehr wichtig sein können. Okay.
Beispiel Nummer zwei: Caroline ist 26 und bewirbt sich auf einen Praxissemester im Bachelor Studium. Sie hat eine Lücke von zwei Jahren im Lebenslauf, da sie an Depression erkrankte. Wie geht sie damit um? Was würden sie ihr empfehlen? #00:13:53-0#
Annika Simon: Ich kann das total verstehen, dass die Lücke im Lebenslauf große Unsicherheit hervorruft und dass das viele sehr beschäftigt, gerade wenn das auch mit Krankheit zu tun hat. Also der Caroline würde ich jetzt sagen, sie hat keinerlei Verpflichtung, potenziellen Arbeitgebern gegenüber das offenzulegen. Warum sie zwei Jahre Auszeit hatte, das, würde ich sagen, ist ihr komplett selber überlassen. Im Bewerbungsgespräch geben wir uns natürlich alle Mühe, dass wir den geschützten Raum schaffen, in dem so was erzählt werden kann, aber wir würden nicht konkret danach fragen. Das darf man einfach nicht. Was hattest du denn für eine Krankheit? Das tut einfach nichts zur Sache. Deswegen würde ich Caroline empfehlen, dass sie da durchaus offen mit umgeht und sagt, ich war da zwei Jahre raus wegen Krankheit, und das würde uns völlig reichen. Also da würde keiner nochmal nachfragen, und das würde ihr auch nicht zum Nachteil werden, damals zwei Jahre raus zu sein. #00:15:05-3#
Monika Blaschke: Vielen Dank, Frau Simon, und Frau Behrens, sie hatten sich auch gemeldet. #00:15:09-2#
Janina Behrens: Genau, ich kann tatsächlich aber auch nicht so viel ergänzen, außer dass wir tatsächlich, wenn wir solche Fälle haben, auch in den Gesprächen nicht aktiv darauf eingehen, sondern meistens die Bewerbenden, diejenigen sind, die es aktiv ansprechen, und dann gehen wir natürlich dennoch auch vertraulich damit um, aber gar kein muss, das überhaupt anzugeben. Wir würden es ähnlich machen oder persönliche Auszeit, Krankheit einfach angeben. Wichtig ist, dass es halt immer, dass es ein bisschen plausibel ist und man das nicht einfach komplett weglässt, weil man sich als Personalerin dann fragt, wodurch ist jetzt zwei Jahre in Lücke entstanden? Weil, das würden wir uns dann schon fragen. #00:15:40-8#
Monika Blaschke: Also, persönliche Auszeit wäre zum Beispiel eine Variante, die man reinschreiben könnte, Frau Brunken, gerne noch. #00:15:46-5#
Katrin Brunken: Ja, genau, vielleicht ergänzt noch mal so ein bisschen, falls jemand betroffen sein sollte. Es ist ja mittlerweile schon gar nicht mehr so, wie es vielleicht bis vor ein paar Jahren noch war, dass so etwas auch stigmatisierend ist, sondern man geht ja mittlerweile sehr viel offener mit Krankheiten und gerade auch mit Depressionen um, und von daher würde ich das eben auch so handhaben, wie die bei den anderen Kolleginnen das eben auch schon gesagt haben, erst mal als krankheitsbedingte Auszeit im Lebenslauf mit aufnehmen und wenn man eben das Gefühl hat, dass man sich auch entsprechend öffnen kann im Gespräch da auch so offen, wie man eben möchte mit umgehen. Aber es ist halt eben auch nichts mehr, womit man sich verstecken muss. #00:16:25-8#
Monika Blaschke: Vielen Dank, Frau Brunke, vielen Dank an alle Expertinnen für diese ersten Einblicke. Im nächsten Podcast schauen wir uns dann als allererstes an, wie eigentlich ein Anschreiben gut gelingen kann. Bis dann! #00:16:38-0#
Monika Blaschke: Du hast Fragen rund um die Bewerbung oder deinen Berufseinstieg? Dann bist du hier genau richtig beim Podcast Career Talk der Hochschule Bremen.
Und jetzt hier bei Knowhow Bewerbung Teil zwei, wenn du wissen willst, wie dein Anschreiben richtig überzeugend wird, ob du eigentlich was falsch machst, wenn du ChatGPT nicht nutzt, wie auch eine Initiativbewerbung oder der Quereinstieg gelingt, und vor allen Dingen auch, wie das eigentlich mit den Gehaltsverhandlungen am besten klappt oder überlegst, ob sich der Master überhaupt lohnt, dann bleibt jetzt dabei. Denn diese Fragen haben wir uns auch gestellt und ExpertInnen aus Bremer Firmen zu einem Workshop eingeladen. Die wichtigsten Mitschnitte wollen wir euch in diesem Podcast präsentieren, live und in Farbe haben uns beim Workshop unterstützt, Stefanie Brinkmann und ihre Kollegin Merle Riemers von WebNetz, Janina Behrens von WTC, Jasmin Mayer und Katrin Brunken von Affinis, Cornelia Tewes von Adesso, und Anika Simon von Hmmh.
Zusätzlich haben wir eine Umfrage bei Unternehmen gemacht. Guck doch also gerne mal auf unserem Instagram Kanal. Dort findest du einige wichtige Ergebnisse.
Und damit gleich direkt zu unserem Thema Anschreiben. Wie kann das eigentlich gut funktionieren? Ist es überhaupt noch wichtig, und worauf muss ich achten? Damit direkt zurück in die Aufnahme des Workshops. #00:01:37-2#
Monika Blaschke: Auch da haben wir die Unternehmen gefragt. Ich zeig mal ganz kurz, was da so rauskam. Es ist nicht mehr erforderlich, sagen eine ganze Menge, haben wir ja auch gerade von ihnen gehört. Ich erkenne sofort, ob es mit ChatGPT geschrieben wurde. Dazu kommt gleich eine Nachfrage, darf höchstens eine Seite sein, das finden die meisten. Dann gibt es als Antwort: „lese ich nur im Überblick“ oder: „lese ich ganz genau“. Letzten Endes als Kandidat, als Kandidatin weiß ich also nicht, wie mein Anschreiben gewertet wird. Wenn ich bei jemandem lande, der das immer zuerst liest, dann muss ich verdammt nochmal aufpassen, dass auch alles gut formuliert ist. Aber es kann genauso sein, dass es nur mal kurz so überflogen wird. ChatGPT Frau Brunken, ist es gut oder schlecht, das Anschreiben damit zu schreiben? #00:02:26-2#
Katrin Brunken: Also, es kann einem natürlich helfen, gewisse Dinge zu formulieren, aber trotzdem sollte man natürlich, wenn man das Tool nutzt, das Ganze einmal überlesen und vielleicht auch noch mal so anpassen, dass es eben zu einem passt und dass es trotzdem noch authentisch wirkt. Also ich selber nutze es auch mal als Formulierungshilfe, aber trotzdem versuche ich immer, meine persönliche Note noch mit reinzubringen. Also ich meine jetzt nicht, wenn ich mich bewerbe, das mache ich momentan nicht, aber auch für andere Formulierungen. #00:02:55-5#
Monika Blaschke: Genau, und die Frage ist ja auch ein bisschen, mache ich eigentlich was falsch, wenn ich ChatGPT nicht nutze, also diese Chance, dass ich da ein super perfektes Anschreiben bekomme? Wäre es doof, das nicht zu nutzen? Oder kann ich einfach auch eins formulieren, wie ich es immer gemacht habe, und eben gut gucken, dass es zur Stellenanzeige passt? #00:03:16-5#
Katrin Brunken: Ja, nNatürlich kann man das auch noch selber machen, genau also, wenn es natürlich verlangt wird. Also mittlerweile verzichten ja viele Unternehmen auch darauf. Auch wir setzen es gar nicht mehr voraus, dass ein Anschreiben mitgesendet wird, solange eben der Lebenslauf auch aussagekräftig genug ist und eben die Motivation daraus hervorgeht. Genau aber natürlich kann man trotzdem immer noch selber ein Anschreiben formulieren. Nur, wie gesagt, sollte man sich dann eben auch an entsprechende Regeln halten. #00:03:45-6#
Monika Blaschke: Du kennst das ja vielleicht auch. Du sitzt vor dem Computer, möchtest ein tolles Anschreiben schreiben, und nachher landen doch nur so Sätze, die man eigentlich immer hört, in deinem Brief zum Beispiel "Hiermit bewerbe ich mich einfach ein Praxissemester bei ihnen", oder "suche ich eine Möglichkeit, mein Studium mal lang das Wissen in die Praxis umzusetzen", oder "Ich bin teamfähig, verantwortungsbewusst und engagiert", oder "Ich bin überzeugt, dass ich ein geeigneter Kandidat, geeigneter Kandidatin bin". Ich habe Frau Simon gefragt, wie oft sie diese Sätze schon gehört hat. #00:04:22-9#
Annika Simon: Sehr oft. #00:04:24-3#
Monika Blaschke: Können die raus aus? #00:04:29-1#
Annika Simon: Also, das wäre ist für mich absolut kein K.O. Kriterium, wenn jemand sowas schreibt. Also natürlich ist es schön, wenn man das Gefühl hat, hey, das ist irgendwie individuell formuliert, das sind wenig Floskeln. Ich denke, damit sollte man schon ein bisschen sparsam umgehen, aber gerade hier zum Beispiel bei den eigenen Skills: teamfähig, verantwortungsbewusst engagiert. Da fallen einem sicherlich noch Dinge ein, die noch besser zur eigenen Persönlichkeit passen und ein bisschen weniger ausgelutscht sind in Anführungszeichen. Aber wenn ich sowas lese, ist der Kandidat, die Kandidatin, auf gar keinen Fall unten durch. So soweit würde ich definitiv nicht gehen. #00:05:09-1#
Monika Blaschke: Okay, okay, aber man kann da zurückhaltend sein, Frau Behrens, nochmal, ja. #00:05:13-7#
Janina Behrens: Ja, vielleicht da als Tipp, tatsächlich vielleicht auch überlegen, was ist die Begründung? Also tatsächlich? Teamfähig, verantwortungsbewusst et cetera liest man sehr oft, und auch mit bewerbe ich mich tatsächlich? Wird ja schon klar nicht, dass man sich auf eine bestimmte Stelle bewirbt, aber wir machen das dann ganz gerne Mal, wenn es im Lebenslauf bei uns steht, das wir nachfragen, wodurch würdest du sagen, dass du teamfähig bist? Warum bist du besonders verantwortungsbewusst? Und wenn man dann keine Antwort erhält, kommt man natürlich ein bisschen ins Schwanken. Also, da sollte man schon gucken, dass man da wirklich auch für sich selber auch ja eine Antwort einfach draufhat. #00:05:44-4#
Monika Blaschke: Beispiel drei: Anna studiert Freizeitwissenschaften, hat aber eine Leidenschaft für, zum Beispiel Controlling, oder IT, kann sie sich denn als Quereinsteigerin bewerben, und wie formuliert sie das am besten im Anschreiben? Weil daher auch tatsächlich das Anschreiben vielleicht eine ganz gute Variante wäre. Frau Brunken, was würden sie da sagen? #00:06:08-9#
Katrin Brunken: Ja, also, wir bekommen tatsächlich viele Bewerbungen, auch von Quereinsteiger*innen, und was mir da immer wichtig ist, ist einmal die Motivation oder, woher dieses Interesse überhaupt kommt. Beschäftigt man sich privat mit bestimmten Themen, hat man mal irgendwie an einem Kurs teilgenommen, vielleicht auch im Rahmen des Studiums, dass man so ein Hauch zumindest bekommt von einer Ahnung, woher dieses Interesse und diese Motivation eben kommt? Aber, das ist also durchaus nicht ungewöhnlich, und gerade heutzutage ist eine sehr, sehr gute Zeit, eben auch ein Quereinstieg zu wagen. #00:06:45-4#
Monika Blaschke: Genau also, ruhig wagen, ja, Frau Simon, gerne noch dazu. #00:06:49-0#
Annika Simon: Ja, ich wollte eigentlich nur noch ergänzen, dass ich auch finde, dass in dieser Situation ein Anschreiben durchaus Sinn ergeben kann, einfach weil man dort noch mal die Möglichkeit hat, abseits zum Lebenslauf, wie Frau Brunken richtig gesagt hat, ein bisschen die Motivation darzulegen. Und vielleicht gibt es ja auch in ihrem Studium oder in ihren Erfahrungen ja Dinge, die für den Zielberuf oder die Zielbranche relevant sind, dass man so ein bisschen versucht, die Brücke zu schlagen zwischen dem, was kann ich schon, was habe ich schon gelernt, und wo möchte ich hin? Wie hilft mir das? Vielleicht Controlling IT oder HR? #00:07:23-1#
Monika Blaschke: Genau, und die werden dann nicht sofort aussortiert, sondern das ist tatsächlich was, was man durchaus sagen kann, und ich schätze mal, ähnlich verhält es sich bei Initiativbewerbung richtig? #00:07:33-0#
Annika Simon: Wir haben immer wieder Beispiele, die als Initiativbewerbung zu einer Einstellung führen. Also das ist vielleicht bei anderen Firmen so, dass die eher durchrutschen, aber bei uns werden die sich wirklich angeguckt, da haben alle Fachbereiche drauf Zugriff. Also da würde ich auf jeden Fall jeden ermutigen, wenn es keine passende Stelle gibt. Beim aktuellen Arbeitsmarkt lohnt sich das immer auch, sich initiativ zu bewerben. #00:07:59-6#
Merle Riemers: Ja, da wollte ich einmal zustimmen. Das Thema hatte ich heute Mittag in einem Meeting mit der Fachabteilung. Tatsächlich ist es durch Initiativbewerbung auch schon zur Einstellung gekommen, weil wir uns da auch die Zeit nehmen, die Menschen mal kennenzulernen, zu gucken, in welche Abteilung passt man da, und das sollte man auf jeden Fall auch wagen an der Stelle, #00:08:20-1#
Monika Blaschke: Frau Behrens, dazu auch ganz kurz, vielleicht. #00:08:22-0#
Janina Behrens: Genau, ich würde nur ganz kurz ergänzen, bei uns ist es zum Beispiel sowieso so, dass wir immer initiativ prüfen, auch wenn man sich auf eine konkrete Stelle beworben hat. Schauen wir uns das Profil an, sehen dann okay, keine Ahnung, es sind auch Projektmanagement, Kenntnisse, aber noch nicht in der Art und Weise. Wir haben da aber gerade eine Junior Position, und dann wird auch in den Gesprächen abgefragt, ob das auch eine Option wäre, also da schauen auch Unternehmen sowieso auch wo andere Einsatzmöglichkeiten sind, natürlich auch im Interesse des Bewerbers, der Bewerberin. #00:08:47-5#
Monika Blaschke: Super, vielen Dank nochmal, super Ergänzung. Jetzt anderes Thema und auch, was im Anschreiben ja oft vorkommt, Gehalt. Erst mal ist es eine gefürchtete Frage für viele Bewerber, würde euch immer wieder, Gott sei müssen Gehaltsvorstellungen angeben. Wie eng sehen sie das denn? Also, wenn jemand da zu viel oder zu wenig fordert, ist dann die Person gleich draußen? Frau Riemers gerne! #00:09:10-4#
Merle Riemers: Ja, bei uns ist es so, dass wir dann also, wir gucken uns grundsätzlich trotzdem jede Bewerbung sorgfältig auch an, und wenn das dann alles passt, machen wir es zum Beispiel so, dass wir die Bewerber oder Bewerberinnen dann anrufen und fragen, also wirklich unsere Gehälter dann einfach mit angeben und besprechen, ob das trotzdem dann eben noch ja, ob das trotzdem noch interessant ist für die Bewerber und für Bewerberinnen, und häufig ist es tatsächlich dann so, dass sie sagen, ja, nee, das war jetzt nur eine ungefähre Sache, oder wir haben das auch schon oft erlebt, dass die Unis teilweise wirklich auch Gehaltsforderungen den Bewerbern und Bewerber*innen mitgeben, die zum Arbeitsmarkt gar nicht mal so wahnsinnig passend sind. Deswegen ist es immer gut, da einfach ins Gespräch zu gehen. #00:09:53-4#
Monika Blaschke: Das wäre auch meine nächste Frage. Tatsächlich, weil ich jetzt wiederholt gelesen habe, dass die Gehaltserwartungen von jungen Absolventen oft echt nicht übereinstimmen mit dem, was die Firmen zahlen können aktuell: Klafft es da sehr auseinander: die Erwartung und die Möglichkeiten? Was ist ihre Erfahrung da? #00:10:10-2#
Merle Riemers: Ja, also, ich kann da ruhig gerne auch noch was zu sagen. Also das ist sehr, sehr unterschiedlich. Tatsächlich, bei mir selbst war es auch so, dass uns im Studium auch Gehälter mitgegeben wurden, die wir auf jeden Fall verdienen werden. Die waren auch nicht ganz realistisch. Das muss man auch einfach mal sagen. Das ist sehr, sehr unterschiedlich. Ich würde auch gar nicht sagen, von Uni zu Uni, dass man das pauschalisieren kann. Es ist nur so, dass man sich auf diversen Seiten auch informieren kann, wie viel man dann ungefähr verdient. Das stimmt mal, und mal stimmt es halt nicht. Einfach war das also überhaupt gar nicht, und das kommt dann einfach immer sehr darauf an, wo sich der Bewerber oder die Bewerberin dann einfach auch informiert. Also, manchmal sind es wirklich schon Welten, manchmal passt das wirklich ganz gut. #00:10:53-9#
Monika Blaschke: Wir haben auf unserer Webseite auch da ein paar Möglichkeiten angegeben oder auch auf unserer Lernplattform, wo man sich erkundigen kann, welche Durchschnittseinkommen zu erwarten sind, wobei ich natürlich jetzt auch nicht ganz genau weiß, ob die immer stimmen. #00:11:09-7#
Steffanie Brinkmann: Noch ein Tipp an der Stelle? Die Branchen zahlen natürlich auch sehr unterschiedliche Gehälter, und in vielen Branchen gibt es ja auch Tarifverträge, an denen man sich dann orientieren kann, und mittelständische Agentur können eben dann nicht die Gehälter zahlen, wie vielleicht in der Automobilbranche. Ja, dass man das vielleicht nochmal ein bisschen berücksichtig bei den Gehaltsangaben, bei welchem Unternehmen bewerbe ich mich, in welcher Branche sind sie tätig? Was ist in der Branche vielleicht dann auch so ein Zielgehalt? Das wäre noch mal so ein Typ meinerseits. #00:11:40-9#
Monika Blaschke: Ja, vielen Dank, Frau Brinkmann.
Und jetzt kommt auch so eine Königs- oder Gretchenfrage. Lohnt sich das eigentlich, den Master zu machen? Wir haben auch Unternehmen gefragt, teilweise sind die Gelder höher sagen einige, nicht, sagen andere, teilweise sagen wieder andere, die meisten: „Hängt davon ab“. Also, Master ist nicht gleich höheres Gehalt. Aus Ihrer Sicht, Frau Simon zum Beispiel oder Frau Brinkmann, lohnt es sich da noch den Master zu machen? #00:12:15-1#
Annika Simon: Also ich glaube, verschwendete Zeit ist es nie. Trotzdem würde ich auch Studierenden immer mitgeben, wenn man nach dem Bachelor Abschluss das Gefühl hat, man möchte Praxiserfahrung sammeln, dann ist es durchaus eine gute Möglichkeit, dann auch den direkt Einstieg schon zu suchen. Einen Master läuft einem ja auch nicht weg. Also, es gibt ja durchaus auch Optionen, den später nochmal nachzuholen oder auch berufsbegleitend nachzuholen. Ich spreche jetzt für uns als Unternehmen. Ich würde das dann Studierenden nur empfehlen, wenn da auch irgendwie Interesse hinter steht, wenn sie Lust haben, noch zwei Jahre zu studieren. Aber bei uns muss sich keiner durch den Master quälen, nur um dann mehr Geld zu verdienen oder bessere Chancen zu haben, da, das ist dann bei uns eher zweitrangig. #00:13:04-5#
Monika Blaschke: Frau Brunken Sie hatten noch eine Ergänzung. #00:13:05-9#
Katrin Brunken: Ja, genau ich glaube, wenn man eben vor dieser Entscheidung steht, dann muss man sich einfach mal Gedanken machen, wo man zukünftig hinmöchte. Also in einigen Unternehmen ist es nun einmal so, dass man mit einem Masterabschluss dann letztendlich auch ein höheres Einstiegsgehalt hat, sich vielleicht auch schneller in Führungspositionen entwickeln kann, oder auch, wenn man ins Beamtentum möchte, in den gehobenen Dienst. Da braucht man dann ein Masterabschluss oder auch in der Wissenschaft oder so. In einigen Konzernen beispielsweise ist es eben auch so, wenn man eben Führungspositionen übernehmen möchte oder ein höheres Gehalt erreichen möchte, dann wird da oft auch Wert draufgelegt, dass eben ein Masterabschluss vorhanden ist. Aber bei uns ist es eben auch so, dass wir da gar nicht so den Unterschied machen, sondern eben mehr Wert eben auf praktische Erfahrungen legen, auch auf die Skills, die jemand mitbringt, und eben dann auch danach vergüten, welche Rolle letztendlich eingenommen wird. Aber wie gesagt, da muss man sich eben vielleicht selber einmal die Karten legen, wo man zukünftig auch hinmöchte. #00:14:09-5#
Merle Riemers: Das sehe ich auch so, als Master macht durchaus Sinn, wenn man sich dann nochmal spezialisieren möchte, ansonsten kann auch die praktische Berufserfahrung das dann aufwiegen, also sehr individuell. Das wollte ich noch ergänzen, genau. #00:14:23-3#
Monika Blaschke: Ja, super, vielen Dank. Ich gehe einmal zurück. Es ist tatsächlich aber ein wichtiges Stichwort auch gefallen, also Öffentlicher Dienst. Da ist der Master dann schon sehr sinnvoll, wenn man eben in die höheren Gehaltsgruppen möchte, weil da kennt der Öffentliche Dienst kein Pardon. Da muss man dann tatsächlich die entsprechenden Abschlüsse vorweisen. Noch zumindest ist das so, und wir wissen nicht, wie lange, wann sich das ändert oder so. Also, da muss man noch mitrechnen. #00:14:49-6#
Monika Blaschke: Wunderbar. So! Anschreiben steht, Lebenslauf steht, es kommt eine super Bewerbungsmöglichkeit um die Ecke. Worauf musst du jetzt achten? Was ist mit Bewerbungsfristen? Wie bereitest du dich auf Jobinterview vor, und was passiert eigentlich nach dem Interview? All das, wenn du magst, kannst du gleich noch in Teil drei des Podcast hören. Bis dann! #00:15:14-6#
Monika Blaschke: Du hast Fragen rund um die Bewerbung oder deinen Berufseinstieg? Dann bist du hier genau richtig beim Podcast des Career Service der Hochschule Bremen.
Und schon sind wir bei Teil drei unseres Knowhow Career Service Podcast. Wenn du quasi schon fast alles fertig hast und der Traumjob um die Ecke kommt, worauf musst du nun bei der Bewerbungsfrist achten, und wie klappt das überhaupt mit der Vorbereitung für das Job Interview? Was passiert eigentlich danach? Wie viel Geduld wirst du noch haben müssen, und was bewegt Personaler*innen, die ja auf der anderen Seite der Entscheidung stehen? All das kannst du gleich erfahren hier im Podcast, denn diese Fragen haben wir uns auch gestellt und Expert*innen aus Bremer Firmen zu einem Workshop eingeladen. Die wichtigsten Mitschnitte wollen wir euch in diesem Podcast präsentieren, live und in Farbe haben uns beim Workshop unterstützt, Steffanie Brinkmann und ihre Kollegin Merle Riemer von WebNetz, Janina Behrens von WTC, Jasmin Mayer und Katrin Brunken von Avinis, Cornelia Tewes von Adesso, und Anika Simon von HMMH.
Zusätzlich haben wir eine Umfrage bei Unternehmen gemacht. Guck doch also gerne mal auf unserem Instagram Kanal, dort findest du einige wichtige Ergebnisse, und damit geht es jetzt direkt wieder zur Aufzeichnung des Workshops. #00:01:31-9#
Monika Blaschke: Wunderbar! Okay, jetzt, was passiert eigentlich mit meiner Bewerbung? Ja, ich bewerbe mich, und was passiert dann auch? Das haben wir wieder Unternehmen gefragt, wie wird es eigentlich bearbeitet, und denn da spielt ja auch ein Stichwort eine Rolle, nämlich applicant tracking system. Das hängt sicher auch mit der Größe der Firmen zusammen. Frau Brinkmann gerne, worauf muss ich denn achten? #00:02:02-6#
Stefanie Brinkmann: Ja, also, wir selber arbeiten auch mit einem ATS und können die Dokumente dort, so wie sie bei uns eingehen, auch hinterlegen. Das heißt, bei uns müsste man da jetzt konkret auf nichts achten. Ich glaube, wichtig ist einfach immer, dass alles vollständig eingeht, damit Recruiter sich einen guten Überblick machen können, was immer sehr ärgerlich ist, wenn zum Beispiel die Kontaktdaten fehlen. Das passiert durchaus auch mal, wenn dann irgendwie die E-Mail Adresse nicht vorhanden ist, keine Telefonnummer, und dann wird es mitunter mal schwierig, dann Kontakt aufzunehmen. Dann in den seltensten Fällen schickt man noch Briefe raus. Also, und man ist ja nur mal eben digital aufgestellt, und dass man da auf jeden Fall nochmal darauf achten sollte, dass man dann auch erreichbar ist, genau. #00:02:47-6#
Monika Blaschke: Da haben die anderen auch genickt. Also es scheint tatsächlich öfters vorzukommen. Und noch eine Frage dazu. Die Bewerbungsdeadline, sagen wir jetzt mal, ist Ende des Monats. Ist es sinnvoll, mich gleich zu bewerben, oder kann ich auch bis zum Ende der Deadline warten? Habe ich da einen Vorteil, wenn ich mich gleich bewerbe? #00:03:06-5#
Janina Behrens: Genau, ich würde einmal starten. Also tatsächlich kann ich das für die BTC gar nicht so richtig beantworten, weil wir tatsächlich keine Bewerbungsdeadlines haben. Generell gibt es ja, glaube ich, auch verschiedene Ansichten. Wenn man sich montags oder dienstags bewirbt, ist es besser. Tatsächlich ist es bei uns ist es so, dass wir jede Bewerbung gleich bearbeiten, ob es jetzt montags eingegangen ist oder Sonntag. Das sehen wir im Zweifel nicht mal, außer es ist eine E-Mail Bewerbung. Deswegen ist das tatsächlich für uns irrelevant und würde ich sagen, auch wenn es da eine Frist gibt, werden alle Bewerbungen, die innerhalb der Frist eingegangen sind, gleichwertig bearbeitet, beziehungsweise sollte es auf jeden Fall so sein. #00:03:43-3#
Monika Blaschke: Okay also, es kann nicht sein, dass der Job schon weg ist, gegen Ende der Bewerbungszeit. #00:03:48-0#
Janina Behrens: Meistens ist es ja tatsächlich so getaktet, dass dann sozusagen die Gespräche auch erst zu einem bestimmten Zeitpunkt gestartet werden. Bei uns persönlich ist es jetzt nicht so. Aber es gibt tatsächlich, glaube ich, gerade tatsächlich auch im Kontext von Uni und Hochschulen solche Verfahren, dass dann sozusagen erst alle Bewerbungsunterlagen und alle eingegangenen Bewerbungen gesichtet werden und dann eine Entscheidung getroffen wird. Das variiert, glaube ich, tatsächlich von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. #00:04:09-9#
Monika Blaschke: Auch dazu für den öffentlichen Dienst, da muss auf jeden Fall gewartet werden. Wie ist es bei Ihnen, Frau Tewes. #00:04:15-2#
Cornelia Tewes: Wir haben auch keine Fristen. Ich wollte nur darauf hinweisen, bei so etwas wie ein Praktikum oder ein Praxissemester, wo von Bewerbenden Seite ein Starttermin gewünscht ist, dass man doch ein paar Wochen Vorlaufzeit braucht wir einfach auch nicht nur für die Interviews, sondern auch durchaus, um alles vorzubereiten für einen guten Start, also nicht erst zwei Tage vorher bewerben. Ein paar Wochen sind aber okay. #00:04:37-0#
Monika Blaschke: Okay, Okay, ja, das ist auch nochmal wichtiger Hinweis. Jetzt kommt auch noch eine Frage. Wenn die Bewerbung auf ihrem Schreibtisch landet, wie viel Zeit haben sie realistisch? Da gibt es ja die wildesten Spekulationen, auch im Internet. Tatsächlich haben doch die meisten gesagt, sie nehmen sich fünf Minuten, da kann man ja auch schon tatsächlich ganz gut was lesen. Also, es ist nicht so schlimm, wie oft kolportiert wird, eine halbe Minute, und schon seid ihr weg vom Fenster. Also, es lohnt sich auch, da Sorgfalt ja reinzusetzen. #00:05:09-2#
Monika Blaschke: Ja, und wenn alles gut gelaufen ist, dann bekommt man die Einladung zum Jobinterview. Wir haben unsere Unternehmen gefragt, wo findet das Jobinterview heute eigentlich statt? Immer noch online oder auch wieder in der Firma? Und tatsächlich haben die meisten gesagt, dass das erste vielleicht auch online stattfindet, das zweite auf jeden Fall vor Ort oder auch direkt gleich vor Ort. Das erste, das hat mich doch ein bisschen überrascht, denn hier gibt es ja im Vergleich zu den Corona Jahren eine deutliche Änderung. Unsere Personaler*innen haben im Workshop genau diesen Eindruck bestätigt. #00:05:46-8#
Janina Behrens: Mittlerweile sind auch wir so, dass das erste tatsächlich online stattfindet, oftmals mit den Recruiter und Recruiterinnen. Aber wenn dann auch die Fachgespräche mit den Fachbereichen folgen, ist da mindestens ein Gespräch tatsächlich vor Ort, weil dann einfach auch das persönliche Matching nochmal getestet wird. Und wenn man sich nur virtuell gesehen habe, ist es tatsächlich schwierig, das auch einzuschätzen. Deswegen fanden wir da quasi ein hybrides Modell, und das kommt jetzt, glaube ich, wieder ein bisschen zurück, denn wir haben zum Glück keine Corona Einschränkung mehr, die das wieder ermöglichen, dass man sich auch in Präsenz kennenlernen kann. #00:06:16-9#
Monika Blaschke: Also, darauf muss ich mich einstellen, einfach auch als Bewerber, als Bewerberin; dass das passieren wird. #00:06:22-2#
Monika Blaschke: Okay, jetzt, wie groß sind die Erfolgsaussichten, wenn ich so ein Vorstellungsgespräch hatte? Wovon hängt es denn ab? Frau Tewes, wie bereite ich mich denn gut vor auf so ein Job interview? #00:06:37-7#
Cornelia Tewes: Ja, ich würde sagen, das sind zwei große Blöcke wichtig. Zum einen ist natürlich so das Thema: mir werden Fragen gestellt, und ich werde sicherlich etwas über mich erzählen müssen, und darauf kann man sich natürlich vorbereiten. Also, ich empfehle so eine Kurzpräsentation oder zumindest so einen Mini Vortrag zu dem Lebenslauf oder den wichtigsten Dingen sozusagen auch, einfach weil das oft zum Aufwärmen am Anfang des Gesprächs genutzt wird, dass man gefragt wird: Mensch, erzähl doch mal was über dich oder was hast du hauptsächlich bisher gemacht, und dass man so ein bisschen was vielleicht von Projekten im Studium oder Nebenjobs oder Praktika so erzählen kann. Das wird in den allermeisten Vorstellungsgesprächen passieren, und darauf kann man sich ganz gut vorbereiten. Das heißt, man kann das auch vorher wirklich üben. Entweder nimmt man sich Freunde, Freundin, Familie und übt das tatsächlich vielleicht einfach mal so ein paar Minuten, macht sich vorher einen kleinen Plan, wie man das erzählen möchte, und lässt sich eine kleine Rückmeldung vielleicht danach geben, also nicht nur zum Inhalt, sondern auch zur Körpersprache. Wichtig ist da auch, dass man gut Blickkontakt hält. Ja, und dann ist es einfach Übungssache tatsächlich auch, und nach den ersten Minuten fällt dann meistens die Nervosität auch ab, und man kann dann bisschen lockerer im Gespräch sein. Also, das ist so das eine, der Punkt, ich und was ich so kann und gemacht habe, und der zweite Block ist tatsächlich eher Vorbereitung auf die Firma, die Stelle, die Rolle, auf die ich mich beworben habe. Da ist natürlich das kleine Einmaleins: Firmen, Homepage, Karriere, Seite und die Stellenanzeige. Ja, sich nochmal damit zu beschäftigen, vielleicht auch ein bisschen was zu recherchieren, wenn es was gibt, was ich finde über den Fachbereich, wo ich mich beworben habe, wenn nicht das denn schon weiß. Vielleicht kann man da noch ein bisschen was finden. Und ja konkret natürlich, wenn es dann Richtung Interview geht, dass man nochmal auch weiß, wie der Ansprechpartner heißt, mit dem man das Interview hat, dass das nicht in der Aufregung, dass man das nicht mehr weiß, wenn man am Empfang steht, dass man natürlich Zeit, ein Platz für die Anreise, wenn es vor Ort passiert, und solche Dinge also so ja und natürlich genügend Zeit für die Anreise einplant, aber genau so was. #00:08:48-7#
Monika Blaschke: Und, Frau Behrens, die Hauptgründe, warum es nicht klappt. Was haben sie da im Gedächtnis? Also, woran liegt es, dass man dann eben doch keine Einladung bekommt? Was sind da die Hauptgründe? #00:08:59-9#
Janina Behrens: Es sind tatsächlich relativ unterschiedliche Gründe. Jetzt kann ich aber vielleicht auch das, was ich eigentlich sagen wollte, noch mit aufnehmen. Tatsächlich geht es in Gesprächen ja auch nicht nur darum, dass das Unternehmen die Bewerbenden prüft, sondern auch die Bewerbenden. Das Unternehmen, passt das Unternehmen zu mir? Sind die Werte, die das Unternehmen vermittelt, die, die ich auch vertrete, passt die Stelle auch persönlich zu mir? Dass wird tatsächlich oftmals vergessen.
Gerade beim Berufseinstieg ist es oftmals so, dass die Gründe, warum es Absagen geben kann, tatsächlich super unterschiedlich sind. Oftmals bekommen Unternehmen natürlich super viele Bewerbungen, dann sind es manchmal doch die fachlichen Skills, wenn man auf der persönlichen Ebene irgendwie keine richtige Entscheidung treffen kann. Da sind die Gründe tatsächlich ganz, ganz bunt. Teilweise sind es auch Rahmenbedingungen, zum Beispiel eine zu hohe Gehaltsrange. Wir haben öfter auch tatsächlich den Fall, dass es vom Standort vielleicht nicht passt oder, oder, oder so, dass ist tatsächlich ein relativ buntes Programm. #00:09:50-4#
Monika Blaschke: Mal in die Runde gefragt, woran scheitert es noch? Gibt es noch einen Grund, der ihnen gerade einfällt, woran es dann doch scheitert und wo man als Bewerber Bewerberin also nochmal drüber nachdenken sollte? Haben sie da was gerade vor Augen? Fällt ihnen gerade was ein? #00:10:08-6#
Stefanie Brinkmann: Bezieht sich jetzt die Frage darauf, dass man nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird oder dass nach dem Gespräch halt: Ach so? #00:10:15-1#
Monika Blaschke: Tatsächlich noch vorher, aber kann sich genauso gut auch schon um das Gespräch sich drehen, genau. #00:10:20-6#
Stefanie Brinkmann: Ich glaube, das ist ganz unterschiedlich. Also man muss ja auch immer bedenken, dass auf eine Stelle in der Regel nicht nur eine Bewerbung eingeht, sondern das sind dann auch nur ein paar mehr, und manchmal muss man dann einfach auch sortieren und priorisieren. Das ist nun mal einfach so. Manchmal sind das Kleinigkeiten. Würde aber jedem auch raten, einfach mal nachzufragen nach dem Feedback, ganz egal, ob das jetzt nach dem versenden der Bewerbung, ob da eine Absage kam, oder auch nach dem Gespräch, dass man einfach vielleicht mal fragt, woran es gelegen hat, und das Ganze dann eben nutzt, um seine Bewerbung nochmal zu verbessern. #00:10:56-4#
Monika Blaschke: Genau, also ruhig nachfragen. Wie ist das überhaupt? Wenn ich jetzt zum Beispiel eine Bewerbung geschickt habe, und ich kriege aber keine Antwort, oder ich habe das Vorstellungsgespräch schon gemacht, und ich höre nichts von dem Unternehmen. Kann ich nachfragen, Frau Simon, sie nicken so, kann ich nachfragen? #00:11:13-4#
Anika Simon: Auf jeden Fall. Also wir versuchen in unseren Gesprächen auch immer, einen zeitlichen Rahmen zu bieten und zu sagen, wir melden uns auf jeden Fall noch diese Woche oder wir melden uns nächste Woche. Manchmal weiß man ja auch, dass schon eine wichtige Ansprechperson im Urlaub ist, und man weiß schon vorher, es dauert ein bisschen länger als normal. Dann geben wir das auch immer mit, aber sollte das mal länger dauern, dann darf man immer gerne nachfragen bei uns, auf jeden Fall. Also man hat ja dann unsere Kontaktdaten, und auf jeden Fall melden. Das würde ich auf jeden Fall jedem empfehlen. Also einfach kurz ne Mail schreiben, kurz durchrufen. #00:11:53-3#
Monika Blaschke: Sehr gut, sehr gut, und dazu passt ja auch ganz ein bisschen die Frage, die ich gerade im Chat sehe, nämlich kann man für das Praktikum sich auch bewerben, auch wenn da jetzt gerade keine Stelle ausgeschrieben ist. Lohnt sich das? Lohnt sich das auf Norddeutsch? #00:12:07-0#
Janina Behrens: Also, ich glaube, generell lohnt es sich immer. Ich glaube, das Thema haben wir schon mal so ganz kurz angeschnitten. Ich weiß jetzt nicht, welche Kollegin es war. Wichtig ist dann anzugeben, wann der, also wie lange soll das Praktikum stattfinden, in welchem Format, soll danach vielleicht, wenn es während des Studiums ist, auch eine Werkstudententätigkeit angestrebt werden? Oder, oder, oder, dass da auf jeden Fall die Rahmenbedingungen klar sind und tatsächlich die Bewerbungen nicht eine Woche vor Start abschicken, weil wir tatsächlich gerade bei Initiativbewerbungen einfach auch mit mehreren Fachbereichen tatsächlich in den Austausch gehen wollen müssen, was ein bisschen mehr Zeit in Anspruch nehmen könnte. #00:12:36-9#
Monika Blaschke: Vielen Dank und Frau Brunken noch! #00:12:38-2#
Katrin Brunken: Ja, genau, und dann, wenn man sich eben initiativ auf eine Praktikumsstelle oder Werkstudierenden Stelle bewirbt, vielleicht immer noch mal ein Thema mit angeben, in welche Richtung man überhaupt möchte, weil das manchmal auch ein bisschen schwierig ist, das eben einzuordnen. Wo es überhaupt hin gehen soll? #00:12:54-3#
Monika Blaschke: Genau also, damit man es einfacher macht für die Personalabteilung und die nicht rätseln anfangen. #00:13:02-3#
Monika Blaschke: Und wie sind dann die Chancen, die Stelle auch zu bekommen, wenn man schon das Job Interview ganz gut gemeistert hat? Unsere Umfrage zeigt ganz gut in vielen Fällen, tatsächlich hat man nachher den Job in der Tasche. Also, es lohnt sich zu bewerben, auch wenn man leicht denkt, dass man nicht alles 100 prozentig erfüllt, ruhig versuchen und lieber die Chance nutzen. #00:13:23-2#
Monika Blaschke: Bleibt die Frage, wie lange dauert es dann eigentlich, bis diesen Job anfangen kann? Da zeigen Umfrage und Befragung, es dauert doch ein bisschen. So hopplahopp geht es nur in wenigen Fällen.15 Tage, na ja, okay, muss man mindestens rechnen. So zwischen 30 und 55 geben die meisten an, also das auch in der eigenen Zeitplanung durchaus aufnehmen. Man wird nicht sich am Freitag bewerben und am Montag anfangen. Bisschen Bürokratie ist da immer mit verbunden. #00:13:56-1#
Monika Blaschke: So, jetzt waren wir schon fast am Ende des Workshops angelangt, aber eine Frage hatte ich noch an die Personaler*innen. Wie sieht eigentlich die Zukunft der Bewerbung aus? Wird die künstliche Intelligenz alles auf den Kopf stellen? Wird die künstliche Intelligenz da alles regeln? Von ausschreibenden Stellen, von Organisieren, von Sichtung der Unterlagen, von Organisieren des Jobinterviews? Was bleibt da noch bei ihnen? #00:14:32-0#
Katrin Brunken: Ja, also, ich glaube schon, dass KI da einen immer größeren Teil unseres Berufs auch einnehmen wird und uns viel Unterstützung auch bieten wird. Aber die persönliche Note kann man, glaube ich, nicht ganz rausnehmen im Recruiting. Das wird einfach nicht funktionieren. #00:14:47-9#
Monika Blaschke: Danke, Frau Brunken. Frau Riemer vielleicht. #00:14:50-1#
Merle Riemer: Ja, genau wollte ich tatsächlich auch sagen. Also auch wenn wir in einer Online Marketing Agentur arbeiten und das Thema KI bei uns sicherlich ein großer Punkt ist, hoffe ich, dass es auch nicht so weit kommt, weil gerade das das ist, was uns halt eben auch Spaß macht, also einfach das persönliche Sichten, das Durchgucken des Lebenslaufs, des Anschreibens und so, das ist das, was halt Spaß bringt, und das würde ich auch gar nicht abgeben wollen. Deswegen würde ich das wahnsinnig schade finden, wenn das überhandnimmt. #00:15:16-0#
Monika Blaschke: Danke, Frau Riemer. Und Frau Simon. Was glauben sie? #00:15:19-5#
Anika Simon: Ich schließe mich bei meinen Vorrednerinnen auf jeden Fall an, wollte aber auch noch ergänzen, wenn ich jetzt daran denke, wie es in Zukunft aussehen wird, glaube ich, dass sich noch mehr, als es jetzt schon ist, die Firmen auch bei den Bewerber*innen bewerben müssen und nicht mehr so sehr anders rum. Ich denke, das wird auf jeden Fall in den nächsten Jahren noch zunehmen. #00:15:39-4#
Monika Blaschke: Ja, es bleibt also spannend auf dem Arbeitsmarkt. Die Chancen sind aber ziemlich gut, also trau dich ruhig, dich zu bewerben, auch wenn du nicht alles erfüllst. Nimm ein bisschen Zeit mit und bereite dich auf alles gut vor. #00:15:52-8#
Monika Blaschke: Mein ganz herzlicher Dank nochmal an unsere Personal Expert*innen, wirklich super, dass Sie sich alle Zeit genommen haben. Wir bleiben auf jeden Fall alle in Kontakt, und wenn du Fragen rund um deine Bewerbung hast, dann schreib uns gerne an careerservice@hs-bremen.de und wir helfen dir gerne weiter. Bis bald! #00:16:15-0#
Dr. Monika Blaschke
Leitung Career Service
+49 421 5905 2184
+ 49 176 5101 4514
E-Mail